Nach nur einem Sieg aus sechs Ligaspielen und dem Pokal-Aus stand Paul Simonis vor dem Freitagabendspiel enorm unter Druck. Dennoch vertraute Wolfsburgs Trainer weitgehend auf sein bewährtes Personal. Lediglich Jenz rückte nach dem 2:3 gegen Hoffenheim für Koulierakis in die Startelf.
Der 26-Jährige war eigentlich nur in seiner Kerndisziplin als Verteidiger gefordert. Denn die Wölfe zogen sich tief in die eigene Hälfte zurück und standen kompakt. Damit stellten sie Bremen erkennbar vor Probleme: Den Gastgebern fehlte im letzten Drittel zum einen die Präzision, zum anderen hatten sie eine schwache Strafraumbesetzung. Bezeichnend dafür war eine Szene kurz vor der Pause, in der Njinmah blind in die Mitte spielte, obwohl Topp nicht einlief (41.) - das Duo hatte im Vergleich zum 1:1 in Mainz Boniface sowie Mbangula auf die Bank verdrängt.
Wolfsburg schaltet in den Verwaltungsmodus
Aus diesem Grund lag nur nach Ecken ein SVW-Treffer in der Luft: Piepers Kopfball parierte Grabara früh glänzend (4.), und Sugawaras Volleyschuss flog drüber (33.). Kurz vor dem Abschluss des Japaners hatten sich die Niedersachsen einmal zielstrebig gezeigt - und prompt die Führung erzielt: Einen sauber und schnell vorgetragenen Angriff, der am eigenen Strafraum begann, schloss Svanberg erfolgreich ab (28.). Das 1:0 war gleichzeitig der Halbzeitstand, weil Backhaus noch Arnolds frechen Versuch aus dem Kreuzeck kratzte (38.).
Obwohl die Werderaner schwungvoll aus der Kabine kamen, näherten sie sich dem Ausgleich nicht wirklich an. Sie bissen sich weiter an der engmaschigen VfL-Defensive die Zähne aus. Es segelten zahllose Flanken in den Strafraum, die zunächst allesamt verpufften. Da die Niedersachsen im Ballbesitz sehr geduldig agierten und nur selten nach Ballgewinnen schnell umschalteten, entwickelte sich erstmal ein chancenarmer zweiter Durchgang.
Mbangula nutzt Bonifaces missglückten Fallrückzieher
Den Verwaltungsmodus bestraften die Hausherren - und wie sollte es anders sein: natürlich nach einer Flanke. Stage drückte für die mit zunehmender Spielzeit immer druckvoller werdenden Bremer den Ball per Kopf über die Linie (83.). Das 1:1 reichte den Gastgebern jedoch nicht. Sie drängten noch auf ein spätes Tor, das Grabara gegen Sugawara zunächst noch zu verhindern wusste (90.+1).
Doch drei Minuten später musste er sich doch noch mal geschlagen geben. Nach Boniface' missglücktem Fallrückzieher, der zu einer Bogenlampe im Strafraum geriet, krönte sich der aufmerksame Mbangula per Volley zum Matchwinner - die Co-Produktion der beiden Joker passte zur verrückten Schlussphase. Allerdings schlief die VfL-Defensive in Person von Jenz und Vinicius Souza in dieser Szene auch extrem.
Das 2:1 brachte die Steffen-Elf über die Zeit und feierte den dritten Heimsieg in Serie. Wolfsburg hingegen verlor die dritte Partie in Serie.
Nach der Länderspielpause geht es für Wolfsburg am Samstag gegen Bayer Leverkusen weiter (15.30 Uhr). Einen Tag später gastiert der SVW um dieselbe Uhrzeit in Leipzig.
































































