Lange mussten der etatmäßige Kapitän Azpilicueta und Jorginho warten, waren nun aber wieder zurück und ersetzten nach sieben beziehungsweise fünf Premier-League-Spielen ohne Einsatz James (Knieverletzung) und den noch nicht ganz angekommenen Havertz. Der seit einiger Zeit erfolglose Werner hingegen blieb bei seiner 100-Prozent-Quote in puncto Startelf-Einsätzen.
Die Anfangsphase dieses London-Duells ließ sich mit zwei Worten treffsicher beschreiben: absolute Dominanz. Die Blues übernahmen an der Stamford Bridge das Kommando, waren fast immer in Ballbesitz (um die 80 Prozent) - und wenn nicht, beschafften sie sich das Leder mit brutalem Pressing binnen kürzester Zeit wieder. In der 10. Minute köpfte obendrein Thiago Silva den Champions-League-Sieger von 2012 mit der ersten wirklichen Möglichkeit in Führung - und mal wieder fiel der Treffer nach einer Ecke.
West Ham wendet das Blatt
West Ham United hatte zu Beginn also rein gar nichts zu melden, übernahm nach rund 20 Minuten aber immer größere Spielanteile und stellte Chelsea fortan vor große Probleme. Mit dem Ausgleich sollte es aber noch nicht klappen, weil den Hammers letztlich die nötige Durchschlagskraft fehlte. Kurz vor der Pause hätte sich die Ausgangssituation für die Gäste, die in dieser Phase wirklich gut unterwegs wie am Drücker waren, aus dem Londoner East End beinahe verschlechtert, Werner vergab jedoch aus vielversprechender Position (43.).
Kaum ein Lebenszeichen - und plötzlich Doppelpack
Auch nach dem Seitenwechsel erhielten die Gäste den Druck aufrecht, nisteten sich in der Blues-Hälfte ein und sorgten für ordentlich Betrieb, doch erneut mangelte es an hochkarätigen Abschlussaktionen. Genauer gesagt: Es gab kaum welche. In der Schlussphase machte Abraham schließlich den Deckel drauf, schnürte aus dem Nichts einen blitzschnellen Doppelpack (78., 80.) und stellte dadurch den 3:0-Endstand her. Werners inzwischen neun Spiele andauernde Durststrecke (wettbewerbsübergreifend) sollte am Montagabend also kein Ende finden, der deutsche Nationalstürmer scheiterte in den Schlussminuten der ersten Hälfte an Fabianski (43.) und kurz vor dem Schlusspfiff auch noch am Querbalken (89.) - feierte mit seinen Kollegen aber dafür den Sprung auf Rang 5.