BVB-Trainer Peter Stöger baute seine Startelf im Vergleich zur 0:2-Derbyniederlage auf Schalke auf vier Positionen um: Neben Dahoud, Sahin (beide Bank) und dem verletzten Batshuayi (Sprunggelenk) fehlte Kapitän Schmelzer gänzlich im Kader. Weigl, Akanji, Götze und Sancho erhielten dafür das Vertrauen des Österreichers.
Gar fünf Veränderungen gab es bei der Werkself, die am vergangenen Dienstag im Pokalhalbfinale mit 2:6 gegen Bayern München verloren hatte. Heiko Herrlich musste neben Keeper Leno (Knie) auch auf Lars Bender (Sperre) verzichten. Baumgartlinger, Bellarabi und Havertz saßen auf der Bank. Özcan (Tor), Henrichs, Kohr, Bailey und Alario (nach abgesessener Rot-Sperre) durften von Beginn an ran.
Bei Sancho klappt's im zweiten Anlauf
Der BVB drückte vom Anpfiff weg aufs Tempo und trat enorm aggressiv auf. Die Stöger-Elf störte Leverkusen früh im Spielaufbau und war selbst auf einen dominanten Spielstil aus. Und trotzdem hatte Bayer, aus einem Konter heraus, die erste Möglichkeit des Spiels (Alario, 8.). Bis zu ersten Dortmunder Chancen dauerte es ebenfalls nicht mehr lange: Im Gegenzug flog erst Götzes Strahl über den Kasten (9.), ehe Sancho aus aussichtsreicher Position zu überhastet abschloss (12.). Nur 60 Sekunden später machte es der 18-Jährige dann besser und schob im Eins-gegen-eins präzise ins rechte Eck ein (13.). Es sollte gewiss nicht sein letzter Geniestreich des Abends bleiben ...
Mit der Führung im Rücken zog die Stöger-Elf ein wahres Powerplay auf und kam nahezu minütlich zu weiteren Abschlüssen. Gerade Kohr und Henrichs hatten defensiv große Probleme. Von den Leverkusenern kam in dieser Phase kaum Entlastung - die beste Nachricht war deshalb der Spielstand von "nur" 0:1.
Reus' irre 170 Sekunden: Aberkanntes Tor und verschossener Elfer
Dieser veränderte sich vermeintlich in der 34. Minute: Reus hämmerte die Kugel nach Philipps Vorarbeit ins Tor, doch Schiedsrichter Markus Schmidt bekam sofort einen Impuls aufs Ohr und verweigerte in der Folge die Gültigkeit des Treffers. Philipp hatte zu Beginn des Angriffs im Abseits gestanden. Drei Minuten später bot sich Reus erneut die Möglichkeit auf das 2:0, diesmal aus elf Metern. Retsos hatte Pulisic gefoult. Doch Reus scheiterte mit seinem Strafstoß an Özcan, der parierte (37.).
Bundesliga, 31. Spieltag
Mit einer anderen Körpersprache kam die Werkself aus der Kabine, doch die Chancen hatte weiterhin Schwarz-Gelb. Erst vergab Götze nach herausragender Sancho-Vorarbeit (51.), dann traf Reus die Latte (52.). Im vierten Anlauf sollte es für den deutschen Nationalspieler dann aber klappen: Weigls Vertikalball ließ Götze nur abtropfen und Reus vollendete schlussendlich eiskalt (55.).
Sancho/Reus - ein neues Traumduo?
Der BVB spielte sofort weiter auf das dritte Tor und erzielte dieses nur wenige Minuten später: Sancho leitete weiter zu Philipp, der zentral aus etwa elf Metern einnetzte (63.) - die Vorentscheidung.
Obwohl die Dortmunder spürbar an Tempo herausnahmen, war das 3:0 noch nicht das Ende der Fahnenstange. Denn das Duo Sancho/Reus hatte noch immer nicht genug: In der 79. Minute löffelte Sancho den Ball gefühlvoll auf Reus‘ Stirn, der zum 4:0-Endstand einnickte.
Leverkusen trifft am kommenden Samstagabend (18.30 Uhr) auf den VfB Stuttgart. Der BVB reist am Sonntagabend (18 Uhr) zu Werder Bremen.