2. Bundesliga (D)

Dardai vor Herthas HSV-Gastspiel: "Wichtig ist die Effektivität"

Stößt die Alte Dame in Hamburg den Bock um?

Dardai vor Herthas HSV-Gastspiel: "Wichtig ist die Effektivität"

Es gilt nach Pokal auch in der Liga zuzupacken: Pal Dardai und Hertha rechnen sich beim HSV etwas aus.

Es gilt nach Pokal auch in der Liga zuzupacken: Pal Dardai und Hertha rechnen sich beim HSV etwas aus. IMAGO/Nordphoto

Als Hertha BSC das letzte Mal im Hamburger Volksparkstadion zu Gast war, ging es um die sportliche Existenz des Hauptstadtklubs in der Bundesliga. Im Relegations-Rückspiel am 23. Mai 2022 bedeutete der 2:0-Erfolg der Berliner nach der 0:1-Heimniederlage im Hinspiel den Klassenerhalt. In der Neuauflage des Duells an diesem Samstag (20.30 Uhr, LIVE! auf kicker) geht es nicht mehr um den letzten freien Platz in der Bundesliga, sondern um drei Punkte in der 2. Liga. Und auch wenn Trainer Pal Dardai wiederholt betont hat, dass er keinen Druck verspüre, wäre es nach zwei Niederlagen zum Start in die neue Saison der allgemeinen Stimmungslage wohl dienlich, wenn sein Team in Hamburg punkten würde.

Dardai wünscht sich Konsequenz und Effektivität

Genau das hat Dardai mit seiner Mannschaft auch vor. "Wir wollen punkten oder gewinnen", sagte der 47-Jährige am Donnerstag im Rahmen der Spieltages-Pressekonferenz. Um das gesteckte Ziel zu erreichen, bedarf es nach Ansicht des Hertha-Trainers mindestens der gleichen Leistung, wie jüngst beim 5:0-Erfolg in der 1. Pokalrunde bei Carl Zeiss Jena. Dardai ist sich im Klaren darüber, dass am Samstag ein anderer Kontrahent auf seine Mannschaft wartet. Der Ungar nennt das Team seines Kollegen Tim Walter "einen dynamischen Gegner", und da gelte es, "die offensive Leistung von Jena zu bestätigen". Im Pokalspiel hatte Hertha nach Meinung des Trainers vor des Gegners Tor jene Konsequenz gezeigt, die das Team um Kapitän Marco Richter zuvor in den beiden Ligaspielen hatte vermissen lassen. Entsprechend lautet für den Coach eine entscheidende Prämisse für Hamburg: "Wichtig ist die Effektivität."

Personelle Lage entspannt sich - Kaderplatz für Kempf und Karbownik?

Personell hat sich die Lage bei den Berlinern wieder entspannt. Speziell in der Abwehr. Marton Dardai und Toni Leistner, die in Jena beide vorzeitig ausgewechselt werden mussten, stehen zur Verfügung, und auch Marc Oliver Kempf, der in Jena wegen muskulärer Beschwerden an der Hüfte gefehlt hatte, gehört eventuell wieder zum Kader. Dardai will am Freitag entscheiden, ob der 28-Jährige zum Aufgebot gehört oder nicht. Ähnlich will der Trainer auch bei Michl Karbownik verfahren., der in Jena ebenfalls angeschlagen gefehlt hatte. Dardai will den 22 Jahre alten Neuzugang von Brighton & Hove Albion "möglichst mitnehmen, weil wir auf der Position ein Defizit haben".

Im Tor wird erneut Tjark Ernst stehen. Der 20-Jährige hat vor seinem dritten Profi-Einsatz das volle Vertrauen der Verantwortlichen. "Tjark ist ein guter und fleißiger Junge", sagt Dardai über den Keeper, dem er auch im Falle von Fehlern weiter den Rücken stärken wird. Denn nur so könne der Youngster lernen, so der Ungar weiter. Ernst spielt in den Planungen von Hertha eine feste Rolle.

Kommt noch ein Keeper? Hertha wartet Gersbeck-Ermittlungen ab

Ob die Berliner noch einen weiteren Torwart verpflichten, hängt davon ab, wie der Fall Marius Gersbeck ausgeht. Der 28-Jährige, der vor der Saison vom Karlsruher SC zu Hertha zurückgekehrt ist, ist aufgrund noch nicht abgeschlossener Ermittlungen infolge einer körperlichen Auseinandersetzung im Trainingslager in Zell am See Mitte Juli derzeit suspendiert. "Grundsätzlich haben wir immer gesagt, dass wir mit einem jungen und einem erfahrenen Torwart in die Saison gehen wollen", sagt Herthas Sportdirektor Benjamin Weber, "natürlich beobachten wir die Situation, ohne, und das kann man auch klar sagen, der Gesamt-Gemengelage, was Marius angeht, vorgreifen zu wollen".

Andreas Hunzinger

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