"Weil wir es dort ordentlich gemacht haben", begründete Dortmunds Trainer Marco Rose vor der Partie gegen die Glasgow Rangers seine unveränderte Startformation. Mit "dort" meinte Rose den 3:0-Sieg bei Union Berlin in der Bundesliga und hoffte auch in der Europa League auf ein ähnliches Auftreten seiner Elf.
Rangers beginnen frech - Zagadou zu ungenau
Schon zu Beginn der Partie wurde klar, dass mit den Rangers eine taktisch sehr disziplinierte Mannschaft in den Signal-Iduna-Park gekommen war. Trotzdem schien sich der BVB nach der ersten dicken Gäste-Möglichkeit, die Kobel gegen Barisic per Fußabwehr vereitelt hatte (10.), gefangen zu haben. Zagadou verpasste freistehend nach einem Eckball sogar die Führung (15.).
Obwohl sich immer wieder Ungenauigkeiten ins Aufbauspiel mischten, schien Dortmund nun in der Partie angekommen zu sein, wenngleich die allerletzte Genauigkeit fehlte - beispielhaft als Reus und Malen beide eine scharfe Bellingham-Hereingabe verpassten (27.). Meist stand die Defensive der Gäste aber gegen eine teilweise uninspirierte Borussia sicher.
Nackenschläge Teil 1
Europa League, K.o.-Runden-Playoffs
Offensiv waren die Ausflüge der Rangers deutlich dosierter, ab und an wagte sich der schottische Meister aber dennoch nach vorne - allzu gefährlich wurde es aber nicht, bis sich der VAR meldete: Schiedsrichter Clement Turpin sah in der Review-Area ein Handspiel von Zagadou im Anschluss an einen Eckball. Kapitän Tavernier verwandelte den fälligen Elfmeter sicher (38.).
Dortmund schien geschockt und schlief direkt beim nächsten Eckball kollektiv: Reus verlor am ersten Pfosten das Kopfball-Duell gegen Aribo, Brandt am zweiten den Torschützen Morelos aus den Augen (41.).
Nackenschläge Teil 2
Richtig wach kam der BVB trotz zweier Wechsel (Moukoko und Reyna) auch aus der Pause nicht: Kent narrte Akanji auf der linken Seite und legte auf für Lundstram, der zum 3:1 ins lange Eck traf (49.). Diesmal zeigten die Schwarz-Gelben aber eine Reaktion: Bellingham verkürzte ebenfalls von außerhalb des Strafraums (51.).
Es waren wilde Minuten, die sich nach dem Seitenwechsel abspielten, denn nur drei Minuten später lag der Ball schon wieder im Netz, diesmal erneut im Dortmunder. Morelos' von Zagadou abgefälschter Treffer zählte allerdings erst nach VAR-Überprüfung (54.) - er wurde als Eigentor des Dortmunder Verteidigers gewertet.
Diese postwendende schottische Antwort ließ ein Dortmunder Aufbäumen im Keim ersticken. Der BVB tat sich weiterhin schwer, Chancen zu kreieren. Immer wieder versandeten Angriffsversuche gegen die weiter gut stehende Gäste-Defensive. Die Rangers verstanden es durch punktuelle Angriffe (Aribo, 66.) gefährlich zu bleiben und wahrten im Gegensatz zur Borussia die defensive Balance.
Guerreiros Treffer kommt zu spät
Beim BVB fehlte es an offensiven Ideen, Bellingham versuchte zwar immer wieder mit unändigem Willen voranzugehen, doch mehr als sein Assist zum 2:4-Endstand durch Guerreiro sollte dabei nicht mehr herausspringen.
Damit geht Dortmund mit einer Hypothek von zwei Toren in das Rückspiel, das am kommenden Donnerstag (21 Uhr) in Glasgow ansteht. Zuvor steht am Sonntag (17.30 Uhr) aber das Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach an. Die Rangers spielen am Sonntag ab 13 Uhr bei Dundee United.