Energie-Trainer Eduard Geyer nahm gegenüber dem 1:2 in Trier drei Umstellungen vor: Löw ersetzte in der Abwehrkette Nikol, Mokhtari sollte nach seiner Rot-Sperre für Mattuschka im Mittelfeld die Fäden ziehen und Jungnickel stürmte für den verletzten Thurk (Gesichtsverletzung). Zwei Änderungen gab es auf der Seite von Rot-Weiß Erfurt im Vergleich zum 0:0 gegen Duisburg. Trainer Rene Müller ließ Kresin für Schnetzler beginnen, zudem rückte Klingmann für den kurzfristig verletzten Bürger in die Anfangsformation.
Das Ost-Derby begann verhalten. Auf Grund der schlechten Tabellensituation zeigten sich beide Teams überaus nervös, Spielfluss wollte nicht aufkommen und Torszenen waren zunächst nicht zu bewundern. Cottbus kam etwas besser ins Spiel und so auch zur ersten Gelegenheit, doch der schön in Szene gesetzte Jungnickel schoss rechts am Gehäuse vorbei. RWE antwortete in Form von Braham, der fand aber in Energie-Torwart Berntsen seinen Meister. In der 25. Minute jubelten die Erfurter, als nach einer Ecke Braham aus kurzer Distanz den Ball im Tor von Cottbus versenkte. Doch Schiedsrichter Henschel sah ein Handspiel des Tunesiers und verweigerte dem Treffer die Anerkennung. Cottbus übernahm mit zunehmender Spieldauer das Heft des Handelns, ohne dabei zu überzeugen. Allerdings hatte die Geyer-Elf eine gute Möglichkeit, doch Meszaros verpasste eine Hereingabe von rechts nur um Zentimeter. In der 39. Minute konnte der Ungar dann doch jubeln. Ein Pass in die Spitze wurde vor seine Füße abgewehrt, der 24-Jährige fasste sich ein Herz und traf zum 1:0. Der Ball wurde von Erfurts Traub unglücklich abgefälscht, so dass Torwart Twardzik ohne Abwehrchance blieb.
Cottbus kam mit der Führung im Rücken gestärkt aus der Kabine und hatte nach 52 Minuten die Möglichkeit zu erhöhen. Jungnickel stand nach einer Ecke völlig frei, doch sein Kopfball wurde von der Linie geköpft. Erfurt mit vielen Ballkontakten, aber im Spielaufbau viel zu umständlich und auch im Spiel nach vorne bis zur 59. Minute zu harmlos. Da hatte Erfurts Coach Rene Müller dann schon den Torschrei auf den Lippen, ein Schuss von Zedi wurde aber noch von der Linie geschlagen. Entschieden wurde die Begegnung dann eine knappe Viertelstunde vor dem Ende, und wieder half ein Erfurter Abwehrspieler tatkräftig mit. Klingmann fälschte einen Schuss von Mokhtari ab, der Ball senkte sich über Twardzik hinweg zum 2:0 für Cottbus ins Netz. Energie setzte in der Schlussphase nach, vergab jedoch einige gute Chancen. In der Nachspielzeit markierte Baumgart aber doch noch das 3:0. Twardzik ließ einen Mokhtari-Schuss vor die Füße von Baumgart abprallen, der Cottbus-Stürmer bedankte sich mit dem 3:0.
Energie Cottbus hatte im Ost-Derby gegen Rot-Weiß Erfurt am Ende verdient die Nase vorne und verabschiedet sich mit diesem Erfolg aus der Krise und auch von den Abstiegsrängen. Erfurt dagegen konnte die Torflaute - bislang nur fünf Treffer - nicht beenden, verlor dadurch nicht nur das Kellerduell, sondern auch etwas den Anschluss an die Nichtabstiegsplätze.