Bielefelds Trainer Thomas von Heesen setzte exakt auf die Anfangsformation, die am vergangenen Wochenende 1:1 beim MSV Duisburg spielte. FC-Coach Uwe Rapolder stellte sein Team gegenüber dem 1:4 in Bremen auf vier Positionen um. Schlicke stand nach überstandener Verletzung für Sinkala in der Abwehrreihe, Springer übernahm im Mittelfeld die Position von Grammozis. Zudem spielten Lurling und Streit für Mokhtari und Szabics.
Das Spiel in der Bielefelder Schüco-Arena bagann mit einem Paukenschlag. Der Zeiger hatte noch keine komplette Umdrehung geschafft, da gingen die Gäste aus Köln bereits mit 1:0 in Führung. Nach einer Ecke von Streit kam das Leder zu Springer, der den Ball von der Strafraumkante volley ins linke untere Eck beförderte. Die Hausherren waren zunächst geschockt, fanden aber trotzdem schnell ihren Rhythmus und beherrschten in der Folgezeit das Geschehen auf dem Rasen. Allerdings wurden die Bemühungen der Ostwestfalen durch den starken Schneefall gestört. In der 16. Minute war es Korzynietz, der aus der Distanz den ersten Warnschuss in Richtung Kölner Tor ablieferte, jedoch weit über das Gehäuse von FC-Schlussmann Wessels. Gleich eine Minute später wurde es schon gefährlicher, als Boakye aus halblinker Position abzog, in Wessels aber seinen Meister fand. Von den Kölnern war nach der Führung gar nichts mehr zu sehen, die Rapolder-Elf stand tief in der eigenen Hälfte und lauerte nur auf Konter. Doch durch die schwierigen Bodenverhältnisse wurde auch das Kombinationsspiel der Gastgeber, die viel Engagement und Laufbereitschaft zeigten, unterbunden. In der 28. Minute war Köln nach einem Konter erstmals wieder vor dem Tor der Bielefelder gefährlich. Streit hatte sich am Strafraumeck gegen zwei Gegenspieler durchgesetzt, aber Arminen-Keeper Hain konnte mit einer Glanzparade parieren. Bis auf diese Torchance war Köln in dieser Phase des Spiels lediglich auf das Zerstören der Bielefelder Offensivaktionen bedacht, was den Gästen zu diesem Zeitpunkt auch ganz gut gelang. Bis auf einen Distanzschuss von Westermann (33.) und einen Kopfball von Borges war das Kölner Gehäuse bis zur Halbzeitpause nicht in Gefahr. Das änderte sich nach dem Seitenwechsel schlagartig. Köln versuchte zwar jetzt etwas mehr für die Offensive zu tun, dieser Versuch ging allerdings nach hinten los. So kam Bielefeld durch den agilen Kobylik, der Schlicke auf der linken Seite erhebliche Probleme machte, zum Ausgleich. Der Tscheche überlistete Wessels mit einem feinen Schlenzer vom Strafraumeck (52.). Lediglich zwei Minuten später legten die Ostwestfalen nach und gingen in Führung. Schuler legte von der Grundlinie auf Fink zurück, der aus 14 Metern überlegt zum 2:1 einnetzte. Fink war es dann auch in der 59. Minute, der mit seinem Kopfballtor nach einem Dammeier-Freistoß für die Vorentscheidung sorgte. Nach diesen drei Treffern waren die Kölner sichtlich geschockt, im Spiel nach vorne blieben die guten Ideen weitestgehend auf der Strecke. So konnte Bielefeld das Spielgeschehen klar dominieren, ohne jedoch echt gefährlich zu werden. Aus dem Nichts fiel dann doch noch der Anschlusstreffer der Kölner. Mokhtari hatte das Leder in den Strafraum gehoben, wo Scherz per Kopf zum 3:2 traf (72.). In der Schlussphase ließ Köln das letzte Aufbäumen vermissen, ein Pfostentreffer von Benschneider in der 89. Minute hätte dennoch beinahe den Ausgleich gebracht.
Bielefeld gewinnt am Ende hoch verdient mit 3:2 und setzt sich ins Mittelfeld der Tabelle ab. Köln hingegen bleibt nach zwölf Spielen ohne Sieg und muss sich ernsthafte Gedanken um den Klassenerhalt machen.