Von den zuletzt wegen Verletzungen fehlenden Spielerinnen standen Bühl und Oberdorf in der Startelf. Hegering und Torhüterin Berger nahmen auf der Bank Platz. Gegenüber dem 7:0 gegen Israel nahm Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg insgesamt sechs Änderungen vor. Neben den beiden Rückkehrinnen begannen Rall, Feldkamp, Nüsken und Schüller für Lattwein, Maier, Kleinherne, Leupolz, Freigang und Brand. In den Reihen der Türkinnen stand besonders Cin im Mittelpunkt, die Angreiferin steht bei Zweitligist MSV Duisburg unter Vertrag.
Einen dominanten Auftritt hatte Voss-Tecklenburg von ihrer Elf gefordert, und die Bundestrainerin wurde besonders von Schüller erhört. Die Angreiferin von Bayern München erzwang die frühe Führung und legte dann einen Doppelpack nach: Nach nur wenigen Sekunden ging Schüller nach einer Däbritz-Flanke in den Zweikampf mit Tag. Der Ball landete per Bogenlampe im türkischen Tor, der Treffer wurde als Eigentor der türkischen Verteidigerin gewertet. In der 10. Minute gab es aber keine Diskussionen mehr: Nach einer perfekten Flanke der deutschen Spielführerin Huth durfte Schüller unbedrängt einköpfen. Und nur eine Minute später war Schüller erneut zur Stelle, als sie einen Patzer der türkischen Innenverteidigung am Fünfmeterraum per Drehschuss eiskalt ausnutzte.
Die Gruppe
Die Weichen waren damit schon frühzeitig auf Sieg gestellt. Deutschland blieb auch in der Folgezeit das dominierende Team, verpasste aber bei Chancen von Bühl (16.) und Schüller (29.) eine Resultatsverbesserung. Die Türkei fand erst nach einer halben Stunde besser in die Partie, ein Freistoß von Yeniceri, den die deutsche Torhüterin Frohms über die Querlatte lenkte (33.) blieb aber die einzige Möglichkeit. Den deutschen Frauen wurde dann noch eine gute Chance genommen, als in der 27. Minute ein Handspiel der türkischen Spielführerin Karangenc von der Schiedsrichterin Aleksandra Cesen fälschlicherweise außerhalb des Spielfelds gelegt wurde. So ging es mit dem 3:0 für die deutsche Elf in die Kabinen.
Türkei in Hälfte zwei komplett überfordert
Nach der Pause brachte Voss-Tecklenburg Leupolz, Dallmann und Brand für Däbritz, Magull und Huth. Trotz der personellen Veränderung übernahmen die deutschen Frauen sofort wieder das Kommando, Bühl (47.) und Rall (56.) ließen erste gute Chancen aber liegen. Pech hatte Bühl nur eine Minute später, als ihr schöner Schuss an die Querlatte klatschte (57.).
Brand fügt sich gut ein, Bühl trifft zum Endstand
Das 4:0 war aber nur eine Frage der Zeit. Und es fiel in der 63. Minute. Mit einem Steckpass auf Schüller wurde die komplette türkische Abwehr ausgehebelt. Die zweifache Torschützin schloss aber nicht selbst ab, sondern legte vor Akgöz quer zu Brand, die nur noch einschieben musste. Das Duo war auch für das 5:0 in der 67. Minute verantwortlich, dieses Mal legte Brand für Schüller auf, die aus kurzer Distanz keine Mühe hatte, ihren dritten Treffer zu markieren. Die Türkei war nun nicht mehr als ein besserer Trainingsgegner, mit ihrem ersten Ballkontakt machte die kurz zuvor eingewechselte Freigang in der 74. Minute das halbe Dutzend voll.
Die deutschen Frauen hielten im Anschluss das Tempo bis zum Ende hoch. Und in der 88. Minute durfte dann auch endlich Bühl jubeln. Die 19-Jährige zirkelte einen Freistoß ins rechte untere Toreck zum 8:0-Endstand.
Durch den Kantersieg gegen allerdings komplett überforderte Türkinnen haben die deutschen Frauen nicht nur ihren fünften Sieg im fünften WM-Qualifikationsspiel (Torverhältnis: 27:1), sondern auch ein Ausrufezeichen Richtung Portugal gesendet. Am kommenden Dienstagabend (19 Uhr) steigt in Faro das Topduell gegen den Zweiten der Gruppe H.