Dynamos Coach Ralf Loose stellte seine Startformation nach dem verlorenen Elferkrimi im DFB-Pokal bei Hannover 96 (3:4) taktisch und personell um. Torwart Kirsten kehrte für Fromlowitz zurück zwischen die Pfosten. Außerdem spielten Thoelke, Kitambala und Losilla für Jungwirth, Savic und Koch. Zwei Wechsel nahm Union-Trainer Neuhaus im Vergleich zum 0:2-Pokalaus bei Drittligist Kickers Offenbach vor: Zoundi und Kohlmann begannen anstelle von Belaid und Quiring.
Dynamo startet stark, Union stärker
Das Ost-Duell begann sowohl auf dem Rasen als auch auf den Tribünen stimmungsvoll. Bei Dresden war von 120 schweren Pokalminuten nichts zu spüren. Stattdessen wollte die Loose-Elf in der Anfangsphase ein deutliches Zeichen setzen und verzeichnete erste gute Möglichkeiten (Solga, 4., Losilla, 7., Poté, 12.). Union stand dagegen sehr tief und hatte Mühe, sich aus der eigenen Hälfte zu befreien. Karl hatte eine erste Kopfballchance, ehe Schönheim den bisherigen Spielverlauf auf den Kopf stellte. Einen langen Ball von Karl verwertete der etatmäßige Verteidiger technisch anspruchsvoll, ehe er Bregerie und Gueye stehen ließ und Kirsten zur 1:0-Gästeführung verlud (14.).
Der 12. Spieltag
Mit dem Tor der Köpenicker ging bei der SGD die Zielstrebigkeit der ersten Minuten etwas abhanden. Dafür spielte Union nun besser mit und es entwickelte sich ein rassiges Derby auf Augenhöhe. In Dynamos Angriffsspiel fehlte die zündende Idee. Die Neuhaus-Elf stand defensiv gut geordnet und hatte fortan keine Mühe die Dresdner zu stellen.
Union setzte Offensiv hin und wieder Nadelstiche. Nach einem Ballverlust der Sachsen in deren Hälfte flog Karls abgefälschter Schuss knapp am Tor vorbei (29.), kurz darauf schnappte sich Kirsten einen abgeblockten Versuch von Pfertzel (41.).
Schönheim zum Zweiten
Dynamo-Coach Loose hatte seinen Schützlingen in der Kabine offenbar neuen Mut gemacht, denn Dresden spielte nach dem Seitenwechsel wieder beherzt auf. Doch an der gut sortierten Union-Abwehr bissen sich die Sachsen nach wie vor die Zähne aus – hochkarätige Chancen waren Fehlanzeige! Dafür leistete sich Solga einen folgenschweren Ballverlust im Berliner Terrain. Silvio schaltete schnell um schickte Zoundi auf die Reise. Diese legte anschließend quer und Schönheim brauchte nur noch einzuschieben (54.).
Sliskovic sorgt nur kurz für frischen Wind
Dresden musste fortan also einem Zwei-Tore-Rückstand hinterherlaufen. Loose brachte mit Sliskovic einen Stürmer, der keine 60 Sekunden nach seiner Einwechslung den Anschlusstreffer auf dem Fuß hatte (60.). Plötzlich war frischer Wind in Dresdens Spiel. Auch bei der folgenden Aktion war der Kroate beteiligt, als er für Losilla ablegte, dieser aber am herausragenden Haas scheiterte (66.).
Die Hausherren hatten zwar mehr Ballbesitz, aber was nützte das, wenn man keine Tore erzielt? Die Antwort: Nichts! Mit zunehmender Spieldauer verließ Dynamo so langsam die Hoffnung und von den Rängen schallte die Forderung "Wir wollen euch kämpfen sehen". Doch auch der Anhang konnte in den Schlussminuten kein Aufbäumen mehr erzwingen und so plätscherte die Partie ihrem Ende entgegen.
Dresden ist am Sonntag (13.30 Uhr) zu Gast bei Energie Cottbus. Union empfängt am Tag zuvor (13 Uhr) den VfR Aalen.