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Eigentlich war alles angerichtet. Knapp 20.000 Zuschauer wollten am Sonntag den FC Energie Cottbus zum Aufstieg beflügeln. Zeitgleich lag Verfolger Greifswald schon früh deutlich in Altglienicke zurück. Der Weg war also frei. Doch auch Cottbus startete nervös ins Brandenburg-Derby gegen den FSV Luckenwalde. Nach vier Minuten bereits gab es die kalte Dusche. Bethke versuchte über Hildebrandt herauszuspielen, der den Ball einmal quer durch den Sechzehner spielte. Butendeich spritzte dazwischen und schob ins leere Tor zur Luckenwalder Führung ein. Die Lausitzer mussten den frühen Nackenschlag erst einmal verdauen. Luckenwalde verteidigte geschickt und versuchte selbst offensiv Nadelstiche zu setzen. Allerdings gelang es den Gästen nicht, ihre Kontersituationen konsequent zu Ende zu spielen.
In der 17. Minute hätte Hildebrandt seinen Bock beinahe wieder gutgemacht, sein Versuch aus kurzer Distanz konnte von Albrecht aber noch zur Ecke geblockt werden. Cottbus wurde nun allerdings stärker, schnürte Luckenwalde phasenweise hinten ein, mehr als Halbchancen sprangen aber nicht heraus. Erst in der Nachspielzeit des ersten Durchgangs ging ein Raunen durchs Stadion, als sich Thiele nach einem Hofmann-Freistoß aus dem Halbfeld im Luftduell gegen seine Gegenspieler durchsetzte, aber nur den linken Pfosten traf.
Zum Start in den zweiten Abschnitt schlichen sich bei Cottbus erneut Fehler ein. Luckenwalde wirkte wie schon zu Spielstart griffiger. Nicht unverdient war deshalb das 2:0 nach 57 Minuten. Der FSV konterte über Göth, der zog in den Strafraum und wurde von Slamar zu Fall gebracht. Den fälligen Strafstoß verwandelte Vierling sicher in die Tormitte. Acht Minuten später ging es für die Gäste dann erneut einfach. Ein Doppelpass zwischen Butendeich und Göth hebelte die komplette FCE-Abwehr aus. Ersterer schob eiskalt an Bethke vorbei zum 3:0 ein (65.).
Cottbus beweist Moral
Angestachelt vom dritten Gegentreffer schnürte Cottbus die Gäste nun in der eigenen Hälfte ein. Halbauer hatte die gute Gelegenheit auf das 1:3, traf aber aus aussichtsreicher Position die Kugel nicht richtig (71.). Bei den Gästen schwanden nun die Kräfte, die es dem FCE bei den Toren zu einfach machten. In der 75. Minute konnte eine Flanke nicht aus dem Gefahrenbereich befördert werden. Jannene kam zudem gegen Heike einen Schritt zu spät und der Cottbuser Torjäger versenkte die Kugel mithilfe des rechten Innenpfostens zum 1:3.
Fünf Minuten später unterlief Palmowski einen Flankenball, wieder stand Heike goldrichtig, der am zweiten Pfosten ins leere Tor einköpfte. Luckenwalde verteidigte nun mit Mann und Maus, warf sich in jeden Zweikampf. Letztlich wurde der Aufwand aber nur mit einem Punkt belohnt, weil die Gäste tief in der Nachspielzeit erneut bei einer Hereingabe nicht gut aussahen und Campulka so den Last-Minute-Ausgleich ermöglichten (90.+6).
Bitter aus Cottbuser Sicht: Beim Jubel handelte sich Claus-Dieter Wollitz seine vierte gelbe Karte ein. Dem FCE-Coach droht somit eine Sperre am letzten Spieltag. Gegen diese, so Wollitz nach der Partie im Gespräch mit dem rbb, wolle man jedoch Einspruch einlegen. Beim Auswärtsspiel bei Hertha BSC II reicht den Lausitzern dann ein Punkt zum Titel.