Bielefelds neuer Trainer Ewald Lienen tauschte bei seinem Debüt im Vergleich zur 0:3-Niederlage beim FC Augsburg viermal Personal aus: Für Fischer (Kreuzbandriss), Abelski, Kerr und Heidinger (Gelb-Rot-Sperre) schickte er Appiah (2. Mannschaft), den Anfang der Woche verpflichteten Neuzugang Christian Müller (ehemals Koblenz, zuletzt vereinlos), Quaner und Mustafi auf den Platz.
Osnabrücks Coach Karsten Baumann nahm nach dem torlosen Remis gegen den Karsruher SC eine Umstellung vor und brachte Siegert für Schnetzler.
Bielefeld begann auf tiefem und nassen Rasen aggressiv und leidenschaftlich, drückte die Gäste tief in deren eigene Hälfte. Fast wäre ein Start nach Maß gelungen, als Appiahs Kopfball an die Oberkante der Latte prallte (5.).
Der VfL überstand die erste Angriffswelle der Ostwestfalen und stellte sich nach gut zehn Minuten besser auf den Gegner ein. Die Baumann-Schützlinge verlagerten das Spiel weiter nach vorne, intensive Zweikämpfe vor allem im Mittelfeld prägten das Geschehen.
Die Gastgeber waren weiterhin sehr bemüht, hatten etwas mehr Ballbesitz. Die Niedersachsen, hauptsächlich auf Torsicherung bedacht, standen aber defensiv sehr kompakt. Echte Möglichkeiten gab es so vorerst auf beiden Seiten nicht zu verzeichnen - es fehlte am gegnerischen Strafraum die Präzision und klare Aktion.
Auf die erste Chance mussten die Fans bis zur 32. Minute warten: Lejan feuerte aus 20 Metern, Eilhoff wehrte unorthodox ab, schnappte sich die Kugel aber im Nachfassen vor den nachstochernden Adler und Tauer.
Drei Minuten später gelang dem VfL aber die Führung: Engel verlängerte Lindemanns gute Freistoßflanke im Strafraum per Kopf zu Adler, der volley akrobatisch per Rechtsschuss aus fünf Metern unter die Latte traf.
Die Arminia suchte sofort nach einer Antwort, doch zu durchsichtig und vor allem zu sehr durch die Mitte fuhr die Lienen-Elf ihre Angriffe. Nur einmal ging es über den Flügel, Sekunden vor dem Pausenpfiff, und dann mit Erfolg: Schöneberg startete rechts durch, Quaner spielte genau in den Lauf des Verteidigers, der fast von der Grundlinie flankte. In der Mitte war Nickenig vor dem lauernden Berisha am Ball und lenkte das Leder unglücklich ins eigene Tor (45.).
Der 12. Spieltag
Personell unverändert begannen die Kontrahenten den zweiten Durchgang, der nach wie vor von intensiven Zweikämpfen geprägt war. Hüben wie drüben gelang zunächst kaum eine Kombination über mehrere Stationen.
Bielefeld war willig, aber ohne Struktur, spielerisch blieb vieles Stückwerk. So erarbeitete sich das technisch bessere Osnabrück nach einer knappen Stunde ein leichtes Übergewicht und durch Adler die erste Gelegenheit nach der Pause (58.).
Ein Sprint Tyralas übers halbe Feld sollte wenig später die Riesenchance zur erneuten Führung ermöglichen: Eilhoff holte Tyrala nach dessen Sololauf im Strafraum von den Beinen - Elfmeter! Adler trat an, Bielefelds Keeper parierte den schwach geschossenen Strafstoß und auch den kläglichen Nachschuss des Stürmers (61.).
Der VfL übernahm die Spielkontrolle immer mehr. Die Ostwestfalen waren in der Abwehr gebunden, Entlastung gab es nur noch selten. Eilhoff rückte immer mehr in den Blickpunkt: Der Keeper unterband Adlers Diagonalpass auf Lindemann (70.) und parierte Lejans 20-Meter-Schuss (71.). Auch bei einem gefährlich aufsetzenden Schrägschuss des kurz zuvor eingewechselten Kotuljac war Eilhoff auf dem Posten, hatte dann auch Glück, dass Sekunden später der Schuss des Jokers aus spitzem Winkel an den Pfosten klatschte (76.).
Lienens Maßnahmen - Sako und Neuville ersetzten Müller und Mustafi - brachten nicht den erhofften Effekt. Bis auf einen Distanzschuss von Bölstler tauchte die Arminia bis kurz vor Schluss nicht mehr gefährlich vor dem gegnerischen Tor auf (79.).
Mit Hernandez für Quaner (86.) tauschte Bielefeld nochmals - diesmal mit Erfolg: Der Youngster flankte nach schönem Doppelpass mit Guela im Strafraum von rechts, und Hansen lenkte die Hereingabe des Youngsters mit der Fußspitze ins kurze Eck. Das zweite Eigentor der Niedersachsen besiegelte damit die Niederlage der Gäste und bescherte Lienen einen gelungenen Einstand (88.).
Der nächste Spieltag beginnt für beide Teams bereits am Freitag: Die Ostwestfalen reisen nach Oberhausen, das Spiel gegen RWO beginnt um 18 Uhr. Osnabrück empfängt ebenfalls am Freitag um 20.30 Uhr die Hertha aus Berlin.