Schon im Dezember vermeldete der FC Bayern den ersten Neuzugang für die kommende Saison. Bryan Zaragoza sollte ursprünglich im Sommer vom FC Granada nach München wechseln. Aufgrund der aktuellen Verletztenlage beim deutschen Rekordmeister wurde Sportdirektor Christoph Freund nochmals vorstellig und bemühte sich um ein vorzeitiges Engagement des Flügelspielers.
Versicherungstechnische Gründe bei der Leihe
Seit Donnerstag ist fix: Zaragoza ist ab sofort, ein halbes Jahr früher, ein Bayern-Profi. Damit dieser Deal gelingt, mussten die Münchner Verantwortlichen kreativ werden. Sie einigten sich mit den Granada-Bossen auf eine Leihe. Der Hintergrund: Zaragoza unterschrieb bereits einen Fünfjahresvertrag. In Deutschland, so lautet die Vorgabe, "sollte" ein Vertrag keine längere Laufzeit als fünf Jahre haben. Aus versicherungstechnischen Gründen, um als Arbeitgeber bei etwaiger Verletzung, die nach dem fünften Jahr entsteht, kein Risiko zu tragen. Daher die Leihe - und eine Leihgebühr von rund vier Millionen Euro, die grundsätzlich mit einer erhöhten Ablösesumme zu vergleichen ist.
Es hat wehgetan, Granada zu verlassen, aber Zweifel hatte ich keine, dass ich jetzt nach München komme.
Bryan Zaragoza
Angst oder Zweifel, dass der vorzeitige Deal - auch wegen der speziellen Konstellation - platzen könnte, hatte Zaragoza nicht, wie er verrät: "Es hat wehgetan, Granada zu verlassen, aber Zweifel hatte ich keine, dass ich jetzt nach München komme. Die Leute sollen verstehen: Für mich war es eine einzigartige Chance - all das habe ich Granada zu verdanken."
Nun ist der 22-Jährige an der Säbener Straße, wurde dort am Freitag offiziell im Beisein von Sportdirektor Freund vorgestellt und absolvierte anschließend gleich seine erste Einheit mit der Mannschaft. Zaragoza soll am Samstag, wenn die Bayern Borussia Mönchengladbach empfangen (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker), auch direkt im Kader stehen.
"Tolle, große Spieler" sollen Zaragoza helfen
Ob es für einen Einsatz von Beginn reicht, "entscheidet der Trainer", sagt der quirlige, 1,64 Meter kleine Dribbler: "Zuerst möchte ich debütieren, dann der Mannschaft helfen, von den tollen, großen Spielern und vom Trainer lernen." Womöglich sieht der Lernprozess bei ihm vor, sich mit Einsatzminuten zu akklimatisieren und sofort zu helfen. Viele Optionen bleiben eben aufgrund der aktuellen Ausfälle nicht.