VfL-Trainer Peter Neururer veränderte seine Startelf im Vergleich zum 2:2 bei Borussia Mönchengladbach nur auf einer Position. Für Tapalovic spielte der Isländer Gudjonsson. Auch bei Arminia Bielefeld gab es eine Änderung in der Aufstellung nach dem 2:2 gegen Bayer Leverkusen der Vorwoche. Für den angeschlagenen Vata (Innenbanddehung im Knie) kam Dammeier ins Team. Coach Benno Möhlmann entschied sich damit beim Auswärtsauftritt für eine etwas defensivere Variante.
Das kleine Westfalenderby begann sehr munter. Eine Unachtsamkeit in der Bochumer Hintermannschaft brachte den Arminen die frühe Führung. Dammeier schlenzte einen Freistoß von der rechten Seite in die Mitte. Dort verlängerte VfL-Topstürmer Christiansen die Flugbahn des Balles noch etwas, so dass dieser genau zum völlig allein gelassenen Benjamin Lense kam, der per Kopf seinen ersten Bundesligatreffer zur Bielefelder Führung erzielen konnte (3.). Danach wirkten die Neururer-Schützlinge verunsichert, hatten erhebliche Probleme im Spielaufbau gegen die aggressiv und früh attackierenden Bielefelder. Während diesen noch Zeit für eigene Angriffe blieb, aus denen gute Torgelegenheiten wie durch Reinhardt und Albayrak entstanden, spielte der VfL gegen die deutlich konzentrierter wirkenden Ostwestfalen zu harmlos und fahrig. Erst nach gut einer halben Stunde gelang es, etwas Druck auf das Tor von Hain aufzubauen. Nach einem misslungenen Abwehrversuch von Reinhardt, der das Leder genau in den Fuß von Christiansen spielte, der aber an Hain scheiterte, hatten die Bochumer ihre erste echte Torgelegenheit der Partie (34.). Diese schien so etwas wie ein Weckruf für seine Teamkollegen zu sein, denn danach wirkte das Spiel des VfL deutlich zielstrebiger und durchdachter, wenn auch weitere gute Chancen bis zur Pause nicht zu verzeichnen waren.
Recht temporeich startete die zweite Halbzeit, weil zum einen die Neururer-Schützlinge versuchten, zum schnellen Ausgleich zu kommen, zum anderen aber auch die Arminia sich nicht nur auf die Defensive beschränkte, sondern weiterhin mit nach vorne spielte. Die heute eklatante Schwäche bei Standardsituationen brachte den VfL dann auf die Verliererstraße. Reinhardt ließ man bei einer Freistoßflanke ungehindert in die Mitte köpfen, wo Vander nicht energisch genug zum Ball ging, und diesen somit ins eigene Tor abfälschte (54.). Danach setzte VfL-Trainer Peter Neururer mit der Hereinnahme von Graulund und Hashemian, die letzte Woche in Gladbach einen 2:0-Rückstand noch wett machten, alles auf die Karte Offensive. Aber selbst ein Elfmeter verhalf den Bochumern nicht zum Torerfolg. Den durch ein unglückliches Handspiel von Kauf verursachten Strafstoß vergab Christiansen, der am vor allem im Nachschuss glänzend parierenden Hain ebenso scheiterte (70.), wie knapp zehn Minuten später an der Querlatte. Zwar bemühten sich Wosz&Co. bis zum Abpfiff um Ergebniskosmetik, die allerdings nur noch der Arminia bei einem Konter durch Diabang gelang (87.).
Die schwache erste Halbzeit, eklatante Mängel bei Standardsituationen sowie fehlendes Abschlussvermögen bei den wenigen klaren Chancen, verschuldeten die Niederlage auf Seiten des VfL. Die Arminia gewann dank Cleverness und Kampfgeist verdient, wenn auch um mindestens ein Tor zu hoch.
Noten folgen am Sonntagabend