Der Interimstrainer der Bayern, Andries Jonker, änderte die Startformation im Vergleich zum 1:1 gegen den 1. FC Nürnberg auf vier Positionen: Für Kraft hütete wieder Butt das Tor. Davor spielten van Buyten, Tymoshchuk und Klose für Badstuber (Gelbsperre), Kroos und den ebenfalls gesperrten Robben.
Bayer-Coach Jupp Heynckes tauschte nach dem 2:1-Sieg gegen St. Pauli ebenfalls viermal Personal aus: Adler kehrte nach überstandenem Virus für Giefer wieder ins Tor zurück. Des Weiteren durften Castro, Renato Augusto und Derdiyok für Kadlec, Barnetta und Kießling ran.
Bei besten äußeren Bedingungen drückten vor allem die Bayern in der Anfangsphase gehörig aufs Tempo. Auch wenn sich Leverkusen keineswegs versteckte, so hatten die Münchner doch Vorteile, vor allem in punkto Zweikampfführung.
Und die Jonker-Elf profitierte von einer frühen Führung: Ribery brachte einen Eckball ans rechte Fünfereck, wo Schweinsteiger in die Mitte verlängerte. Das Leder sprang Rolfes an den Kopf und von dort genau ins linke Eck (7.).
Die Gäste waren in der Folge um Struktur bemüht. Bis zum Strafraum liefen die Kombinationen zwar manchesmal ansehnlich, dann aber fehlte die letzte Präzision und Derdiyok die Unterstützung. Die Hausherren standen höher als Bayer, beschäftigten Rolfes & Co. schon am gegnerischen Strafraum und erschwerten dem Tabellenzweiten den Aufbau. Einstellung, Laufintensität und Körpersprache stimmten bei den Münchnern, die defensiv gar nichts zuließen, auch als Contento den früh verletzten Pranjic ersetzen musste (15.).
Die Jonker-Elf kontrollierte die Partie, trotz fortwährender Positionswechsel blieben zwingende Torchancen aber zunächst aus. Vidal schenkte den Gastgebern dann aber den zweiten Treffer: Nach seinem misslungenem Hackentrick im Strafraum am Fünfer schnappte sich der beharrlich nachsetzende Müller die Kugel, passte zu Gomez zurück, der mit links aus fünf Metern ins linke Eck einnetzte (28.).
Von der geschockten Heynckes-Elf war kein Aufbäumen zu spüren und bis zur Pause nichts mehr zu sehen - Butt blieb beschäftigungslos. Die Münchner dagegen spielten befreit auf, zeitweise wie aus einem Guss und demontierten den defensiv arg schwächelnden Rivalen schon zur Halbzeit: Nach einem Ballverlust der Gäste schaltete van Buyten schnell um. Müller kam nach dem Pass des Belgiers halbrechts am Strafraum an den Ball und passte diagonal nach halblinks zu Gomez, der aus sechs Metern nur noch den Fuß hinzuhalten brauchte (44.).
Damit immer noch nicht genug. Schweinsteiger passte am Strafraum ungehindert nach halbrechts zu Gomez, der nicht lange fackelte und aus 13 Metern Adler durch die Hosenträger schoss - Hattrick und Saisontreffer Nummer 22 waren perfekt (45.+1).
Der 30. Spieltag
Bender durfte nach Wiederanpfiff für Castro ran. Nach einer prickelnden ersten Hälfte ließ das Niveau der Partie doch merklich nach. Lahm & Co. standen nun tiefer, Bayer kam etwas besser ins Spiel und hatte durch den eingewechselten Kießling die erste zwingende Tormöglichkeit (58.).
Die Münchner taten nur das Notwendigste und wurden für iher Passivität bestraft: Schweinsteiger produzierte per Kopf eine Kerze. Van Buyten und Schweinsteiger behinderten sich gegenseitig, Derdiyok setzte nach und knallte das Leder aus zehn Metern trocken ins Netz (62.).
Die Hausherren hatten den Faden verloren und konnten den Schalter zunächst nicht mehr so richtig umlegen, Leverkusen hatte mehr vom Spiel. Ballack vergab per Flugkopfball (67.), Butt fischte sich Derdiyoks Flachschuss (69.).
Die wenig überzeugende Innenverteidigung der Gäste ermöglichte dann auf der Gegenseite Treffer Nummer fünf: Ribery marschierte im Zusammenspiel mit van Buyten durchs Zentrum und ließ Adler mit einem Flachschuss aus zehn Metern keine Abwehrchance - gleichzeitig der Schlusspunkt (75.), auch wenn es in der Folge durchaus möglich war, das halbe Dutzend voll zu maschen (Lattenkopfball Ottl, 85.).
Mit dem Sieg zieht der FC Bayern an Hannover vorbei und erhöhte seine Chancen auf die Champions-League-Qualifikation, während Leverkusens Titelhoffnungen einen Dämpfer erhielten.
Für beide Mannschaften geht es am Samstag um 15.30 Uhr weiter. Die Bayern gastieren dann bei Eintracht Frankfurt, Leverkusen empfängt 1899 Hoffenheim.