Bremens Coach Alexander Nouri nahm nach der 3:4-Niederlage beim 1. FC Köln zwei Wechsel vor: Eggestein und Gnabry begannen für Grillitsch (Bank), der im Sommer nach Hoffenheim wechseln wird, und Moisander (5. Gelbe).
Hoffenheims Trainer Julian Nagelsmann tauschte im Vergleich zur 1:2-Niederlage beim direkten Konkurrenten aus Dortmund ebenfalls doppelt: Bicakcic und Szalai rückten für Hübner (nicht im Kader) und Wagner (Bank) in die Startelf.
Hoffenheims Blitzstart
Die Gäste hatten mit Uth, Kramaric und Szalai drei echte Stürmer auf dem Platz - und die bereiteten den Bremern so richtig Probleme. Nouri ließ mit Viererkette und Raute spielen, aber der SVW hatte in der ersten Hälfte kaum Zugriff auf die Partie. Bereits nach sieben Minuten belohnten sich die Kraichgauer für eine starke Anfangsphase: Sanés Stockfehler landete bei Szalai, der schob aus 16 Metern ein. Die Norddeutschen waren nicht wirklich auf dem Feld, wiesen hinten große Lücken auf - und die wusste das Spitzenteam von Nagelsmann zu nutzen. Kramaric hatte viel Raum auf dem linken Flügel, Sané griff ihn nicht richtig an. Die Folge: Der Kroate schob im Strafraum zum 2:0 ein (11.).
Zuber nutzt den Platz
Bundesliga, 33. Spieltag
Die Bremer fanden kein Rezept gegen extrem starke Gäste, die durch Uth aus der Distanz gar die Chance auf das 3:0 hatten (26.). Anschließend kamen die Werderaner etwas besser in die Begegnung. Gnabry bot sich nach 29 Zeigerumdrehungen die Möglichkeit auf den Anschluss, er verzog. Zwar hatten die Gastgeber nun mehr vom Spiel, auch weil sich die TSG nach der Führung zurückzog, aber wirkliche Mittel gegen die Defensive der Hoffenheimer fanden Kruse, Bartels & Co. nicht. Kurz vor der Pause kam es dann noch bitterer aus Sicht der Grün-Weißen: Wieder wiesen sie eklatante Lücken in der Defensive auf, Zuber nutzte sie und schob zum 3:0 ein (40.).
Werder verschläft wieder den Start
Wer nach der Pause an eine Bremer Aufholjagd geglaubt hatte, der wurde schnell eines besseren belehrt. Uth verzog per Kopf (48.), aber wenig später stand es 4:0. Kramaric durfte links im Strafraum völlig ungehindert einschieben, Bauer schaute nur zu (49.). Die Bremer brachen nun komplett ein, Wiedwald parierte gegen Kramaric und verhinderte den nächsten Gegentreffer (51.), aber die folgende Ecke brachte dann das fünfte Gegentor aus Sicht des SVW - Bicakcic durfte ungehindert einköpfen (51.).
Werder zeigt eine Reaktion
Es war jetzt ein Debakel, Nouri wechselte nach 54 Minuten doppelt (Bargfrede und Garcia kamen für Eggestein und Gnabry), um Schlimmeres zu verhindern. Aber die Hausherren zeigten nun eine Reaktion und spielten ungehindert nach vorne. Junuzovic prüfte Baumann aus der Distanz (59.). Aber in der gleichen Minute kamen die Bremer zum Ehrentreffer, Gebre Selassie nickte eine Kruse-Flanke ein. Nun waren die Grün-Weißen obenauf, wollten den Fans im letzten Heimspiel der Saison noch ein bisschen was bieten. Kruse (62.) und Junuzovic (64.) fanden jedoch in Baumann ihren Meister.
Applaus von den Spielern an die Fans, die die Mannschaft auch nach fünf Gegentreffern weiter unterstützt haben. Getty Images
Bargfrede und Bauer treffen
Nach dieser guten Phase der Bremer flachte die Partie ab, Hoffenheim spielte auch lange nicht mehr mit Vollgas. In der Schlussphase taten sich beide Mannschaften zunächst nicht mehr weh, Rudy für Hoffenheim (76.) und Junuzovic für Werder (77.) versuchten es noch einmal aus der Distanz, verzogen aber klar. Doch gegen Ende drehte Werder noch einmal auf: Der eingewechselte Bargfrede schob zum 2:5 ein (86.). Und der SVW hatte sogar noch einen parat: Bargfrede löffelte den Ball rechts in den Strafraum zu Bauer, der traf zum 3:5 (90.+1).
Auch die Gäste hatten durch Kramaric (87.) und Wagner (90.+3) noch die Chance auf weitere Treffer, scheiterten aber an SVW-Keeper Wiedwald. Am Ende bliebt es beim 3:5 und der SVW kassierte damit einen Dämpfer im Kampf um Europa, der Rückstand auf Platz sechs beträgt drei Punkte. Aber Werder hat nur einen Punkt weniger als der Siebte, dieser Platz könnte auch noch für die Europa League reichen, wenn Dortmund den DFB-Pokal holt. Hoffenheim holte zwei Punkte auf Dortmund auf. Die TSG ist nun punktgleich mit den Schwarz-Gelben, hat aber eine um vier Treffer schlechtere Tordifferenz.
Am nächsten Samstag, 15.30 Uhr steht für beide Mannschaften das letzte Saisonspiel an. Werder Bremen reist zu Borussia Dortmund, während Hoffenheim den FC Augsburg empfängt.