Zwei Eckpfeiler der Bremer Hinrunden-Stammformation fielen aus: Kristajic (Achillessehnenprobleme) und Lisztes (Innenbanddehnung im Knie) mussten passen. Werders Trainer Thomas Schaaf ließ den langzeitverletzten Banovic (Schulter) und Borowski, der zum ersten Mal seit dem 8. Spieltag in der Start-Elf stand, auflaufen. Zudem verdrängte Daun den Griechen Charisteas im Sturm. Arminias Coach Benno Möhlmann setzte in der Abwehr nach dem Ausfall von Bogusz (Platzwunde am Auge) und Lense (Achillessehnenprobleme) auf den jungen Rauw. Zudem laboriert Torjäger Wichniarek an einem Muskelfaserriss im Oberschenkel. Für Bielefelds besten Torschützen (7 Treffer) rutschte der Südkoreaner Cha in die Anfangsformation.
Werder mit einem furiosen Beginn in die Rückrunde. Bereits nach drei Minuten klingelte es: Micoud flankte nach einer Ecke auf Skripnik, der Diabang stehen ließ und aus sieben Metern einköpfte. Weiterhin war Werder die tonangebende Mannschaft. Mit schnellen Kombinationen brachten die Hausherren die Westfalen in Verlegenheit. So hätte Ailton in der 9. Minute nach einem Fehlpass von Hansén zum 2:0 erhöhen können, verzog jedoch. Wie aus dem Nichts sorgte Diabang mit seinem siebten Saisontreffer für den Ausgleich: Brinkmann spielte durch die Lücke auf Cha, der vor Borel das Leder zu dem Senegalesen spitzelte. (11.) Der Stürmer schob aus vier Metern ein. In der Folgezeit blieben die Nordlichter weiter am Drücker. Sie wollten wieder die Führung und spielten den Gegner förmlich an die Wand. Micoud (14. und 29.), Verlaat, Ailton (beide 18.) und Daun (22.) hatten gute Möglichkeiten. Die Bielefelder Hintermannschaft brachte das Sturmduo Ailton/Daun kaum unter Kontrolle, auch das hohe Tempo der Werderaner machte den Arminen zu schaffen. Bis zur 36. Minute musste die Schaaf-Elf warten, ehe das Bemühen belohnt wurde: Bei einem Werder-Konter spielte Ernst in den Lauf des durchstartenden Ailton. Der Kugelblitz wurde im Duell gegen Hain von dem Keeper von den Beinen geholt. Den Foulelfmeter verwandelte der Gefoulte selber kaltschnäuzig. Die Gäste antworteten wie schon beim 1:1 prompt. In der 40. Minute düpierte Brinkmann Borowski und Skripnik und schoss aus zwölf Metern. Cha stand goldrichtig und verwandelte den Abpraller aus fünf Metern. Werder wurde erneut durch individuelle Fehler in der Abwehr um die Führung gebracht. Die dominanten Bremer hätten mit zwei Toren Vorsprung in die Kabine gehen müssen, doch Bielefeld nutzte seine wenigen Chancen konsequent.
Der SV Werder konnte im zweiten Durchgang nicht an die starke erste Hälfte anknüpften. Die Gastgeber konnten das hohe Tempo nicht mehr halten und überließen im Mittelfeld den Bielefeldern Räume, die diese in der Rückwärtsbewegung wiederum eng machten und das Kreativzentrum der Bremer einschränkten. Folglich ergaben sich für die Werderaner wenig Chancen. Mit dem angeschlagenen Lisztes (für Borowski) sollte neuer Wind in das Bremer Mittelfeld kommen (61.). Die Hausherren wurden wieder stärker, hatten mehr Ballbesitz und mehr Spielanteile. Bielefeld hingegen vertändelte bei den wenigen Konterchancen zu oft. So hatten die Bremer in der 62. Minute eine Riesenchance, als Micoud von links quer auf Ailton passte, der vor Hain neben den Ball trat. Die Bremer kämpften, zeigten Siegeswille und wollten in der letzen Viertelstunde zum dritten Mal die Führung. Micoud war Initiator fast jeden Angriffs. Die Arminia stand geordnet, agierte geschickt. Der stark einsetzende Regen machte die Platzbedingungen immer schwieriger, so nahm das Niveau immer mehr ab. Torchancen entstanden kaum noch.
Unterm Strich hätten die Bremer wesentlich mehr erreichen können. Zumeist waren sie die dominante Mannschaft, hatten mehr Torchancen, doch die Verwertung dieser war zu schwach. Bielefeld machte dies besser und erkämpfte sich mit einer guten Abwehrleistung in der zweiten Hälfte einen Punkt.