Internationale Klasse
Serge Gnabry
Der Erstplatzierte der kicker-Rangliste erhielt nun den Ritterschlag durch seinen Klub: Auch durch seine Rückennummer wird jetzt ausgedrückt, dass der Rekordmeister den 25-jährigen Nationalspieler als würdigen Nachfolger erachtet, er erhält die ein Jahr lang nicht vergebene Rückennummer "7" - die Ribery-Nummer. Gnabry überzeugte im durch die Corona-Pause unterbrochenen Halbjahr mit sechs Toren und fünf Vorlagen in der Bundesliga, traf beim Pokalfinalsieg gegen Leverkusen und war in der Finalrunde der Königsklasse vom ersten Moment an voll da: Er brillierte beim historischen 8:2 gegen Barcelona auf dem rechten Flügel mit einem Tor und einer Vorlage, war mit einem Doppelpack der entscheidende Mann im Halbfinale gegen Olympique Lyon.
Kingsley Coman
Kingsley Coman hatte während des Endturniers zunächst im Schatten von Ivan Perisic gestanden und sich mit der Jokerrolle begnügen müssen. Im Finale gegen seinen Ausbildungsverein PSG bekam der gebürtige Pariser den Vorzug und vollendete den Münchner Triumph. Vor allem spielte Coman in der Bundesliga stark auf, sammelte acht Torbeteiligungen in 24 Spielen und erreichte einen sensationellen Notenschnitt von 2,17.
Im weiteren Kreis
Ivan Perisic
Weil der Kader noch Lücken hatte, wurde Ivan Persic im vergangenen Sommer von Inter Mailand ausgeliehen - und präsentierte sich bei den Bayern beinahe besser als erwartet. Solide in der Bundesliga, trumpfte der frühere Dortmunder und Wolfsburger vor allem in der Champions League richtig auf, steuerte in der Rückrunde zwei Tore zum Titel bei und kommt auf einen formidablen Notenschnitt von 2,33.
Moussa Diaby
Dass er sein Potenzial längst nicht ausgeschöpft hat, ist klar - der Franzose hat es nach einem ersten Saisondrittel mit Kurzeinsätzen aber mehr als angedeutet, mit Tempodribblings und Technik bestochen. Vier Tore und fünf Vorlagen sind beachtlich, auch im Pokal traf er zweimal. Bei der letzten Aktion ist er noch zu oft schlampig, sonst wäre er eine Kategorie höher gelandet.
Matheus Cunha
Der Brasilianer war Teil der atemberaubenden winterlichen Transferoffensive der Hertha - und schlug als einer der wenigen von Beginn an ein. Fünf Tore und zwei Vorlagen, dazu ein beachtlicher kicker-Notenschnitt von 2,89 erscheinen wie ein Versprechen für die Zukunft.
Filip Kostic
Pausen waren für Filip Kostic auf der linken Frankfurter Außenbahn auch im zweiten kräftezehrenden Halbjahr nicht vorgesehen. Die Folge: Der 27-Jährige war immer noch ein wichtiges Schwungrad, erzielte drei Treffer und bereitete sechs weitere vor, war aber nicht mehr so herausragend wie vor der Winterpause. Da war er als Zweitplatzierter der Rangliste bis in die Internationale Klasse vorgestoßen.
Marcus Thuram
Die statistische Bilanz seines ersten Bundesligajahres liest sich beeindruckend: Insgesamt kommt Marcus Thuram auf zehn Tore und acht Vorlagen, in der Rückserie freilich steuerte er "nur" vier Treffer und drei Assists bei. Seine schärfsten Waffen, gerade das Power- Dribbling, verkörpern den neuen Gladbacher Stil. Eine Sprunggelenkverletzung beendete seine erste Saison in der Bundesliga drei Partien vor dem Ende der Runde.
Vincenzo Grifo
Das erste Halbjahr verlief stotternd, ab der Rückserie, vor allem seit dem Re-Start aber, war der 27-Jährige voll da - und bestach mit seinen starken Standards, seiner Spielfreude und Torgefahr.
Jonas Hofmann
Nach der Rückkehr von seiner Innenbandverletzung war Jonas Hofmann bereits zum Ende der Hinrunde ein Leistungsträger der Fohlen. Im ersten Halbjahr 2020 avancierte der Borusse zunehmend zum offensiven Flügelspieler und traf in der Bundesliga fünfmal.
Renato Steffen
Der Schweizer musste in Wolfsburg lange um seinen Stammplatz kämpfen, in der Rückserie hatte er ihn. Sämtliche Scorerpunkte (sechs Treffer, drei Assists) sammelte er im zweiten Halbjahr, überzeugte mit Dynamik und trotz einer Körpergröße von lediglich 1,70 Meter sogar mit Kopfballstärke.
Wer warum fehlt
Jadon Sancho
Die Winter-Rangliste hatte der Dortmunder noch angeführt, dann wechselte er in den Angriff.