Bundesliga

Braunöder: "Man sieht den neuen Weg"

Austria Wien: Mit Derbysieg in die Meistergruppe

Braunöder: "Man sieht den neuen Weg"

Matthias Braunöder (l.) feierte mit der Austria den Derbysieg sowie den Einzug in die Meistergruppe.

Matthias Braunöder (l.) feierte mit der Austria den Derbysieg sowie den Einzug in die Meistergruppe. GEPA pictures

Meist sind Derbies - vor allem jene des Wiener Kalibers zwischen Austria und Rapid - hitzig, emotionsgeladen und umkämpft. Das 338. Stadtduell der beiden Traditionsklubs zum Abschluss des Bundesliga-Grunddurchgangs fiel nicht unter diese Kategorie. Zu schwach, zu harmlos und zu fehleranfällig agierte Rapid, um es dem Erzrivalen ernsthaft schwermachen zu können.

Bundesliga - 22. Spieltag

Den Hütteldorfern merkte man die Tatsache, dass sie bereits fix für die Meistergruppe qualifiziert waren, an. Auf der anderen Seite ließen die "Veilchen" von Beginn an keinen Zweifel daran, dass sie ihren Einzug ins obere Play-off aus eigener Kraft schaffen wollten.

"Wir waren topmotiviert und haben das perfekt auf den Platz gebracht. Ich will nicht wissen, wie die Zweikampfquote und die zweite Bälle waren. Da waren wir ihnen sehr überlegen und haben es auch mit dem Ball sehr gut gemacht", sagte Austrias Mittelfeldmotor Matthias Braunöder nach dem 2:0-Sieg seiner Mannschaft in der Mixed Zone der Generali-Arena.

Der noch 20-Jährige kehrte nach seiner Startelf-Pause in der vorigen Woche in Graz zurück in die Anfangsformation von Trainer Michael Wimmer. "Ich glaub', ich hab' meinen Job ganz gut gemacht. Jetzt geht's in die Länderspielpause und dann bin ich hoffentlich weiter in der Startelf."

Leidners Kinderheitsfreunde auf der Tribüne: "Sie haben mir Kraft gegeben"

Zum zweiten Mal von Beginn an durfte am Sonntag Winterneuzugang Doron Leidner ran. Die 20-jährige Leihgabe von Olympiakos Piräus hat auf der linken Seite Manuel Polster den Rang abgelaufen und war mit dem Assist für Haris Tabakovic beim 1:0 und seinem eigenen Treffer zum 2:0 einer der Protagonisten beim violetten Sieg. "Es war unglaublich", rang der Matchwinner überwältigt nach Worten. Beflügelt wurde er von der Tribüne aus, weshalb er beim Torjubel auch den direkten Weg dorthin suchte. "Das sind Freunde aus Kindheitstagen. Sie sind extra aus Israel gekommen, um das Derby zu sehen. Wenn ich sagen würde, ich habe wegen ihnen getroffen, würdet ihr mir das nicht glauben, aber sie haben mir Kraft gegeben. Deshalb bin ich sofort in ihre Richtung gelaufen", verriet Leidner mit einem breiten Lächlen auf den Lippen.

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Überhaupt merkte man der Austria trotz der tabellarischen Drucksituation keine Nervosität an. "Ich finde nicht, dass so viel Druck da war. Ein Derby ist ein Derby - das will man gewinnen, egal, ob es um den Aufstieg geht oder nicht", erklärte Braunöder selbstbewusst. Der Spielstand der Parallelpartie zwischen der WSG Tirol und Sturm Graz (0:2) sei zu keinem Zeitpunkt ein Thema gewesen. "Ich hab's bis jetzt nicht gewusst und hab' gerade erfahren, wie es ausgegangen ist."

Weil Wattens gegen die Steirer mit 0:2 verlor, wäre die Austria sogar mit einer Niederlage im Derby in die Meistergruppe gekommen. Eine Überlegung, die im Lager der Violetten aber gar keine Rolle gespielt hatte: "Wir haben gewusst, wenn wir gewinnen, sind wir durch. Das war das Einzige, das für uns gezählt hat", so Braunöder.

Nun geht es für die Austria in der Meistergruppe weiter. Ein wichtiges Etappenziel unter Neo-Coach Wimmer ist damit erreicht. Braunöder: "Man sieht den neuen Weg, den wir gehen. Die Ergebnisse und auch die Spiele, wie wir sie anlegen, das passt auf jeden Fall gut."

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David Mayr