Düsseldorfs Trainer Friedhelm Funkel reagierte nach dem knappen 1:0 in der 2. Liga gegen Bundesliga-Absteiger Darmstadt 98 , dem zugleich fünften Ligasieg in Folge für den souveränen Zweitliga-Tabellenführer, mit vier personellen Wechseln: Bormuth, Gießelmann, Neuhaus und Hennings starteten anstelle von Ayhan (Gelb-Rote Karte aus Runde eins), Schmitz (Rote Karte aus der Vorsaison), Usami und Kujovic (beide Bank). Damit rotierte der 63-Jährige nach wie vor in jedem (!) Pflichtspiel in dieser Spielzeit.
Mönchengladbachs Coach Dieter Hecking beließ es derweil im Vergleich zur am Ende deutlichen 1:5-Heimniederlage gegen Bayer Leverkusen nach zwischenzeitlichen 1:0-Pausenführung bei zwei Wechseln: Jantschke (erster Einsatz seit dem 1. April) und Traoré durften für Vestergaard, der damit erstmals seit dem 3. Dezember 2016 wieder Pflichtspielminuten verpasste, und Johnson (beide Bank) von Beginn an ran. Führungskraft Kramer (muskuläre Probleme) schaffte es derweil nicht mehr rechtzeitig in den Derby-Kader.
Elfmeter-Diskussionen und Stindl-Schuss
Apropos Derby: Wie es zu erwarten war, schenkten sich beide Parteien in diesem rheinischen Clinch nichts in den Zweikämpfen. Rigoros wurde stets in die Duelle marschiert - dabei aber nie der Fairplay-Gedanke vernachlässigt. Das führte auch dazu, dass Schiedsrichter Manuel Gräfe viel laufen ließ - und unter anderem in Minute 34 und 45.+1 keinen Elfmeter gab: Erst war hier Zimmer nach leichtem Kontakt gefallen, dann kurz vor der Pause der Brasilianer Raffael. Jeweils ließ der Referee weiterlaufen.
Ansonsten ist der erste Durchlauf schnell erzählt: Der Favorit aus Gladbach dominierte spielerisch - vor allem in der Anfangsphase. Mehr als eine richtig gefährliche Torchance sprang letzten Endes aber nicht heraus: Nach der Freistoßflanke von Traoré kriegten die Düsseldorfer den Ball nicht konsequent weg - und so landete er über den Rücken und Kopf von Jantschke links vor dem Tor bei Stindl. Der BMG-Kapitän zog sofort scharf ab, doch Bormuth warf sich im allerletzten Moment dazwischen (17.).
DFB-Pokal, 2. Runde, Dienstag
Zimmer verzieht
Die Fortuna, die sich zumeist etwas zurückzog, vornehmlich auf Balleroberungen und schnelle Gegenzüge lauerte, kam gegen Ende der ersten 45 Minuten etwas stärker auf. Dabei sprangen letztlich sogar gefährlichere Aktionen als beim Favoriten aus der Bundesliga heraus: Hennings setzte den fleißigen Zimmer in Szene, der Flügelspieler schoss jedoch flach links am Tor von Sommer vorbei (23.) - und Raman feuerte einen schönen Distanzschuss rechts aufs Tordach (35.).
Raffael findet Hazard
Direkt nach Wiederbeginn gaben die Mannschaften kurzzeitig das Mittelfeld preis - was zu Chancen führte: Zimmer versuchte sich aus der Distanz (46.), Zakaria marschierte auf der anderen Seite allein bis in den Strafraum und scheiterte an Keeper Wolf (47.), während der Düsseldorfer Schlussmann auch noch eine abgefälschte Flanke von Jantschke vor seinem Tor wegkratzte (49.).
In der 52. Minute war es soweit - der Favorit ging in Front: Hazard, der von Raffael fein links im Strafraum bedient wurde, tankte sich zunächst mit einem edlen Haken an Gegenspieler Bormuth vorbei und schloss aus kurzer Distanz ab - F95-Keeper Wolf bekam die womöglich minimal abgefälschte Kugel an den Oberschenkel geschossen, von dort schlug es unterhalb der Querlatte zum 1:0 ein.
Gießelmann fällt und scheitert vom Punkt
Vergab die Riesenchance aufs 1:1: Niko Gießelmann (hier im Duell mit Lars Stindl). imago
Die Gastgeber waren in der Folge auf die Antwort und damit auf das 1:1 aus - mehr als ein ordentlicher Distanzschuss von Neuhaus (Leihspieler von Gladbach) sprang jedoch lange Zeit nicht heraus (65.). Erst in der 73. Minute wurde F95 der Ausgleich zu Füßen gelegt: Gießelmann hatte einen minimalen Kontakt von Jantschke angenommen, trat selbst beim von Gräfe zugesprochenen wie strittigen Elfmeter an - der ehemalige Fürther nagelte den Ball allerdings an den linken Pfosten!
In der Schlussphase ließ der Favorit derweil nichts mehr anbrennen - bis auf einen verzweifelten Versuch von Hennings fanden die Fortunen schlicht und ergreifend die Lücke nicht mehr. Die Hecking-Elf brachte das 1:0 letztlich souverän über die Zeit - und löste das Achtelfinal-Ticket.
Düsseldorf, das den Blick nun vollends auf den anvisierten Bundesliga-Aufstieg richten kann, spielt am kommenden Montag (20.30 Uhr) beim VfL Bochum. Mönchengladbach tritt am Samstag (15.30 Uhr) bei der TSG Hoffenheim in Sinsheim an. Ausgetragen wird das Pokal-Achtelfinale im Übrigen am 19. und 20. Dezember, ausgelost werden die Duelle bereits am Sonntag (18 Uhr, LIVE! bei kicker.de).