Punktlos nach sechs Spieltagen - das kostete Thomas Reis beim VfL Bochum den Job. Interimscoach Heiko Butscher stellte im Vergleich zum 1:3 auf Schalke mit Ordets und Profi-Debütant Oermann etwa eine komplett neue Innenverteidigung auf, seine Mannschaft kam am Sonntagabend allerdings erst einmal offensiv zur Geltung.
Rechtsverteidiger Gamboa, der wenig später hinten gegen Kainz rettete (8.), gab vorne in der 6. Minute einen Warnschuss ab. Was aber drei Zeigerumdrehungen später passierte, darauf hatte sich der von Steffen Baumgart nach dem 4:2 gegen Slovacko in der Conference League gleich siebenmal veränderte FC wohl nicht vorbereiten können. Kapitän Hector grätschte den Ball nach Holtmanns Flanke unfreiwillig gegen Mitspieler Schmitz, von dem die Kugel ins eigene Tor sprang. 1:0 für Bochum (9.).
Köln hat nicht viele Stilmittel zur Auswahl
Nach einer Portion Glück hatten die Hausherren, die sich fortan zurückzogen, wenig später auch etwas Pech. Holtmanns 14-Meter-Schuss klatschte an den Pfosten (19.), während Köln längst zur aktiveren Mannschaft geworden war. Doch der VfL machte es den Gästen durch konsequente Verteidigung enorm schwer, offensiv zur Geltung zu kommen. Die besten Chancen hatten demnach Ljubicic per Fernschuss (22.) und Skhiri nach einem Standard (Kopfball, 39.).
Bundesliga - 7. Spieltag
Nach Wiederbeginn präsentierten sich die Bochumer wieder aktiver, Zoller vertändelte eine aussichtsreiche Gelegenheit (49.). Auch wenn es nun mehr hin und her ging, sorgte das zunächst nicht für zahlreichere Torraumszenen. Erst als die Butscher-Elf erneut das Konterspiel forcierte, schnupperte Hofmann mit einem überlegten Fernschuss am zweiten Tor (59.).
Riemann und der Pfosten
Wie schon unter der Woche reagierte Baumgart nach einer guten Stunde mit einem Dreifachwechsel. Unter anderem brachte er Maina, der sofort an einer Glanztat von Riemann scheiterte - wobei ein Tor wegen Mainas Abseitsstellung nicht gezählt hätte (64.). Dennoch drückte Köln wieder mehr, Bochum zog sich erneut weiter zurück.
Nadelstiche gab's trotzdem noch, Hofmanns vermeintliches Offensivfoul vor Stögers guter Chance wäre vielleicht noch mal überprüft worden (72.). Kurz darauf durfte sich der VfL allerdings bei Keeper Riemann (gegen Maina, 76.) und dem Pfosten (gegen Adamyan, 77.) bedanken, dass hinten weiterhin die Null stand.
Maina trifft kurz vor Schluss verdient - Soldo verpasst mehr
Sie sollte allerdings noch fallen. Die Gäste erzeugten in der Schlussphase immer größeren Druck, sodass Mainas später Ausgleich aus spitzem Winkel durch Riemanns Hosenträger absolut leistungsgerecht war (88.). Der VfL konnte sich sogar noch glücklich schätzen, dass der aufgerückte und völlig freistehende Soldo nach einer Ecke nicht noch das 2:1 für den FC erzielte (90.+4).
Bochum, das am 7. Spieltag erstmals punktete, aber weiterhin Schlusslicht bleibt, ist nach der Länderspielpause am Samstag (15.30 Uhr) zu Gast in Leipzig. Köln, das die zweite Bundesliga-Niederlage in Folge noch abwenden konnte, trifft zur gleichen Zeit auf Dortmund.