Auch die Stürmer mussten in der Abwehr ran: hier grätscht Shao gegen Streit. picture-alliance
Auf Seiten des FC Energie Cottbus war Coach Bojan Prasnikar zu einer Änderung gegenüber dem 1:1 in Bielefeld gezwungen. Für den Gelb-Rot-gesperrten Rangelov lief Shao auf. Einen Tausch nahm auch Fred Rutten auf Seiten der Schalker gegenüber dem überzeugenden 3:0-Erfolg beim KSC vor. Farfan bekam eine schöpferische Pause auf der Bank verordnet. Für ihn kam Streit in die Startformation.
Beide Teams begannen verhalten, stärkten zunächst die Defensive und versuchten offensiv mit Geduld, die wenigen sich bietenden Lücken zu finden. Eine erste Schalker Chance in der 7. Minute nach einem abgefälschten Rakitic-Freistoß vereitelte Cottbus' Keeper Tremmel, der vor dem heranstürmenden Streit am Ball war.
Der 11. Spieltag
Eine Minute später zeigte sich auch die Heimmannschaft erstmals im Angriff, doch Rost köpfte eine Pavicevic-Flanke deutlich neben das Tor.
Damit hatten sich die Cottbuser Offensivbemühungen für die nächsten gut zwanzig Minuten aber auch schon erledigt. Vor dem Tor der Lausitzer herrschte Belagerungszustand, doch die Knappen taten sich schwer, die Energie-Wand ins Wanken zu bringen. Kaum ein Ball kam gefährlich in den Cottbuser Strafraum, so dass trotz drückender Schalker Überlegenheit keine guten Chancen zu Stande kamen.
Im Gegenteil: Die beste Gelegenheit hatten die Lausitzer bei einem Konter in der 29. Minute, als Sörensen zwei Verteidiger austrickste, aus spitzem Winkel aber an Neuer im Schalker Tor scheiterte.
Nachdem in der 30. Minute Streit den Ball zwar im Cottbuser Tor untergebracht hatte, zu Recht aber wegen Abseits zurückgepfiffen wurde, kam Altintop in der 32. Minute zur besten Möglichkeit für die Knappen. Eine Vorlage von Kuranyi drosch der Schalker aber über das linke Eck des Cottbuser Tores.
Auch zum Ende der ersten Hälfte änderte sich am Spielverlauf wenig. Schalke spielte wie eine Handballmannschaft um den Strafraum der Cottbuser, ohne aber eine Möglichkeit herauszuspielen. Die Lausitzer ihrerseits konnten die wenigen Kontermöglichkeiten nicht nutzen. Bereits im Mittelfeld wurden die Bälle überhastet verloren.
Zu Beginn des zweiten Durchgangs versuchte der FC Schalke den Druck noch weiter zu erhöhen, doch der Cottbuser Deckungsverband zeigte den Knappen immer wieder ihre Grenzen auf. In der 52. Minute schwächten sich die Schalker zudem noch selbst, als Engelaar eine Einwurfentscheidung des Schiedsrichterassistenten anzweifelte und ihm "den Vogel" zeigte. Michael Weiner schickte den Niederländer sofort mit der Roten Karte vom Platz.
Danach wurde das Spiel offener. Schalke schaffte es weiterhin nicht die Abwehr der Lausitzer in Verlegenheit zu bringen, während diese die numerische Überlegenheit nutzen wollten und mehr Mut im Angriff zeigten.
Die Einwechslung von Jula für Shao in der 59. Minute tat ein weiteres für die Offensive der Lausitzer. Plötzlich hatte die Prasnikar-Elf Torchancen. Doch sowohl Pavicevic (69.) als auch Jula (70.) scheiterten an Keeper Neuer.
Schalke kämpfte sich aber nach dem Schock des Platzverweises in die Partie zurück. Nachdem es zunächst Farfan mit einem Freistoß von der linken Seite direkt versuchte (76.), hatte er in der 80. mit einem Abspiel mehr Erfolg. Er servierte den Ball von der linken Seite ideal auf den Kopf von Westermann, der mit seinem Kopfball aus kurzer Distanz Tremmel keine Chance ließ.
Der FC Energie schaffte es in den letzten zehn Minuten nicht von der Defensive in die Offensive zu kommen, so dass die Schalker ohne große Probleme die Führung verteidigen konnten. Die Lausitzer hatten sogar noch Glück, dass die Rutten-Elf nicht durch gefährliche Konter die Führung erhöhen konnte. Dies besorgte erst in der Schlussminute Farfan im Nachschuss nach einem von Ziebig an Kuranyi verschuldeten Foulelfmeter.
Spätestens mit dem 0:2 in der 90. Minute war Cottbus' Niederlage besiegelt. Am Samstag in Wolfsburg müssen Prasnikars Spieler punkten, um nicht schon in dieser frühen Saisonphase zurückzufallen. Schalke muss am kommenden Donnerstag im UEFA-Cup bei Racing Santander ran, ehe am Sonntag das große Spiel gegen Bayern München in der Arena ansteht.