Werder-Coach Robin Dutt veränderte seine Startelf im Vergleich zum 1:0-Auftaktsieg in Braunschweig auf zwei Positionen. Rechtsverteidiger und Kapitän Fritz fehlte mit Oberschenkelproblemen. Dafür rückte Lukimya in die Viererkette, wo Gebre Selassie rechts und Caldirola links verteidigte. Außerdem tauschte Dutt Kroos durch Elia, der im Angriff spielte. Die Spielführerbinde trug Hunt. Neu-Angreifer di Santo stand nicht im Aufgebot. Beim FCA beließ es Trainer Markus Weinzierl trotz der 0:4-Pleite gegen Champions-League-Finalist Dortmund bei derselben Anfangsformation. Ein neues Gesicht saß dagegen auf der Reservebank: Bobadilla, der unter der Woche von Basel nach Augsburg gewechselt war.
Vor dem Spiel hielten alle Fans im Weser-Stadion "Danke Thomas"-Plakate in die Höhe und verabschiedeten damit ihren langjährigen Trainer Thomas Schaaf, der selbst aber nicht anwesend war. Doch dann wurde Fußball gespielt. Augsburg stand dabei defensiv gut gestaffelt, machte das Zentrum komplett dicht und störte Bremen bereits früh im Spielaufbau. Damit kamen die Grün-Weißen nicht zu Recht, Abschlüsse blieben erst einmal Mangelware.
Der 2. Spieltag
Nach einer Viertelstunde lösten die Fuggerstädter ihre Defensivketten etwas und spielten mutiger nach vorne. Die Weinzierl-Elf bearbeitete vorrangig die linke Bremer Abwehrseite und kam so zu ersten Möglichkeiten (Mölders, 14., Hahn, 17., Altintop, 18.). Werders Offensivspiel war dagegen weiterhin zerfahren und wirkte planlos. Dennoch gingen die Hanseaten genau in dieser Phase in Führung. Durch eine Einzelaktion. Ekici nutzte den Freiraum in der Augsburger Hälfte und zog aus 20 Metern ab. Klavan verdeckte Amsif etwas die Sicht, trotzdem hätte der FCA-Schlussmann den Schuss des türkischen Nationalspielers halten müssen (23.).
Augsburg zeigte sich unmittelbar nach dem Treffer etwas beeindruckt, spielte dann aber wieder beherzt mit und brachte die Bremer Defensive häufiger ins Wanken. Allerdings landete Holzhausers Freistoß in der Mauer (29.) und Moraveks Schlenzer ebenso wie Mölders Kopfball über dem Tor (34., 40.). Dazu sorgte das Augsburger Pressing dafür, dass Bremen immer wieder mit langen Befreiungsschlägen agieren musste und so kaum Gefahr ausstrahlte. Kurz vor der Pause feierte aber trotzdem wieder Werder: Lukimya verlängerte einen Ekici-Freistoß mit dem Kopf ins Tor (43.). Das Schiedsrichtergespann erkannte jedoch die Abseitsstellung des Kongolesen und verstummte damit den Jubel.
Ohne personelle Veränderungen ging es in der zweiten Hälfte weiter. Und weiterhin setzte Augsburg Bremen unter Druck. So musste Mielitz gegen Mölders (47.) und kurz darauf gegen Klavan (51.) eingreifen. Der richtige Zug zum Tor fehlte aber, weshalb Weinzierl mit Bobadilla einen zweiten Angreifer auf den Rasen schickte (57.).
Tolle Kulisse im Weser-Stadion: Die Fans dankten ihrem Ex-Trainer Thomas Schaaf. getty images
Werder war nun gewaltig unter Druck - ein Callsen-Bracker-Kopfball verfehlte sein Ziel nur knapp (64.) - und kam kaum mehr aus der eigenen Hälfte heraus. Das konnte Trainer Dutt nicht gefallen. Mit Kroos für Ekici brachte der Übungsleiter einen ballsicheren defensiven Mittelfeldspieler, um wieder Ordnung ins Bremer Spiel zu bekommen. Das gelang aber kaum. Schier im Minuten-Takt rollte Angriffswelle um Angriffswelle auf das Bremer Tor, ohne dieses aber ernsthaft zu gefährden.
Erst in der Schlussviertelstunde begann der SVW wieder offensiv mitzuspielen und hatte die ein oder andere gute Konterchance (Hunt, 78., Petersen, 89.), um die Entscheidung herbeizuführen. Dies klappte aber nicht, und so wurde bis in die Schlusssekunden gezittert. Letztlich kamen die Fuggerstädter aber nicht mehr vor Mielitz' Kasten, sodass Bremen mit 1:0 gewann.
Die Bremer eröffnen den 3. Spieltag am kommenden Freitag (20.30 Uhr) bei Borussia Dortmund, der FCA erwartet zwei Tage später (17.30 Uhr) den VfB Stuttgart zum schwäbischen Derby.