Bundesliga

Hoffmann war der große Unglücksrabe

Bundesliga, 19. Spieltag: Bayern München - Bayer Leverkusen 4:1 (2:0)

Hoffmann war der große Unglücksrabe

Personal: Beide Mannschaften spielten gegenüber dem 0:0 in Hamburg (Bayern München) und dem 3:0 gegen Duisburg (Leverkusen) in unveränderter Aufstellung. Erstmals nach seiner Knieverletzung saß der französische Weltmeister Bixente Lizarazu auf der Reservebank der Münchner. Für Salihamidzic und gegen Jancker hatte sich Trainer Ottmar Hitzfeld ganz kurzfristig entschieden.

Taktik: Bei den Bayern spielte Libero Matthäus deutlich vor der Abwehr, zusätzlich abgesichert vom defensiv orientierten Jeremies. Die Außenbahnen waren einfach besetzt. Im Mittelfeld übernahm Effenberg den offensiven Part. Der Drei-Mann-Sturm hatte einen zentralen Mann mit Elber und zwei leicht zurückgezogene Spieler auf den Halbpositionen (Sergio und Scholl). Leverkusen setzte auf die Dreierkette in der Abwehr, die auf einer Linie spielte. Hinter den beiden offensiven Halbpositionen im Mittelfeld besetzte Emerson das Zentrum. Im Angriff wählte Trainer Christoph Daum wie schon gegen Duisburg die Zwei-Mann- Variante mit Ponte und Neuville.

Spielverlauf: Alle taktischen Überlegungen waren nach dem katastrophalen Eigentor von Torben Hoffmann in der 2. Minute über den Haufen geworfen. Die Leverkusener hatten fortan häufiger den Ball, schafften es jedoch bis zur Pause nicht ein Mal, das Bayern-Tor ernsthaft in Gefahr zu bringen. Der Meister kontrollierte das Spiel aus einer sicheren Defensive heraus und verlegte sich meist auf Konter. Bayer spielte bis zum gegnerischen Strafraum mit seinen technisch starken Einzelspielern sehr gefällig, war jedoch im Abschluss viel zu inkonsequent und umständlich und lief häufig ins Abseits. Das Doppelpass-Spiel verpuffte so wirkungslos. Typisch, dass sich die Gäste schnell ein 3:0- Eckenverhältnis herausspielten, die Bayern aber die Chancen hatten. Scholl und Sergio rochierten fleißig und arbeiteten nach hinten mit. Es blieb bis zum Schluss bei den größeren Spielanteilen der Leverkusener, die gegen die starke Bayern-Abwehr zu selten zum Abschluss kamen.

Fazit: Ein verdienter Erfolg des Meisters dank einer kontrollierten Abwehrleistung, gefälligen Kontern und der deutlich höheren Anzahl an Chancen.

Von Karlheinz Wild, Frank Lußem und Uwe Marx