25. Spieltag
Die Partie zwischen dem Chemnitzer FC und der VSG Altgliienicke war so etwas wie das Duell der Gegensätze: Hüben die Hausherren, die mit vier Niederlagen aus den vergangenen fünf Spielen wohl sämtliche Aufstiegschancen verspielt hatten, drüben eine Gastmannschaft, die sich mit sechs Siegen in Folge (alle zu Null) wieder oben herangearbeitet hatte. Mit einem weiteren Zu-Null-Sieg hätte Altglienicke Regionalliga-Geschichte schreiben können, denn sieben Siege ohne Gegentor sind seit 2012 noch keinem deutschen Viertligateam geglückt. Und so kam es auch.
Doch der Reihe nach. Am Freitag veränderte Chemnitz-Trainer Christian Tiffert seine erste Elf im Vergleich zum 0:3 bei Chemie Leipzig auf folgenden Positionen: Stephan Mensah, Kurt, Berger und Müller ersetzten Löwe (gelbgesperrt), Brügmann, Jusic und Keller (jeweils Bank). VSG-Coach Karsten Heine musste aus der Startelf des 2:0 beim ZFC Meuselwitz Zeiger verletzungsbedingt draußen lassen und brachte dafür Schäfer.
Die ersten Minuten gehörten klar der Heimelf, immer wieder wurde Stephan Mensah mit Steilpässen gesucht, doch die VSG konnte ihn zunächst noch im letzten Moment stoppen, so wie Albrecht in der 10. Minute. Nach einer Viertelstunde hatte Campulka nach einem Eckball die große Chance für den CFC, doch sein Schuss geriet zu zentral und wurde Beute von Torwart Bätge. Kurz darauf brach Stephan Mensah erfolgreich durch und schoss knapp am langen Pfosten vorbei, da Bätge seine Hand noch an den Ball brachte. Der "Zu-Null-Rekord" der VSG wackelte gleich bedenklich.
Es dauerte bis zur 25. Minute, da meldeten sich auch die zuletzt formstarken Gäste zu Wort: Türpitz versuchte es aus der Distanz und zwang Jakubov zu einer Faustabwehr. Kurz darauf fasste sich Chemnitz-Akteur Kircicek an den Oberschenkel und musste durch Brügmann ersetzt werden.
Altglienicke war jetzt kurzzeitig drin in der Partie, Brehmer wurde nach einer halben Stunde links gut in Szene gesetzt, flankte in den Sechzehner, wo Uzan knapp verpasste. Dann war wieder Chemnitz an der Reihe, doch erst köpfte Brügmann zu hoch, dann lupfte Stephan Mensah drüber. Knapper war es in der 39. Minute, da unterlief Bätge eine Flanke, Campulka scheiterte an der Latte.
Spätestens als Brügmann kurz vor der Pause nochmal knapp vorbei schoss, musste Altglienicke dankbar sein, dass es noch am Rekord arbeiten durfte. Eigentlich hätten Himmelblauen mit einer Führung in die Kabine gehen müssen, doch die Anzeigetafel zeigte bei beiden Teams die Null an.
Altglienicke steigert sich
Nach Wiederanpfiff zog Chemnitz erneut sein Kombinationsspiel auf, während Altglienicke vermehrt den Abschluss suchte. Walther musste in der 50. Minute klären, als Jakubov einen Oudenne-Schuss nicht festhalten konnte. In der 62. Minute schoss Türpitz wuchtig drüber.
Jetzt konnten sich die Sachsen glücklich schätzen, nicht zurück zu liegen, denn Cigerci feuerte in Minute 73 den nächsten Hochkaräter ab, den Jakubov mit einer Glanztat entschärfte.
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Chemnitz wäre in der 86. Minute beinahe durch fremde Hilfe in Führung gegangen, doch Schäfers Querschläger flog hauchdünn vorbei. Alle Zeichen standen auf 0:0, da verlängerte Breitkreuz doch noch die Erfolgsserie der VSG. Mit einem präzisen und gleichsam wuchtigen Schuss von der Strafraumgrenze ließ er Jakubov nicht den Hauch einer Chance und löste eine Jubeltraube der schwarzgekleideten Berliner aus.
Jakubov verhinderte bei einem Freistoß zwar noch das 2:0, doch der Negativtrend seiner Mannschaft hält trotz der über weite Strecken ordentlichen Leistungen an. Auch die Serie von Altglienicke setzt sich fort, hier eine weitaus Erfreulichere, der siebte Sieg in Folge ohne Gegentor ist neuer Regionalliga-Rekord, das hat deutschlandweit seit 2012 noch kein anderer Klub vollbracht.
Für beide Teams geht es unter der Woche weiter. Während Chemnitz im Landespokal-Kracher auf Erzgebirge Aue trifft - das nächste Ligaspiel führt den CFC am darauffolgenden Sonntag zum FSV Luckenwalde, wartet auf Altglienicke am Dienstag ein Heimspiel gegen den SV Babelsberg 03.