An Dramatik war die Partie am Montagabend zwischen dem KSC und dem HSV (1:2 n.V.) nicht mehr zu überbieten. Bereits während des Spiels rüsteten sich Ordner und Polizei für den Schlusspfiff bzw. für Randalierer. Im Innenraum wurde der Gästeblock schon lange vor dem Ende der Partie vom Rest des Stadions getrennt – mit Erfolg. Mehrere hundert Hamburger waren kurz vor Spielende in den Stadion-Innenraum gestürmt, konnten dadurch aber von einem Platzsturm abgehalten werden.
Nach dem Ende des Spiels trafen einige Fangruppen dann aber doch noch aufeinander, nicht immer ging es dabei friedlich zu. Dabei wurde ein HSV-Fan schwer verletzt, die Polizei nahm insgesamt 16 Personen vorübergehend fest. Vier Randalierer wurden wegen Körperverletzung angezeigt.
Dennoch zeigte sich die Polizei, die bei dem Hochrisiko-Spiel mit 1100 Beamten im Einsatz war, zufrieden. "Wir sind mit den Fanreaktionen sehr zufrieden. Das Konzept der strikten Fantrennung ist aufgegangen, größere Ausschreitungen sind ausgeblieben", sagte ein Polizeisprecher dem SID.
Die Vereine müssen dennoch mit Konsequenzen rechnen. Denn neben den HSV-Fans, die den Innenraum stürmten, fielen auch einige KSC-Anhänger aus der Rolle. Während der Verlängerung wurden Hamburger Spieler und das Schiedsrichtergespann um Manuel Gräfe mit Bechern und anderen Gegenständen beworfen. Da der KSC nach Ausschreitungen im vergangenen Jahr unter Bewährung spielt, droht nun sogar ein Zuschauer-Ausschluss. Der Kontrollausschuss des Deutschen Fußball (DFB) wird Ermittlungen gegen beide Klubs einleiten. Das bestätigte der DFB dem SID. Wie üblich werden nun im ersten Schritt beide Vereine angeschrieben und zu einer Stellungnahme aufgefordert.