Mit einem kuriosen Eigentor brachte der ehemalige „60er“ Jens Jeremies die Lorant-Elf auf die Siegerstraße. Durch das 1:2 (1:2) droht den Bayern am Sonntag der Verlust der Tabellenspitze, sollte Leverkusen im Heimspiel gegen Schlusslicht Bielefeld punkten. Die „Blauen“ konnten nach dem Hinspielsieg nun auch die Neuauflage gewinnen und auf den lukrativen vierten Platz klettern.
Ottmar Hitzfeld griff beim Revanche-Versuch wieder auf die zuletzt geschonten Babbel (für Kuffour) und Scholl zurück, auch der angeschlagenen Regisseur Stefan Effenberg konnte spielen. Werner Lorant bot mit Agostino und Max die beiden unter der Woche so erfolgreichen Torjäger auf, Schroth musste auf der Bank Platz nehmen. Für den gesperrten Derby-Held Thomas Riedl rückte Greilich wieder ins „Löwen“-Team.
Beide Mannschaften legten vor 69.000 Zuschauern im ausverkauften Olympiastadion einen furiosen Start hin. In den beiden Anfangsminuten hatten Agostino und Elber jeweils gute Einschussmöglichkeiten. Der Australier traf den Ball nicht richtig, der Brasilianer scheiterte am gut reagierenden Hoffmann. Die „Blauen“ hatten zunächst mehr vom Spiel, kamen immer wieder über den linken Flügel durch. Bei Stranzls Kopfball klärte Lizarazu auf der Linie (7.), Sekunden später war Max nach einem Babbel-Fehler auf und davon. Babbel störte den Ex-Schalker im letzten Moment, Max bekam den geforderten Strafstoß nicht (9.). Danach kam der Meister besser ins Spiel. Elber hatte nach Effenberg-Flanke das 1:0 auf der Stirn (21.). Etwas überraschend aber nicht unverdient ging der Gast im Gegenzug in Führung: Max stand nach einer Häßler-Flanke urplötzlich mutterseelenallein im Bayern-Strafraum und vollstreckte eiskalt aus acht Metern (22.), das 16. Saisontor des Ex-Schalker. War das der Weckruf für den Klassenprimus? Anscheinend ja: In der 29. Minute glich Mehmet Scholl mit einem sehenswert verwandelten Freistoß aus 20 Metern aus. Sechs Minuten vor dem Seitenwechsel stockte den Bayern-Fans der Atem. Kahn konnte einen harmlosen Flankenball nicht festhalten, Max nutzte die Riesenchance jedoch nicht und schoss das Leder aus fünf Metern übers leere Tor. Wenige Augenblicke später ging die Lorant-Elf dann allerdings in Führung – durch eines der kuriosesten Tore in der laufenden Saison. Tyce flankte von links in die Mitte. Kahn verließ sein Tor - und Ex-Löwe Jens Jeremies ging kurz vor seinem Schlussmann zum Kopfball und bugsierte den Ball unglücklich an Kahn vorbei zum 1:2 ins Netz (40.). Bereits vor der Pause schied Effenberg mit einem Muskelfaserriss aus. Der Kapitän wird seiner Mannschaft drei bis vier Wochen fehlen.
Spieler des Spiels
Spielnote
Schiedsrichter-Team
Spielinfo
| Stadion | Olympiastadion |
| Zuschauer | 69.000 (ausverkauft) |
Im zweiten Abschnitt hatte Bayern die erste nennenswerte Chance. Nach einem Steilpass lief Salihamidzic allein auf Hoffmann zu. Der Schlussmann konnte an der Strafraumgrenze gerade noch klären (53.). Die Partie blieb spannend. Nach einer Attacke von Hoffmann an Scholl forderte der Hausherr Strafstoß, Fandel ließ weiterspielen. Doppelchance in der 69. Minute: Zunächst landete ein Freistoß von Scholl aus 16 Metern am Lattenkreuz, Sekunden später traf Babbel aus acht Metern den Ball nicht richtig. 1860 kam nur noch selten aus der Defensive. Einzig bei einem Schussversuch von Max war der an diesem Tag unsicher wirkende Kahn gefordert (77.). Dem Gastgeber lief die Zeit davon, echte Torchancen ließen die „Löwen“ nicht mehr zu. Auch die Angriffsversuche von Oliver Kahn in der Nachspielzeit brachten nichts mehr, die Bayern verloren zum zweiten Mal in dieser Spielzeit gegen 1860.
Analyse mit Noten folgt am Sonntagabend