Im 192. Bayrischen Derby siegte der FC Bayern München völlig verdient mit 3:1 gegen den TSV 1860 München. Matchwinner auf Seiten der Bayern war Giovane Elber , der nicht nur im Doppelpack traf, sondern ein Traumtor erzielte. Die weiteren Treffer schossen Salihamidzic für Bayern und Häßler zum Endstand für die "Löwen". Die "Roten" rehabilitierten sich nach dem 2:0 gegen Paris nun auch in der Bundesliga für die beiden 0:1-Pleiten in den vergangenen Punktspielen. Der TSV 1860 München enttäuschte über weite Strecken gegen die tonangebenden Bayern.
Der 9. Spieltag auf einem Blick Analyse mit Noten folgt am Sonntagabend
Die Löwen mussten auf ihre komplette Abwehr verzichten, deren Akteure entweder verletzt oder gesperrt waren. So überraschte Trainer Lorant mit der Nominierung von Cerny auf der zentralen Position im Abwehrblock. Ansonsten kümmerten sich Tyce um Scholl, Ehlers um Elber, Paßlack um Sergio und Bierofka um Salihamidzic. Die Bayern waren von Anbeginn bemüht, eine spielerische Linie gegen die motiviert und teils übermotivierten 60er zu finden. Dabei variierten sie wie gewohnt zwischen langen Bällen auf die schnellen Elber und Salihamidzic als auch dem gepflegten Kurzpass-Spiel. Doch Cerny organisierte seine Abwehr mit viel Übersicht und spielte seine Schnelligkeit aus, wenn er beispielsweise Elber zwei Mal ablief. So blieb das Spiel in der ersten Hälfte arm an Höhepunkten, obwohl der FC Bayern klar feldüberlegen war. Die verdiente Führung gegen die in der Offensive viel zu passiven Löwen gelang Elber per Kopf nach Flanke von Sagnol praktisch mit dem Halbzeitpfiff. Nach dem Wechsel versuchte der TSV 1860 sich von der totalen Defensivtaktik zu lösen, etwas mehr für die Offensive zu tun. Dies hatte im Umkehrschluss zur Folge, dass sich den Bayern mehr Räume zum Kombinieren boten. Während die "Löwen" im Angriff jede Durchschlagskraft vermissen ließen, nutzte der Rekordmeister einen schnellen Gegenzug zum zweiten Treffer. Scholl setzte sich links geschickt gegen Tyce durch und legte von der Grundlinie mit viel Übersicht auf Salihamidzic zurück, der freistehend aus fünf Metern keine Mühe hatte (56.). Im Anschluss lief die Partie für den FC Bayern nach Wunsch. Mit dem beruhigendem 2:0 im Rücken besannen sich die Hausherren auf eine kontrollierte Defensive, mit eingestreuten schnellen Gegenangriffen. Beim TSV erreichten die Spielgestalter Häßler und Mykland nicht die Normalform. Die Spitzen Beierle und der eingewechselte Agostino hingen in der Luft. Und gleichzeitig offenbarte die "Löwen"-Defensive nun große Lücken. In der 65. Minute sollte sich dies abermals rächen: Salihamidzic konnte von der rechten Strafraumseite mustergültig auf den sieben Meter vor dem Tor freistehenden Elber passen. Dieser nahm den Ball an, hielt ihn drei Mal hoch, währenddessen er sich um die eigene Achse drehte und letztendlich volley an den Innenpfosten abschloss. Brasilianisch! In der Folge gab es nur noch zwei wirkliche Höhepunkte: Häßler narrte Kahn mit einem tollen 17-Meter-Freistoß in den Winkel des Torwartecks, der Bayern-Keeper spekulierte auf einen Ball über die Mauer. Und Borimirov, der als Cerny-Ersatz auf der rechten Seite einen schwarzen Tag erwischte, "krönte" seine Leistung mit einem rüden Foul an Sforza im Bayern-Strafraum. Nachdem der Bulgare bereits in der ersten Hälfte Gelb sah, schickte ihn Schiedsrichter Aust folgerichtig vorzeitig zum Duschen.