15. Spieltag
Die Chemiker von Miroslav Jagatic veränderten ihre Startelf im Vergleich zur 1:2-Pokalniederlage gegen Oberligist VFC Plauen auf zwei Positionen: Für Kastull (Bank) und Mäder, der nicht im Kader stand, begannen Wajer und Kirstein. Lok-Trainer Almedin Civa sah dagegen nach dem jüngsten 2:0-Pokalerfolg über den FC Eilenburg keinen Grund zur Veränderung.
Und die Hausherren starteten vor den zugelassenen 4999 Zuschauern furios in das Derby: Nicht einmal eine Minute war gespielt, als Mauer in zentraler Position an den Ball kam und aus 16 Metern zur 1:0-Führung traf. Sein Gegenspieler Piplica stellte sich im Zweikampf nicht besonders geschickt an, auch Torhüter Müller war noch am Ball, konnte den Einschlag aber nicht verhindern.
Auf tiefem Boden entwickelte sich eine hitzige Partie, in der es schon früh zu Rudelbildungen und Nickligkeiten kam. Doch die Gäste ließen sich von den auch von den Rängen angeheizten Bedingungen nicht beirren. Sie übernahmen das Kommando und kamen durch Piplica (5.) und Atilgan (9.) erstmals in Tornähe. Ein von Sirch vorbereiteter Treffer von Atilgan wurde wegen Abseits zurückgepfiffen (15.) - zumindest eine knappe Entscheidung.
In der Folge wurde es wieder ausgeglichener, bis Schütt nach einem Freistoß die bis dahin beste Chance für die Gäste auf dem Kopf hatte (26.). Nach einer halben Stunde fiel dann der verdiente Ausgleich: Nach einem Stellungsfehler von Horschig marschierte der starke Sirch von halblinks in Richtung Strafraum und schob an Bellots Fuß vorbei zum 1:1 ein (30.).
Drei Rote Karten kurz vor Schluss
Es folgte bis zur Pause eine eher ruhige Phase, in der vor allem die Chemie-Fans mit ihren Gesängen den Ton angaben. Ihre Elf hatte noch eine Chance durch Surek (38.), auf der Gegenseite rutschte Ziane bei einer Direktabnahme weg (41.).
Nach Wiederanpfiff wurde die Partie zunächst wieder temporeicher, immer wieder kam es zu Situationen, in denen nur eine Fußspitze den Unterschied ausmachte. Die einzige nennenswerte Chance des Durchgangs hatte aber Heimakteur Wajer, der es gefühlvoll versuchte (63.). Denn danach folgte eine Phase, in der der Ball nur mehr wenig rollte, einige gelbe Karten wurden notiert. Insgesamt verflachte die Partie in der zweiten Halbzeit auf zunehmend holprigerem Geläuf zusehends.
Die Schlussphase brach an und es waren die Hausherren, die mit mehr Einsatz auf den Siegtreffer drängten, doch zu klaren Abschlüssen kam es nicht mehr. Dafür aber zu einer Rudelbildung größeren Ausmaßes - inklusive glattem Dreifach-Rot: Weigel foulte Wendt hart und musste für diese Aktion vom Platz. Weil Mauer sich anschließend nicht im Griff hatte und Atilgan im Getümmel von hinten umstieß, flog auch er runter; Lok-Torwarttrainer Tomislav Piplica sah in dieser Szene ebenfalls den roten Karton.
Kurz darauf war Schluss, und die Gemüter beruhigten sich wieder nach einem 1:1, das keinem der beiden Teams wirklich weiter zu helfen scheint. Während die Chemiker am kommenden Samstag die hohe Hürde beim BFC Dynamo nehmen müssen, trifft Lok bereits am Freitag auf den BAK.