Bremens Trainer Kohfeldt schickte die selbe Startelf ins Rennen, die vor der Länderspielpause beim 1:2 bei Eintracht Frankfurt begonnen hatte.
Auf der Gegenseite musste Hannovers Coach André Breitenreiter einige Änderungen gegenüber dem 1:2 bei RB Leipzig vornehmen: Tschauner (nach Mandelentzündung) und Korb fielen krankheitsbedingt aus, Verteidiger Anton war mit einer Verletzung von der U 21 zurückgekehrt. Zudem ließ Breitenreiter neben Ostrzolek auch Bebou auf der Bank, der trotz Oberschenkelproblemen zur Nationalmannschaft gereist und nicht bei 100 Prozent war. Fünf Neue durften sich beweisen: Esser, Hübner, Albornoz, Maier und Harnik begannen.
Bremen begann engagiert und suchte sein Heil in der Offensive. Die Kohfeldt-Elf spielte unbekümmert nach vorne und überzeugte dabei kämpferisch wie spielerisch. Immer wieder kamen die Hausherren ohne Umwege nach vorne, zunächst stand die Gäste-Defensive um Sané und Hübner aber sicher. Erst nach 20 Minuten wurde Werder aber wirklich zwingend: Gebre Selassie und Eggestein versuchten ihr Glück (20.), drei Minuten später reagierte Esser nach Junuzovics scharfer Freistoßflanke prächtig.
Bartels mit Gefühl
Hannover gewann zwar mehr Zweikämpfe, fand in der Offensive aber keine Lösung. So entsprang die beste Chance der Gäste auch einer Zufallsproduktion: Sorg schoss den Ball ohne erkennbaren Zielspieler einfach mal ins Zentrum, dort prallte die Kugel an Veljkovics Hüfte und von dort knapp neben das eigene Tor (30). Dann war wieder Bremen an der Reihe: Erst scheiterte Bartels noch per Flugkopfball (32.), dann machte er es besser: Nach Kruses Pass in die Gasse tauchte Bartels alleine vor Esser auf und hob den Ball gefühlvoll über den entgegenkommenden Schlussmann (39.). Es war Bartels' zweiter Saisontreffer - zu diesem Zeitpunkt bedeutete das noch die teaminterne Torschützenkrone.
12. Spieltag
Die Hausherren kamen etwas schlafmützig aus den Kabinen, denn nach nur wenigen Sekunden tauchte Harnik alleine vor Pavlenka auf. Moisander hatte nach dem Zuspiel von Jonathas die Übersicht verloren und den Österreicher ziehen lassen, der beim Versuch des Beinschusses an Pavlenka scheiterte. Bremen schüttelte sich und ging auf den zweiten Treffer - mit Erfolg: Bargfrede stibitzte sich das Leder im Aufbauspiel der Gäste von Maier, plötzlich war die Defensive von 96 entblößt. Bremens Mittelfeldspieler behielt die Übersicht und passte quer auf Kruse, der mit dem ersten Kontakt im Strafraum abschloss und Esser überwand (55.).
Kruse, Kruse, Kruse
Der Bremer Knoten war geplatzt! Und die Grün-Weißen spielte sich in einen kleinen Rausch und legten gleich nach. Bartels bediente Kruse, der mit der Ballannahme Sané aussteigen ließ und auf 3:0 erhöhte (59.). Bremen begeisterte sich selbst und spielte immer weiter nach vorne. Eggestein köpfte nach Vorarbeit des starken Bartels links vorbei (68.), kurze Zeit später machte es ein alter Bekannter besser: Kruse profitierte zum zweiten Mal vom Assist von Bartels und schob ein (78.). Mit dem Hattrick beendete der Stürmer auch seine persönliche Negativserie und erzielte seine ersten drei Saisontore. Ohne weitere Höhepunkte spielte Bremen die Begegnung herunter, am Ende hatten die Bremer so viele Treffer erzielt wie in den elf Spielen zuvor.
Die Negativserie von saisonübergreifend 14 Ligaspielen ohne Sieg ist Geschichte, Bremen spielt das nächste Mal am kommenden Samstag und ist bei RB Leipzig zu Gast. Hannover ist bereits am Freitag wieder gefordert - 96 misst sich mit Mit-Aufsteiger VfB Stuttgart.