BVB-Cheftrainer Jürgen Klopp tauschte im Vergleich zur 0:2-Auswärtsniederlage beim 1. FSV Mainz 05 dreimal Personal aus: Für Ginter, Durm und Ramos liefen Subotic, Schmelzer und Immobile auf. Hummels war erstmals in dieser Saison im Kader und nahm auf der Bank Platz.
Armin Veh, Übungsleiter des VfB Stuttgart, schickte nach der 0:2-Pleite gegen Hoffenheim Gruezo für Harnik auf den Platz. Ibisevic war wieder gesund, musste aber zunächst auf der Bank Platz nehmen. Am Morgen hatten die Schwaben sich von Sportvorstand Fredi Bobic getrennt, Veh sprach im Interview vor dem Spiel von keiner normalen Vorbereitung.
Die Partie begann mit viel Ballbesitz für die Borussia, die auf einen tief stehenden VfB traf. Viel Platz für die Dortmunder Kombinationen gewährten die Schwaben den Hausherren nicht - dafür aber Jojic ungewöhnlich viel Freiraum bei dessen Solo, das der Serbe mit schwachem Abschluss aus aussichtsreicher Position versah (9.). Stuttgart antwortete mit Didavis Traumpass auf Gentner, dessen Volley-Heber rechts am Tor vorbeiflog (10.).
Der BVB sprühte im weiteren Verlauf nicht gerade von Ideen, von Kagawa war zunächst wenig zu sehen. So hatten die disziplinierten Schwaben wenig Mühe, die Offensivaktionen der Westfalen auszubremsen. Nachdem die Veh-Elf selbst ihre Versuche, nach Ballgewinn schnell umzuschalten, zunächst zu unpräzise ausführte, tat sich nicht viel vor beiden Toren.
Mitte des ersten Durchgangs wurde der VfB mutiger. Werner prüfte Weidenfeller per Schrägschuss (23.), Gruezos Distanzschuss flog links vorbei (24.). Während die Klopp-Schützlinge häufig zu umständlich agierten, gefiel Stuttgart in dieser Phase mit immer besserer Ballkontrolle und bewegte sich auf Augenhöhe.
Dortmund hatte eine Verschnaufpause eingelegt, wurde erst nach über einer halben Stunde offensiv wieder zwingender. Piszczek kreierte mit einem hohen Pass auf Kagawa ins Zentrum die bis dorthin beste Aktion des Spiels: Nach Brustannahme des Japaners und dessen Heber über Ulreich hinweg tanzte der Ball von der Querstange ins Toraus (33.).
Bis zur Pause flog Jojics Fernschuss einen Meter über den Balken (35.), Großkreutz zwang Ulreich per 20-Meter-Schuss (41.) genauso zur Faustparade wie Leitner auf der Gegenseite Weidenfeller per direktem Freistoß (44.).
Der 5. Spieltag
Durchgang zwei begann mit einem Paukenschlag: Leitners Flanke war schon abgewehrt, dann aber spielte Immobile Genter die Kugel in die Füße. Nach der Hereingabe des Kapitäns war Didavi am Fünfer völlig frei und schoss ein. Subotic und Weidenfeller kamen mit ihren Rettungsversuchen zu spät (48.).
Dortmunds Problem war nach dem Rückstand die hohe Fehlpassquote im letzten Drittel, wo kaum ein Zuspiel ankam. Die Schwaben verteidigten aufmerksam, ließen kaum etwas zu, suchten immer wieder Entlastung. Nachdem die Borussia nur eine Halbchance (Großkreutz, 55.) zustande gebracht hatte, reagierte Klopp und brachte Ramos für Bender (66.).
Mehr Offensivpower war geplant, stattdessen kassierten die Schwarz-Gelben den nächsten Tiefschlag: Nach Rüdigers weitem Pass in den Strafraum wehrte Schmelzer direkt auf Werner ab. Dessen Querpass nahm Didavi an und netzte überlegt aus elf Metern flach ein (68.).
Sollte der BVB noch einen Weg zurückfinden? Zunächst flog Kagawas Kopfball Zentimeter vorbei (70.). Dann aber folgte auf Ballverlust von Romeu der Anschlusstreffer: Piszczek passte in die Spitze auf Aubameyang, der Ulreich halbrechts umkurvte und aus spitzem Winkel verkürzte (73.).
Die letzte Aktion des Gabuners, der zeitgleich mit Großkreutz ausgewechselt wurde. Gyau und Hummels kamen (74.), bei Stuttgart wenig später Ibisevic für Werner und Niedermeier für Didavi.
Die Schlussphase begann. Mit Gentners und Ibisevics Doppelchance zur Vorentscheidung (84.). Doch statt dem 3:1 stand es wenig später 2:2: Ulreich tauchte unter Schmelzers Freistoßflanke hindurch, dahinter nutzte Immobile seine Chance im Stile eines Torjägers (86.).
Und nun wollten die Schwarz-Gelben mehr, und fast hätte Piszczek den Spieß gänzlich umgedreht, aber Rüdiger rettete für den geschlagenen Ulreich auf der Linie (90.+2). Wenig später war Schluss.
Am Samstag (15.30 Uhr) tritt Borussia Dortmund beim FC Schalke 04 zum Revier-Derby an. Derweil empfängt der VfB Stuttgart die Niedersachsen aus Hannover.