Nach fünf Siegen am Stück hatte Dynamo Dresden zuletzt beim 1:3 bei Rot-Weiss Essen einen Rückschlag einstecken müssen. Im Vergleich dazu wechselte Trainer Markus Anfang zweimal: Borkowski und Vlachodimos kamen für Hauptmann (Schlag auf den Knöchel) und Lemmer (Bank).
Ebenfalls zwei Neue fanden sich in der Startelf der Hallenser wieder: Coach Sreto Ristic brachte gegenüber dem 2:2 beim VfB Lübeck Halangk und Bolyki. Hug und Skenderovic fanden sich auf der Bank wieder.
Favorit waren die Dresdner, doch der HFC hatte zuletzt durchaus gezeigt, dass er offensiv nicht zu unterschätzen ist. Lediglich die Effizienz hatte sich als Manko entpuppt. Nicht so aber im Rudolf-Harbig-Stadion, wo gleich die erste nennenswerte Chance genutzt wurde: Bei Halangks langem Ball auf Baumann patzte Kraulich und öffnete so dem 28-Jährigen, dessen Karriere einst bei der SGD ihren Anfang genommen hatte, die Tür. Baumann dankte und schlenzte sehenswert aus 13 Metern ins lange Eck (7.).
3. Liga, 9. Spieltag
Starker Auftritt von Halle
Es war ein Start nach Maß für Halle, das bis dato auf des Gegners Platz durchschnittlich drei Gegentore kassierte hatte, diesmal aber gerade defensiv überzeugte. Der HFC störte früh, gewährte Dynamo keinen ruhigen Spielaufbau und strahlte zudem nach Ballgewinn dank eines schnellen und breit ausgelegten Ansatzes durchaus Gefahr aus.
Weitere Abschlüsse sprangen aber zunächst nicht heraus, auch weil der finale Pass nicht ankam. Dennoch: Die Gäste präsentierten sich hellwach, hatten eine klaren Plan und verkauften sich um ein Vielfaches besser als noch bei der 1:7-Klatsche bei ihrem letzten Auftritt in Dresden im Februar.
Optisch hatte die SGD mehr vom Spiel, sie gab den Takt vor und drängte auf den Ausgleich - nur fehlte es auch der Anfang-Elf im vorderen Drittel an Durchschlagskraft. Folglich entwickelte sich ein spannendes und umkämpftes Spiel auf ordentlichem Niveau, jedoch ohne die ganz großen Chancen.
Das änderte sich in der Schlussphase, in der Bolyki gleich dreimal die Gelegenheit hatte, zu erhöhen: Der Ungar schoss aber zunächst vorbei (39.) und scheiterte dann bei einer Doppelchance am stark reagierenden Torhüter Drljaca (41.). Dann kam es noch dicker für die Gäste, denn Dresden kam sogar noch zum schmeichelhaften Ausgleich: Will jagte zunächst einen Freistoß in die Mauer, kam aber direkt wieder ans Leder und flankte zu Kutschke. Dessen Kopfball wehrte Müller noch gut ab, doch Borkowski stand goldrichtig und staubte zum 1:1 ab (45.+1).
Dynamo wendet nach der Pause das Blatt
Spiel gedreht: Tom Zimmerschied bejubelt sein soeben erzieltes 2:1. IMAGO/Dennis Hetzschold
"Wir haben keine gute Halbzeit gespielt, da brauchen wir nicht lange herumreden", gab Dresdens Sportgeschäftsführer Ralf Becker in der Halbzeitpause bei "MagentaSport" zu und forderte, "eine bessere zweite Halbzeit, um das Spiel zu gewinnen".
Er wurde erhört, denn nach dem Seitenwechsel zeigten sich die Hausherren verbessert - und sie wendeten schon bald das Blatt: Lewald flankte von rechts auf Zimmerschied, der erst in diesem Sommer aus Halle nach Dresden gewechselt war und nun ausgerechnet gegen seinen Ex-Klub per Kopf sein erstes Tor für Dynamo markierte - 2:1 (51.).
Danach traten Dresden wie ein Spitzenreiter auf, die Sachsen kontrollierten das Geschehen auf dem Rasen und hielten Gefahr vom eigenen Kasten fern. Zugutekam ihnen dabei, dass der HFC nicht mehr so dynamisch auftrat, wie er es noch in Durchgang eins getan hatte. Letztlich hatten die Gäste ihr Pulver schon vor der Pause verschossen und waren nicht mehr in der Lage, die Dresdner noch einmal ernsthaft herauszufordern. So brachte Dynamo den 2:1-Erfolg und damit die drei Punkte über die Zeit. Es war saisonübergreifend der neunte Heimsieg in Serie - neuer Vereinsrekord.
Für Dynamo steht am Samstag (14 Uhr) ein Auswärtsspiel bei den Münchner Löwen an. Der Hallesche FC, mit einem Punkt auf fremdem Platz weiterhin die schlechteste Auswärtsmannschaft der Liga, empfängt tags darauf (16.30 Uhr) Preußen Münster.