Dresdens Trainer Alexander Schmidt stellte im Vergleich zum 0:0 in Hannover viermal um: Für den verletzten Stammkeeper Broll kam Mitryushkin zu seinem Zweitligadebüt. Zudem durften Becker, Sollbauer und Batista Meier (erstmals Startelf) für Akoto (Gelb-Rot-Sperre), Drchal und Borrello ran.
Rostocks Coach Jens Härtel beließ es nach dem 0:0 gegen Heidenheim bei einer Änderung: Behrens begann für Bahn.
6., 10., 13., 18. = 0:4!
"Größenvorteile" hatte Schmidt für den Gegner ausgemacht und deshalb Standards trainieren lassen - nun, die Tore fielen nicht nach ruhendem Ball, aber tatsächlich führte Hansa nach einer unfassbaren Anfangsphase und drei Kopfballtreffern sage und schreibe mit 4:0. Was war passiert?
Rostock hellwach und leichtfüßig, Dresden schlafmützig und schwerfällig - so die Kurzfassung. Doch der Reihe nach: Nach einigen Minuten des Abtastens erwischte Hansa einen Start nach Maß, als Verhoek mit seinem elften Saisontor nach Duljevics Flanke unbedrängt, aber gekonnt einköpfte (6.).
Fröling und Verhoek als Doppelpacker
Wenig später umdribbelte Behrens Ehlers viel zu leicht, und nach der Flanke des Ex-Nürnbergers nickte Fröling ein - Torpremiere für den Winter-Neuzugang (10.). Es dauerte nicht lange, da durfte sich der Schwede gar über einen Doppelpack freuen. Nach zwei Mitryushkin-Paraden stand er goldrichtig und staubte aus kürzester Distanz ab (13.).
Der 21. Spieltag
Da wollte Verhoek natürlich nicht nachstehen - nach Rheins Flanke sprang der 32-Jährige am Fünfer am höchsten und köpfte ein - 0:4 (18.)!
Schmidt reagierte, justierte sein Team mit einem Doppelwechsel - Mai und Drchal kamen für Becker und Mörschel (24.) - neu. Die Sachsen kamen etwas besser ins Spiel - auch weil die Gäste einen Gang zurückschalteten. Jedoch nicht ohne dem fünften Tor nahe zu kommen, das Mitryushkin gegen Behrens verhinderte (30.).
Ehe es in die Kabine ging, war Batista Meiers Schlenzer, den Kolke klasse über die Latte lenkte (33.), Dynamos einzige Chance in Durchgang eins.
Mai trifft nur die Latte, Kade in den Winkel
Immerhin kam Dresden stark verbessert aus der Kabine. Fröde klärte in letzter Sekunde vor dem einschussbereiten Daferner (48.), Mais Kopfball wenig später landete nur an der Latte (51.).
Nach einer guten Stunde aber war es so weit, gegen die in dieser Phase fast ausschließlich mit Defensivaufgaben beschäftigte Kogge landete Kades Distanzschuss im linken Kreuzeck (63.).
Hansa lässt höheren Sieg liegen
Unterstützt vom trotz des klaren Rückstandes frenetischen Publikum war Dresden willens, nachzulegen. Letztlich aber war die Hypothek zu hoch, eine zwingende Chance auf das zweite Tor sollte sich gegen kompakte Gäste nicht ergeben. Weil das Anrennen viel Kraft gekostet hatte, konnte sich die Ostseestädter nach und nach befreien. Am Ende war die Härtel-Elf dem 5:1 näher als Dynamo einer weiteren Ergebnisverbesserung (Duljevic, Rizzuto, 75., Sikan, 82., Ingelsson, 89.).
Durch den klaren Erfolg zog Hansa nach Punkten gleich und überflügelte Dresden im Tableau aufgrund der mehr geschossenen Tore. Zudem feierte Rostock ligaübergreifend den ersten Dreier gegen Dynamo seit elf Partien (zuvor 0/5/6).
Dresden ist am Samstag (13.30 Uhr) zu Gast in Paderborn, Rostock empfängt am Freitag (18.30 Uhr) Werder Bremen.