Bochums Coach Thomas Reis konnte wieder auf seinen Kapitän Losilla zurückgreifen, der das 1:3 bei Greuther Fürth mit einer Gelbsperre verpasst hatte. Der Franzose kehrte nun auf die Doppelsechs zurück und verdrängte Janelt auf die Bank. Außerdem spielte Lorenz in der Innenverteidigung für Bella Kotchap, in der Offensive erhielten Zoller und Wintzheimer den Vorzug vor Lee und Pantovic.
Hannovers Trainer Kenan Kocak nahm nach dem 3:2 gegen Erzgebirge Aue nur eine Änderung in seiner Formation vor: Ostrzolek begann anstelle von Hansson.
Hacke, Hacke, 1:0: Wintzheimer veredelt sehenswerte Kombination
Die Anfangsphase im Bochumer Dauerregen verlief weitgehend tempo- und ereignislos, beide Teams verlegten sich zunächst aufs Abtasten. Leichte Vorteile erspielten sich jedoch die Hausherren, die mit ihrer ersten Gelegenheit auch gleich in Führung gingen - und das auf sehenswerte Art und Weise: Nach Vertikalpass von Decarli leiteten sowohl Losilla als auch Ganvoula direkt mit der Hacke weiter, Gamboa fand mit dem nächsten Direktpass Wintzheimer. Der Angreifer zog in den Strafraum und hatte dann beim Abschluss noch etwas Glück, dass der Ball von Korb entscheidend abgefälscht wurde - 1:0 für Bochum (14.).
Hannover harmlos, Bochum effizient: Zoller erhöht
Von Hannover kam offensiv bis auf einen Distanzschuss von Muslija (19.) recht wenig, Bochum blieb auch mit der Führung im Rücken die aktivere Mannschaft, kam zu weiteren gefährlichen Angriffen und zahlreichen Eckbällen. Einer davon führte zum 2:0: Albornoz klärte Blums Hereingabe unzureichend vor den Strafraum, wo Zoller die Kugel annahm und direkt volley abzog. Tesche ließ den Ball geschickt passieren und der sichtbehinderte Zieler streckte sich zu spät, die Kugel schlug links unten ein (28.). Wintzheimer hatte sogar die Möglichkeit, weiter zu erhöhen, scheiterte mit seinem Flachschuss jedoch an Zieler (32.).
Und 96? Die Niedersachsen kamen erst gegen Ende des ersten Durchgangs besser in die Partie und durch Bakalorz zu ihrer ersten Möglichkeit, Riemann parierte glänzend (36.). Ansonsten enttäuschten die Niedersachsen in den ersten 45 Minuten aber weitgehend.
2. Bundesliga, 17. Spieltag
Ducksch kommt und trifft
Auf diesen Umstand reagierte Kocak zur Pause und wechselte gleich doppelt offensiv: Ducksch und Stendera ersetzten Muslija und Ostrzolek. Hannover kam nun besser ins Spiel und durch Korb (52.) zu einer vorzeigbaren Möglichkeit, die letzte Präzision im vorderen Drittel ging den Niedersachsen jedoch weiterhin ab. Das änderte sich in der 65. Minute: Ein schnell vorgetragener Angriff über Maina und Ducksch brachte Stendera in Schussposition. Der Abschluss des Mittelfeldmanns wurde abgeblockt - allerdings genau zu Ducksch, der den Ball volley in die lange Ecke setzte.
Hannover drückt, Riemann hält den VfL-Sieg fest
Der Anschluss war da und sorgte für ordentlich Rückenwind bei den Hannoveranern, Bochum geriet im nach wie vor unerbittlichen Dauerregen zunehmend ins Schwimmen. Ducksch setzte einen Distanzschuss knapp über das Tor (68.), der durchgebrochene Weydandt scheiterte an Riemann (69.). Bochum geriet nun defensiv immer mehr unter Druck, hatte allerdings auch mehr Platz zum Kontern. Lee scheiterte aus spitzem Winkel an Zieler (75.), Ganvoula vergab völlig freistehend kläglich das sichere 3:1 (79.).
So war Hannover aber weiterhin nicht geschlagen - und Bochum konnte sich bei seinem Schlussmann bedanken, dass es beim 2:1 blieb: Einen Schlenzer des freigespielten Ducksch parierte Riemann exzellent (86.) und hielt seinen Farben damit die drei Punkte fest.
Der VfL überholt die Hannoveraner aufgrund des besseren Torverhältnisses in der Tabelle und bleibt in der Liga zuhause ungeschlagen (drei Siege, sechs Remis). Die gute Nachricht für den VfL: Nächste Woche geht es wieder vor eigenem Publikum ran, Bochum empfängt am Sonntag (13.30 Uhr) Jahn Regensburg. Für Hannover 96 geht es bereits am Samstag (13 Uhr) gegen Stuttgart weiter.