2. Bundesliga (D)

Hamburg und der Haken bei Dardai

HSV würde den Innenverteidiger gern leihen, Hertha will ihn aber nicht abgeben

Hamburg und der Haken bei Dardai

Auf dem Zettel des HSV: Marton Dardai.

Auf dem Zettel des HSV: Marton Dardai. IMAGO/Jan Huebner

Mit Vuskovic ist beim Hamburger SV ein Verteidiger gesperrt, mit Tim Leibold ein weiterer so gut wie weg. Der Vertrag mit MLS-Klub Kansas City ist ausgehandelt, einzig die offizielle Verkündung des ablösefreien Wechsels steht noch aus. Ebenso wie die Verpflichtung mindestens eines Ersatzmannes. 

Sonntagmittag hatte "Bild" berichtet, dass der 20-jährige Innenverteidiger Dardai von Hertha BSC ein Thema in Hamburg für die Vuskovic-Rolle sei. Tatsächlich steht der U 21-Nationalspieler auf der Liste, die Realisierung eines Leihgeschäfts aber hängt von mehreren Faktoren ab.

Der entscheidende ist derzeit der Hauptstadtklub. Hertha will nach der Ausleihe von Linus Gechter an Eintracht Braunschweig eigentlich nicht noch einen Innenverteidiger abgeben. Dardai aber ist unzufrieden mit seinen Spielanteilen. In der Hinserie kam er auf sieben Einsätze, nur einen bestritt er von Beginn an.

Dardai passt ins Profil

Unstrittig ist: Er würde in vielerlei Hinsicht ins Anforderungsprofil passen. Mit Kapitän Sebastian Schonlau, der als linker Innenverteidiger agiert, und Jonas David hat der HSV nur noch zwei zweitligaerprobte Innenverteidiger im Kader, die allerdings beides Rechtsfüßer sind.

Dardai wäre als Linksfuß die ideale Ergänzung, und: als spielstarker Abwehrspieler würde er auch die Anforderungen von Tim Walter erfüllen, der mit seinem mutigen Aufbauspiel gerade an die Verteidiger eine anspruchsvolle Aufgabenstellung hat.

Dass Bedarf herrscht, lässt sich nicht nur aus dem ernüchternden 0:4 in Köln ableiten, sondern auch von der Personalkonstellation. Da Leibold beim Test am Samstag schon nicht mehr mit dabei und Miro Muheim wegen einer Sprunggelenkprellung außen vor war, verteidigte der etatmäßige Rechtsverteidiger William Mikelbrencis links.

Schonlau sagt nach vier Gegentreffern ehrlich: "Das tut natürlich weh. Die Anzahl der Fehler, die wir gemacht haben, entspricht nicht dem Regelfall." Der Kapitän will jedoch nicht nur die Abwehrprobleme für das klare Resultat verantwortlich machen: "Es lag auch am aktuellen Trainingsstand."

Der HSV war erst am vergangenen Montag in die Rückrundenvorbereitung gestartet - und hat dennoch deutliche Hinweise aus Köln bekommen, dass er defensiv nachrüsten muss. 

Sebastian Wolff

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