BVB-Trainer Jürgen Klopp musste nach der 0:2-Niederlage in Mönchengladbach Hummels (Rotsperre) ersetzen und tat dies in Person von Sokratis. Etliche angeschlagene Akteure (Bender, Sahin, Reus) wurden rechtzeitig fit und konnten auflaufen.
96-Coach Mirko Slomka tauschte im Vergleich zum 1:1 gegen Hertha zweimal Personal aus: Für Schlaudraff sowie Ya Konan (Köcheloperation) standen Sané, der auf die Doppel-Sechs neben Andreasen rückte, und Prib in der Anfangsformation.
Die Borussia legte los wie die Feuerwehr, Mkhitaryan prüfte schon nach wenigen Sekunden Zieler. Der 96-Keeper musste aber bereits nach vier Minuten hinter sich greifen: Nach Doppelpass zwischen Reus und Durm hielt Sakai den Verteidiger fest - Elfmeter! Reus trat an und verwandelte platziert ins linke Eck und sorgte damit für das bisher schnellste Saisontor der Westfalen.
Gut zehn Minuten spielte nur der BVB, beide Außenverteidiger standen sehr hoch und schoben immer wieder mit an. Hannover schwamm, überstand aber die Angriffswellen der Gastgeber und versprühte erstmals durch Sobiech selbst Gefahr (13.).
Im weiteren Verlauf kamen die offensiv zwar durchaus mutigen, aber zu fehlerhaften Niedersachsen über Ansätze kaum hinaus. Die Borussia ließ es nach schwungvoller Anfangsphase etwas ruhiger angehen, verwaltete den Vorsprung weitgehend ungefährdet und setzte vereinzelt Nadelstiche (Reus, 22., Aubameyang, 25.).
96 drohte vor allem dann Gefahr, wenn die Borussen schnell umschalteten. Es gelangen einige gute Kombinationen, oft initiiert vom beweglichen Reus, es fehlte der Klopp-Elf aber an der Präzision und Konsequenz im letzten Drittel, zudem war Lewandowski bei Marcelo gut aufgehoben.
Der BVB ließ nach einer halben Stunde die Zügel etwas schleifen, 96 kam zu etwas mehr Ballbesitz. Nach einer Einzelaktion von Sobiech mit jedoch zu schwachem Abschluss auf der einen und einem Sahin-Aufsetzer auf der anderen Seite ging es in die Kabinen.
Der 9. Spieltag
Mit Wiederanpfiff wurde es bei den Gästen mit Bittencourt für Pocognoli offensiver. Und Hannover war nun präsenter, verzeichnete durch Sobiech (52., 53.) sowie Prib (57.) gegen eine allzu sorglose Dortmunder Defensive erste zwingende Chancen. Der BVB spielte mit dem Feuer, lediglich Mkhitaryan bedrohte das Gästetor bei den nur noch selten strukturierten Angriffsbemühungen ernsthaft (55.), während es im eigenen Strafraum des Öfteren brannte.
96 übernahm das Kommando immer mehr, die Klopp-Elf reagierte nur noch, offensiv war der Wurm drin und so legte der Vize-Meister sein Hauptaugenmerk fast nur noch auf die Defensive. Blaszczykowski kam für Schwungfeder Reus (66.), Kadah auf der anderen Seite für Sobiech (68.). Die Überlegenheit der Niedersachsen, später auch noch mit Schlaudraff für Sakai (77.) mit noch mehr Risiko, nahm immer mehr zu, wenn auch die letzte Durchschlagskraft fehlte.
Eine gute Chance zum Ausgleich gab es noch, aber Weidenfeller stand bei Kadahs Schuss von halblinks aus 14 Metern richtig (81.). Danach kam Hannover nicht mehr entscheidend in Schlagdistanz.
Die Borussia ist bereits am Dienstag (20.45 Uhr) wieder im Einsatz. In der Champions League trifft der BVB in London auf den FC Arsenal, ehe in der Liga das Revierderby auf Schalke (Samstag, 15.30 Uhr) ansteht. Hannover empfängt zeitgleich Hoffenheim.