Bundesliga (D)

Bittencourt: "Das klingt jetzt nicht so professionell"

Werder-Profi erklärt Testspiel-Niederlage

Bittencourt: "Das klingt jetzt nicht so professionell"

Leonardo Bittencourt sieht derzeit nicht wirklich einen Konkurrenzkampf bei Werder Bremen.

Leonardo Bittencourt sieht derzeit nicht wirklich einen Konkurrenzkampf bei Werder Bremen. IMAGO/Nordphoto

Der empfindlichen Testspiel-Niederlage bei Eintracht Braunschweig folgten bereits am vergangenen Sonntag deutliche Worte: Cheftrainer Ole Werner forderte personelle Verstärkung - "möglichst schnell", Leiter Profifußball Clemens Fritz warnte angesichts der Leistung vor einem Fehlstart zum Bundesliga-Restart, wie vor einem Jahr beim 1:7 in Köln. Leonardo Bittencourt wiederum sagte am Mittwoch, dass er diesen Vergleich als "nicht so passend" empfand. Man könne die Partie gegen den Zweitligisten nicht in Relation zum bevorstehenden Pflichtspiel am Sonntag in Bochum setzen: "Da gab es keine drei Punkte."

Worin der Mittelfeldspieler zumindest seinen Trainer bestärkte, war, dass es für das dürftige Ergebnis in Braunschweig (1:3) auch personelle Gründe gab: "Wir hätten gerne zweimal 60 Minuten gespielt, was leider nicht geklappt hat, weil wir nicht die die Möglichkeiten dazu hatten. Deswegen mussten auch fünf Stammspieler über 90 Minuten gehen", so der 30-Jährige: "Und wenn eine Woche später ein wichtiger Gegner wartet, weiß ich nicht, ob man da so richtig hingeht bei einem Testspiel. Für mich ist Bochum hundertmal wichtiger."

Bittencourt: "Ich kenne meine Jungs"

Dass auch seine Teamkollegen derart problemlos unterscheiden sowie umschalten können zwischen Testspiel- und Pflichtspielmodus, so beteuerte Bittencourt, "dafür werde ich in der Woche sorgen". Allein schon aufgrund der Ausgangssituation in der Tabelle: VfL und Werder weisen jeweils 16 Punkte auf. "Wenn da einer meint, das ist wieder ein Testspiel - dann wird es böse enden. Aber ich kenne meine Jungs, ich kenne mich. Das sollten wir hinbekommen", meinte der Werder-Profi.

Und doch würde sich Bittencourt wünschen, dass die Bremer Mannschaft in dieser Transferperiode noch verstärkt wird: Mit Neuzugängen, "die uns sofort helfen können, die direkt da sind", erklärte er: "Das war in den letzten Jahren nicht wirklich der Fall. Da haben wir Jungs dazu bekommen, die auch Zeit brauchten, um die Liga kennenzulernen". Der Kader gebe aktuell jedenfalls nicht ausreichend Breite her, gerade, wenn noch weitere Spieler ausfallen sollten, wie zuletzt etwa Milos Veljkovic. "Das kann uns auch in den nächsten Wochen passieren", sagte Bittencourt: "Und dann, finde ich, wird es hinten heraus dünn."

Werder-Konkurrenz ist "nicht wirklich da"

Ein Konkurrenzkampf sei deshalb derzeit "nicht wirklich da" beim SV Werder, das habe sich dann ja auch im Testspiel durchaus bemerkbar gemacht, bemerkte Bittencourt. "Das spricht halt vielleicht auch dafür, dass man in Braunschweig mal den einen oder anderen Fuß weglässt", bekannte der Bremer: "Auch wenn das jetzt nicht so professionell klingt: Aber am Ende müssen wir uns an dem festhalten, was zählt: Und das sind die Pflichtspiele."

Tim Lüddecke

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