Röcker und Caligiuri legen Stroh-Engel an die Kette
Darmstadts Trainer Dirk Schuster nahm nach dem 0:0 gegen den Karlsruher SC drei personelle Veränderungen in seiner Startelf vor: Behrens, Heller und Sailer spielten für Gondorf (Gelb-Rot-Sperre), Ivana (Bank) und Sirigu (Nagelbettentzündung). Fürths Coach Frank Kramer stellte zweimal um. Im Vergleich zum 0:0 gegen den 1. FC Heidenheim verdrängten Sukalo und Wurtz Stiepermann und Weilandt auf die Bank.
In den ersten 45 Minuten lieferten sich beide Mannschaften eine Partie Rasenschach. Die Lilien setzten in der Offensive auf Flügelangriffe und suchten ihren Sturmtank Stroh-Engel immer wieder mit hohen Bällen in den Sechzehner. Der baumlange Angreifer wurde abwechselnd von Caligiuri und Röcker bewacht und entwickelte gegen diese "Kettenhunde" keinerlei Durchschlagskraft. Torannäherungen erfolgten beim SV 98 einzig nach Standards - wirklich gefährlich wurde es aber auch hier nicht.
Fürth steht hoch - Przybylko sorgt für Gefahr
Das lag vor allem an einem taktischen Schachzug der SpVgg, die immer wieder sehr hoch stand. Vor allem bei den gefürchteten ruhenden Bällen der Darmstädter stand die Kleeblatt-Defensive meist 20 Meter von der eigenen Grundlinie entfernt und beraubte den Hausherren so ihrer gefährlichsten Waffe. Nach der Balleroberung schalteten die Franken dann schnell um und schoben mit vielen Spielern nach. Neben der nominellen Doppelspitze Przybylko/Zulj rückten auch die Flügelspieler Schröck und Wurtz immer wieder in die Spitze vor. Vor allem Ersterer wurde wegen seiner Schnelligkeit oft mit vertikalen Steilpässen gesucht.
Da aber auch die Hessen kompakt verteidigten und rasch viele Männer hinter den Ball brachten, versandeten viele Angriffe im Nichts. Wirklich gefährlich wurde es nur einmal, als Fürth mit einem schnellen Konter nach vorne kam. Przybylko zielte bei seiner Doppelchance aber zweimal zu unplatziert - Mathenia parierte (30.). So ging es torlos in die Halbzeitpause.
Röckers Treffer zählt nicht
Der 16. Spieltag
Nach Wiederbeginn verflachte die Begegnung zusehends. Viele Fehlpässe im Mittelfeld nahmen den Spielfluss aus der Partie. In den Strafräumen blieb es weitestgehend ruhig. Sukalo per Kopf (53.) und Heller mit einer Flanke auf die Latte (57.) sorgten immerhin für zwei Halbchancen. Ansonsten blieben beide Boxen nahezu unangetastet.
Konkreter wurde es in der 65. Minute, als Röcker einen Gießelmann-Freistoß in die Maschen köpfte. Schiedsrichter Guido Winkmann erkannte aber eine Abseitsstellung von Sukalo, der ins Spielgeschehen eingegriffen hatte - es blieb beim 0:0. Auf der anderen Seite gab Stroh-Engel einen Warnschuss ab, doch Hesl parierte sicher (70.).
Kaum Risiken - keine Tore
Auch in der Schlussphase gingen beide Teams kaum Risiken ein und legten ihr Hauptaugenmerk auf die Defensivarbeit. Entsprechend zugestellt waren die Räume im Mittelfeld, keines der beiden Mannschaften konnte das jeweilige Bollwerk entscheidend knacken. Während die Lilien zahlreiche Standardsituationen ungenutzt ließen, hatte Zulj den Siegtreffer nach einer Gießelmann-Flanke auf dem Fuß, lenkte die Kugel aber vom Elfmeterpunkt rechts am Pfosten vorbei (88.).
Für Darmstadt geht es nächste Woche am Sonntag (13.30 Uhr) mit einem Auswärtsspiel beim FC St. Pauli weiter. Fürth genießt schon am Freitag (18.30) Heimrecht gegen RasenBallsport Leipzig.