Cottbus' Trainer Rudolf Bommer wartete gegenüber dem 0:1 in Kaiserslautern mit zwei Neuen in seiner Anfangsformation auf: Rippert rutschte in die Viererkette, Engel aus der Startformation. Stiepermann kehrte nach sechswöchiger Verletzungspause zurück. Er sollte mit Sanogo für "mehr Wucht" im Angriff sorgen, Fandrich musste weichen. BTSV-Coach Torsten Lieberknecht tauschte nach dem 3:0-Heimerfolg gegen Ingolstadt derweil einmal Personal: Vrancic ersetzte im Mittelfeld Erwig-Drüppel.
In den ersten Szenen legten die Kontrahenten ihr Augenmerk auf Ballkontrolle und sicheren Spielaufbau. Dies änderte sich aber bereits in der 5. Minute: Adlung drückte auf links das Gaspedal durch und beschwor durch einen energischen Tempolauf die Ecke herauf, in deren Anschluss es erstmals im Gästekasten klingelte. Kruska nutzte seinen Freiraum für eine Maßflanke, der völlig ungedeckte Sanogo veredelte diese per Kopf.
Kumbela macht's Sanogo nach
Cottbus' frühe Führung fungierte als Dosenöffner für ein flottes Topspiel, das im ersten Durchgang ihrem Titel gerecht werden sollte. Eine Kruppke-Flanke brachte die Abwehr des FC Energie erstmals in arge Bedrängnis, ehe das Schiedsrichtergespann um Manuel Gräfe auf Abseits entschied (10.). 270 Sekunden später glich Braunschweig aus – ebenfalls nach einem Standard: Theuerkauf brachte den Ball per Ecke rein. Der aufgerückte Dogan verlängerte die Kugel mit dem Kopf zu Kumbela, der es - ähnlich freistehend wie auf der anderen Seite zuvor der Ivorer - aus der Nahdistanz einnickte.
Doch die Bommer-Truppe zeigte sich ob der prompten Antwort des Tabellenführers nicht verunsichert: Im Gegenteil agierte sie couragiert, auch spielerisch variabel nach vorne und forderte die Niedersachsen immer wieder in der Defensive. Torgelegenheiten waren derweil hüben wie drüben zu notieren: Kumbela kam nach knapp einer halben Stunde einen Schritt zu spät, befand sich aber auch im Abseits. Auf der Gegenseite blockte Stiepermann den Schuss von Teamkollege Kruska (29.). Der erneuten Führung war Rippert nach einer Lausitzer Hochgeschwindigkeitskombination nahe: Adlung passte zu Sanogo, der den Ball umgehend zum Franzosen weiterleitete – dessen Flachsschuss sauste nur knapp am rechten Pfosten vorbei (32.).
Der Liga-Primus antwortete in einer intensiv geführten Auseinandersetzung wenig später ebenfalls mit großer Torgefahr: Energie-Keeper Kirschbaum parierte erst gegen Kumbela und auch den saftigen Nachschuss von Eintracht-Kapitän Kruppke reaktionsschnell (36.). Die "Blau-Gelben" erspielten sich Chancen, das letzte Wort im Stadion der Freundschaft vor der Pause hatten indes die Hausherren: Davari entschärfte Stiepermanns Schuss exzellent – noch einmal gab es Eckball: Der aufgerückte Börner stieg am ersten Pfosten hoch und wuchtete das Leder entschlossen in die Maschen (45.).
Der 15. Spieltag
Beide Teams gingen mit unverändertem Personal in den zweiten Durchgang. Unverändert blieb auch, dass die Löwen den Weg nach vorne einschlugen. Anders nun allerdings als die Cottbuser, welche die Braunschweiger tief stehend in einer Konterstellung erwarteten. In der 48. Minute hatten die Gastgeber allerdings Glück: Der Ball klatschte nach Bolands Direktabnahme an den linken Pfosten. Keine 60 Sekunden später parierte Kirschbaum Pfitzners trockenen Distanzschuss.
In der 51. Minute probierte es Pfitzner wieder: Sein Flachschuss sauste rechts am Gehäuse der Gastgeber vorbei. Die Löwen blieben in Durchgang zwei spielbestimmend, doch es mangelte beiden Teams nun zusehends an Esprit, Tempo und Präzision. Die Partie wurde hektisch. Häufige Spielunterbrechungen und Ruppigkeiten hemmten hüben wie drüben den Spielfluss.
In der Schlussphase erhöhte der Tabellenführer die Schlagzahl, wollte die erste Saisonniederlage im Liga-Betrieb mit aller Macht abwenden. Doch Cottbus verteidigte geschickt und aufmerksam und machte bei einem der wenigen Entlastungsangriffe alles klar. Joker Brinkmann, erst just zuvor nach einer schweren Verletzung eingewechselt, nutzte bei seinem Pflichtspieldebüt für Energie Sanogos Kopfballvorlage für eine fulminante Direktabnahme. Der Ball segelte über Davari hinweg ins Tor (81.).
Braunschweig probierte es unverdrossen weiter, die erste Schlappe zu vermeiden, hatte damit – zumal Theuerkauf wegen Meckerns noch mit Gelb-Rot vom Platz flog (83.) – in Unterzahl aber keinen Erfolg.
Die Cottbuser sind am kommenden Mittwoch ab 17.30 Uhr am Sandhäuser Hardtwald gefordert. Eintracht Brausnchweig hat zeitgleich den FC St. Pauli an der Hamburger Straße zu Gast.