Bundesliga

Bundesliga - Rangliste

Sommer 2020
Thomas Müller

Rangliste Sommer 2020: Mittelfeld offensiv

© imago images

Wer warum wo steht: Die Auferstehung des Raumdeuters

Weltklasse
1
Müller
Müller Thomas
Internationale Klasse
2
Havertz
Havertz Kai
neu 3
Stindl
Stindl Lars
Im weiteren Kreis
4
Brandt
Brandt Julian
neu 5
Baumgartner
Baumgartner Christoph
neu 6
Uth
Uth Mark
7
Nkunku
Nkunku Christopher
Blickfeld
neu
Dani Olmo
Dani Olmo
Kamada
Kamada Daichi
neu
Klaassen
Klaassen Davy
neu
Stöger
Stöger Kevin
  • Verbesserung der Kategorie im Vergleich zum Vorhalbjahr.
  • Gleiche Kategorie im Vergleich zum Vorhalbjahr
  • Verschlechterung der Kategorie im Vergleich zum Vorhalbjahr.
  • Im Blickfeld sind die Spieler in alphabetischer Reihenfolge angeordnet.

Weltklasse

Thomas Müller

In der Rückrunde hat Thomas Müller wettbewerbsübergreifend in 25 Pflichtspielen zehn Tore erzielt sowie 13 Assists geliefert und mit dem deutschen Rekordmeister zum zweiten Mal nach 2013 das Triple geholt. Und zwar als entscheidende Führungsfigur. Nicht umsonst hat der "Raumdeuter" gerade beim historischen 8:2-Sieg im Viertelfinale der Champions League gegen den FC Barcelona mit zwei Treffern und einer Vorlage Maßstäbe gesetzt und die Richtung vorgegeben. Doch auch abseits der nackten Zahlen hat Müller in der vergangenen Rückrunde im Team des FC Bayern so dominiert wie vielleicht noch nie. Als Anführer, als Dirigent des Angriffs- und Gegenpressings sowie als ständiger Motivator seines Teams war der Routinier so etwas wie der "Spielertrainer" des neuen Champions-League-Siegers.

Internationale Klasse

Kai Havertz

In der Hinrunde ging es für den Senkrechtstarter steil bergab, in der Rückrunde fand Kai Havertz wieder zu seinem unnachahmlichen Mix aus Dominanz, Leichtigkeit und Torgefahr. Wettbewerbsübergreifend eingefahrene 23 Scorerpunkte waren Ausweis seiner Klasse, wenngleich die ihm von Trainer Peter Bosz in der Endphase häufiger verordnete Rolle als Mittelstürmer nicht immer zum Vorteil gereichte - und Bayer auch nicht.

Lars Stindl

Dass Gladbach im Saison-Finish noch das Ticket für die Champions League buchte, lag auch an Lars Stindl. Der Kapitän, der nach seinem im April 2019 erlittenen Schienbeinbruch in der Hinrunde nach seinem Comeback im Oktober zumeist als Joker kam, war in der Rückrunde zur Stelle, als es darauf ankam. Mit vier Scorerpunkten in den letzten drei Spielen war der Routinier einer der Garanten für den tollen Endspurt.

Im weiteren Kreis

Julian Brandt

Man sieht, was er kann - und ahnt, dass er noch mehr könnte: Julian Brandt hat in der Rückrunde auf fünf verschiedenen Positionen gespielt - am häufigsten auf der Acht. Der vom kicker als "Magier mit Mängeln" charakterisierte Ex-Leverkusener steigerte sich im Vergleich zu seinem ersten Halbjahr in Dortmund - und doch verfestigte sich bei vielen der Eindruck, dass da einer noch zu selten sein schier unerschöpfliches Talent ausreizt.

Christoph Baumgartner

Reifte im Schnelldurchgang vom Talent zum Leistungsträger: Der Österreicher war die Entdeckung der Rückrunde in Hoffenheim. Er avancierte mit sechs Treffern in der zweiten Halbserie zum zweitbesten Torschützen des Klubs hinter Andrej Kramaric und hätte mit mehr Ruhe und Erfahrung im Abschluss sogar noch mehr Ertrag einfahren können. Immer gefährlich, mit Ball am Fuß sehr schnell, dribbelte ballsicher in die gefährlichen Räume.

Mark Uth

Als der 1. FC Köln in der ersten Hälfte der Rückrunde die Weichen für den Klassenerhalt stellte, war er überragend: Schalkes Winter-Leihgabe war in dieser Phase an fast allen Toren beteiligt. Traf selbst, bereitete vor, spielte viele einleitende Pässe und war bei Standards gefährlich. Fiel nach dem Re-Start in ein Loch - wie der ganze FC.

Christopher Nkunku

Der trickreiche Franzose gefiel mit feiner Schusstechnik und Tordrang. Allerdings verlief seine Leistungskurve wellenförmig, in der Schlussphase der Champions League - gegen Atletico Madrid und seinen Ex-Klub Paris St. Germain - konnte er Leipzigs Spiel nicht wie erhofft inspirieren. Trotzdem war der Neuzugang für RB ein Gewinn.

Blickfeld

Daichi Kamada

Mit seinem Notenschnitt in der Liga-Rückrunde (3,86) war er ein Grenzfall. Dass Daichi Kamada trotzdem in der Rangliste blieb, lag an den Auftritten im DFB-Pokal und vor allem international, wo er mit seinem Dreierpack gegen Salzburg seinen Ruf als "Mister Europa" unterstrich. Der Frankfurter verströmte an guten Tagen mit seiner Übersicht und der neu entdeckten Torgefährlichkeit Genialität, tauchte aber in einigen Spielen auch ab.

Davy Klaassen

War gerade nach dem Re-Start ein Anker für Werder, überragte beim Schlüsselspiel in Paderborn (5:1) - und kletterte aus dem Formtief der Hinrunde.

Dani Olmo

Sein technisches und strategisches Talent blitzte immer wieder auf, aber Leipzigs Winter-Einkauf muss körperlich und mental an Robustheit zulegen.

Kevin Stöger

War nach langer Verletzungspause wegen seines Kreuzbandrisses noch nicht auf Topniveau, aber ein wichtiger Umschaltspieler, der mit Pässen und großem Pensum gefiel und dem Düsseldorfer Spiel mehr Struktur gab.

Wer warum fehlt

Amine Harit

Im Winter war der Schalker Zweiter in der Rangliste, die Rückrunde wurde zum Albtraum. Kassierte in sechs von sieben benoteten Spielen eine 5 - und erlitt beim Re-Start in Dortmund (0:4) Mitte Mai einen Innenbandanriss, der das Saisonaus bedeutete.

Philippe Coutinho

Thomas Müllers Auferstehung machte ihn zum Nebendarsteller. Die Barca-Leihgabe brillierte in Hoffenheim (6:0) und - mit drei Scorerpunkten als Joker - gegen den FC Barcelona (8:2). Hatte zu wenige benotete Spiele, um eine Chance auf einen Platz in der Rangliste zu haben.