Bremens Coach Thomas Schaaf, nach dem 3:1 in Hamburg, und auch Nürnbergs Trainer Dieter Hecking nach dem 2:1 gegen Köln, sahen beide keinen Anlass, etwas an ihren siegreichen Mannschaften zu verändern.
Werder begann schwungvoll, versuchte es vom Start weg vor allem über die linke Angriffsseite die Nürnberger Abwehr zu knacken. Doch mehr als einen Schuss von Trybull (7.) ließen die Gäste in der Anfangsphase nicht zu – die Franken spielten selbstbewusst und auch mit entsprechendem Einsatz. Früh schon sah Balitsch eine Gelbe Karte, handelte sich so ein Spiel Sperre ein (5.).
Werder war sichtlich bemüht, verhedderte sich aber zusehends in der eng zugestellten Nürnberger Hälfte. Das recht eindimensionale Spiel der Gastgeber war simpel zu verteidigen und der Altmeister wurde frecher. Esswein jagte einen Versuch aus spitzem Winkel vorbei (12.). Für Werder nahm Junuzovic noch einmal aus der Distanz Maß, schoss drüber (16.).
Es häuften sich mit zunehmender Spielzeit die Ungenauigkeiten bei beiden Mannschaften. Werder rückte bei Ballbesitz immer wieder sehr weit auf, bot den Nürnbergern so manches Mal viel Platz für einen Konter. Und viel fehlte nicht zur Führung, als Hegeler vom Strafraumrand aus flach abschloss und knapp verfehlte (29.).
Der 23. Spieltag
Die Bremer hatten weiterhin mehr vom Spiel, kamen dabei aber nie wirklich richtig hinter die Nürnberger Defensivreihen. Und die Franken stichelten weiter, hatten so auch die besseren Möglichkeiten. Hegeler trat kurz vor dem Tor über den Ball (38.), Pekhart köpfte eine Esswein-Flanke wuchtig auf das gegnerische Gehäuse, Wiese parierte famos (39.). Kurz vor der Pause ließ Pizarro noch einmal Klasse aufblitzen, nahm eine Flanke mit der Brust an und spitzelte knapp vorbei. (43.).
Nach dem Seitenwechsel drehte zunächst Werder auf. Marin prüfte Schäfer aus der Distanz (47.), Pizarro traf aus ungünstigem Winkel nur den Außenpfosten (48.). Und auch Nürnberg gab schnell die Visitenkarte ab. Esswein und Chandler gaben Warnschüsse ab, die jedoch recht harmlos gerieten (51., 52.). Die Gastgeber waren jetzt aber zielgerichteter. Junuzovic machte Schäfer Arbeit (55.) und vor allem Marin, der freistehend vergab (62.), hätte das 1:0 eigentlich machen müssen. So blieb der Club im Spiel, konterte über Balitsch und Hegeler und am Ende durfte Esswein aus der Nahdistanz überlegt einschieben (65.).
Werders Antwort bleibt aus - Club hält den Vorsprung bis ins Ziel
Jubel bei den Nürnbergern nach dem 1:0. Erneut siegten die Franken bei Werder Bremen. Getty Images
In der Folge blieb Werder die entsprechende Antwort schuldig. Nürnberg verteidigte weiter konsequent, stand hinten stabil und ließ nur herzlich wenig zu. Dabei zogen sich die Franken teils sehr weit zurück. Auch ein Wechsel von Junuzovic zu Füllkrug blieb ohne sichtbare Folgen (73.).
Die Schlussphase geriet spannend. Der Club wehrte sich nach Kräften, nutzte die Spielpausen dankbar und schaffte es, Bremen bis zum Schlusspfiff auf Distanz zu halten. teils mit Geschick, teils mit Glück, so wie bei Hlouseks rettungstat auf der Linie (90. +1). So bei Hlouseks Kopfball aufs eigene Tor, den Schäfer entschärfte (90. +4). Die Hecking-Elf fuhr so ganz wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt ein, während Werder Bayer Leverkusen in der Tabelle vorbeiziehen lassen musste.
Werder spielt am kommenden Samstag auswärts, trifft auf die Vereinsikone Otto Rehhagel. Es geht gegen die Hertha. Nürnberg empfängt Gladbach.