VfL-Trainer Peter Neururer tauschte seine Startformation im Vergleich zum 2:1-Auftaktsieg bei Union Berlin auf einer Position: Für Linksverteidiger Bastians (Schlag auf den Mittelfuß) gab der 18-jährige Holthaus seine Zweitliga-Startpremiere. Dynamo-Coach Peter Pacult tat es seinem Gegenüber gleich und brachte Kempe für Trojan auf der linken Außenbahn, der beim 1:1 gegen Köln vergangene Woche den Ausgleichstreffer markiert hatte. Zudem verfügten beide Trainer im Vorfeld über je einen "Spion", da sowohl Jungwirth (von Dresden zu Bochum) als auch Dedic (von Bochum zu Dresden) die Seiten vor der Saison wechselten. Letzterer konnte aber aufgrund einer Gürtelrose nicht aktiv am Geschehen teilnehmen.
Im Rewirpower-Stadion zu Bochum entwickelte sich in den ersten neun Minuten ein eher müder Schlagabtausch. Und das obwohl die niedrigeren Temperaturen an diesem Montagabend auf durchaus mehr hoffen ließen. Nach vielen Fehlpässen und kleineren Nicklichkeiten nahm sich der Bochumer Cwielong einen Freistoß aus dem rechten Halbfeld. Er flankte in bekannter Bochum-Manier nach innen, fand dort am Fünfmetereck den hochsteigenden Fabian, der eiskalt einnickte (10.). Ab diesem Zeitpunkt agierten die Westfalen clever, während sich die Gäste immer schwerer taten, für kreative Offensiveinfälle zu sorgen. Das stetige Prozedere: Bregerie mit einem langen Ball in die Spitze, wo Fiel oder Poté aber anschließend ohne Hilfe in der Luft hingen.
Gute Torchancen blieben aber auf beiden Seiten extreme Mangelware - gerade aus dem Spiel heraus. Sukuta-Pasu sorgte für die einzigen beiden Hochkaräter. Erst vollendete er eine starke Tiffert-Hereingabe, allerdings folgte ein unberechtiger Abseitspfiff (38.). Dann ackerte er sich alleine in den Strafraum, verpasste hier jedoch den Abschluss (42.). Alles in allem ging die Halbzeitführung für die Hausherren absolut in Ordnung - der Dresdner Dynamo brauchte für eine Ergebniswende unbedingt einen neuen Anschub.
2. Spieltag
Der Dresdner Dynamo nimmt mehr und mehr an Fahrt auf
Diesen gab es allerdings vorerst nicht, da der VfL Bochum auch die zweiten 45 Minuten clever anging und der SG keinen Raum überließ. Die Sachsen mussten da schon auf den Zufall hoffen, der ihnen auch fast den Ausgleich brachte: Losilla legte den Ball aus dem Strafraum und ab für Menz, der direkt abzog und damit seinen Passgeber wieder traf. Von dessen Körper trudelte das Leder allerdings knapp am langen Pfosten vorbei (54.). Für die Pacult-Elf bedeutete dies allerdings dennoch einen kleinen Weckruf. Zuerst mussten die Dresdner Mannen aber eine Latza-Chance überstehen, als dieser im Strafraum von Tiffert bedient wurde, den Abschluss aber weit drüber verzog (59.). Dann schlug fast die Stunde für Poté, der nach einem langen Ball frei im Strafraum auftauchte, aus fünf Metern aber in Torwart Luthe seinen Meister fand (61.).
Es folgte der Auftritt von Fiel, der sich ein Herz nahm und mit seinem linken Fuß aus rund 25 Metern abfeuerte. Der Ball segelte unhaltbar ins rechte obere Toreck, Torwart Luthe hatte keine Abwehrchance (69.). In der Folge kam der Dynamo der Sachsen immer mehr ins Laufen. Die Mannen von Trainer Pacult wollten den Dreier, scheiterten aber durch Poté erneut am starken Luthe (74.). Die Schlussphase hatte aber dann wieder weniger Chancen zu bieten. Lediglich Sukuta-Pasu mit einem Fernschuss und Aydin mit einem Kopfball aus kurzer Distanz sorgten noch für kleine Bochumer Glanzlichter, während sich Ouali noch einmal über rechts mühte (76., 82., 87.). Am Ende ging das Remis aufgrund der unterschiedlichen Halbzeiten absolut in Ordnung.
Für die Bochumer geht es am nächsten Samstag (15.30 Uhr) im DFB-Pokal nach Bahlingen, Dresden wurde für diesen Wettbewerb vom DFB suspendiert. In der Liga geht es für den VfL am 9. August (18.30 Uhr) beim FSV Frankfurt weiter, Dresden hat zeitgleich Union Berlin zu Gast.