Der Cottbuser Trainer Claus-Dieter Wollitz stellte im Vergleich zur 0:3-Auswärtspleite gegen Holstein Kiel im DFB-Pokal gleich fünfmal um: Für Renno (Tor), Bittroff, Straith, C. Müller, Ludwig standen Stammkeeper Kirschbaum sowie Engel, Roger, Neuzugang Banovic und Reimerink in der Startelf.
1860-Coach Reiner Maurer tauschte nach dem 3:2-Sieg nach Verlängerung beim VfL Osnabrück zweimal Personal aus: Als Rechtsverteidiger agierte Rukavina für Malura, im Mittelfeld ersetzte Bierofka den verletzten Benjamin (Muskelfaserriss).
Die Partie begann bei hochsommerlichen Temperaturen mit einem Paukenschlag, als Aigner unbewacht eine Freistoßflanke von Lauth von halblinks aus acht Metern ins lange Eck einnickte (2.).
Energie zeigte sofort eine entsprechende Reaktion, drängte mächtig auf den Ausgleich, musste aber alsbald den nächsten Nackenschlag einstecken: Engels Stockfehler am Mittelkreis ließ Lauth allein Richtung Tor enteilen. Der Verteidiger rannte hinterher und konnte den Löwen-Kapitän nur durch einen Haltegriff ausbremsen - Rot (7.)!
Danach war viel Hektik im Spiel, viele Unterbrechungen hemmten den Spielfluss. Die Lausitzer, nun mit Bittroff für Youngster Bittencourt, versuchten, mit viel Einsatz und Laufbereitschaft auch in Unterzahl Offensivakzente zu setzen. Die Abwehr der Maurer-Elf aber stand sicher und für die Gäste ergaben sich Räume für Konter. Ehe ein Schnellangriff der Löwen das 0:2 bringen sollte, hatte Cottbus die Großchance zum Ausgleich, doch Kiraly parierte mit dem Fuß gegen Reimerink (22.).
Nur eine Minute später rächte sich dieses Versäumnis: Lauth schaltete nach Ballgewinn schnell um, der Diagonalpass des Kapitäns nach links erreichte Volland, der aus spitzem Winkel aus elf Metern flach ins lange Eck einschoss - Kirschbaum sah dabei nicht gut aus.
Die Wollitz-Schützlinge betrieben auch in der Folge großen Aufwand, prallten aber an der gut organisierten Defensive des Gegners ab, der sich in gnadenloser Effektivität gefiel: Wieder Lauth kam halbrechts im Strafaum ans Leder, das er diagonal an den zweiten Pfosten passte. Halfar netzte im Fallen aus kurzer Distanz ein (32.).
Das demoralisierte Energie lechzte nach dem Kabinengang, doch passend zum gebrauchten Tag sorgte Hünemeier nach Aigners flacher Hereingabe mit einem Eigentor für den außergewöhnlichen 0:4-Pausenstand (40.). Wenn man nicht an Wunder glaubt, war so frühzeitig der erste Sieg der Münchner in der Lausitz nach je zwei Niederlagen und Unentschieden in trockenen Tüchern.
Der 3. Spieltag
Beide Mannschaften kamen personell unverändert aus der Kabine. Und das Wunder blieb wie erwartet aus. Die Kontrahenten "einigten" sich schnell auf einen Nichtangriffspakt: Cottbus war auf Schadensbegrenzung aus, und 1860 tat den Gastgebern den Gefallen. Mit viel Ballgeschiebe plätscherte die Partie dahin, Langeweile machte sich breit.
Strafraumszenen blieben Mangelware, echte Chancen gab es nicht zu verzeichnen. Bis zur 72. Minute: Volland schickte Lauth in die Schnittstelle der Cottbuser Innenverteidigung. Der Kapitän vollstreckte frei vor Kirschbaum konzentriert aus elf Metern - 0:5.
Eine Viertelstunde vor dem Ende durfte Löwen-Eigengewächs Maier - der Youngster kam für Aigner - sein Zweitliga-Debüt feiern.
Am nächsten Spieltag kann Cottbus am Samstag beim bisher punktlosen Aachen den Schaden wieder reparieren. 1860 erwartet am Sonntag beim Heimspiel gegen Erzgebirge Aue wohl eine stärkere Gegenwehr als in der Lausitz.