Nach vier Liga-Pleiten in Folge baute Düsseldorfs Trainer Frank Kramer seine Startelf auf drei Positionen um. Für Sobottka, van Duinen (beide Bank) und den angeschlagenen Bolly (Muskelverletzung) standen Schmitz, Demirbay und Bebou von Beginn an auf dem Rasen. Zusätzlich veränderten die Rheinländer im Vergleich zum 0:1 in Nürnberg ihre taktische Formation: In einem defensiveren 4-2-3-1-System bildete Ya Konan dieses Mal die einzige nominelle Spitze in Kramers Aufgebot.
Die ebenfalls krisengebeutelten Gäste aus München traten mit dem gleichen Spielsystem an. Dafür nahm Trainer Torsten Fröhling nach der knappen 0:1-Niederlage in Bochum zwei personelle Wechsel vor: Während Mugosa den österreichischen Nationalspieler Okotie im Sturmzentrum ersetzte, rückte Rama für Mvibudulu auf den linken Flügel.
Kalte Dusche für die Löwen
1860 erwischte den besseren Start. Vom Anstoß weg übernahmen die Löwen die Kontrolle über das Spiel und hatten in der Anfangsphase mehr Ballbesitz zu verbuchen. Doch F95-Schlussmann Rensing hielt gegen Rama (4.) und Claasen (7.) die Null fest. Effizienter präsentierten sich hingegen die Hausherren: Bebous Kopfball, der über dessen rechte Schulter den Weg in die Maschen des Münchner Gehäuses fand, war zugleich die erste Annäherung der Fortunen an das Gäste-Tor (9.). Nach diesem frühen Führungstreffer traten die Rheinländer wesentlich mutiger und engagierter auf.
Die Kramer-Elf versuchte durch ein schnelles Querpass-Spiel die Abwehrreihe der Löwen auseinanderzuziehen. Dadurch taten sich immer wieder Lücken im 1860-Defensivverbund auf. Besonders der aufgerückte Bellinghausen sorgte über die linke Seite für ordentlich Wirbel in der Spielhälfte der Münchner.
Der 6. Spieltag
Verteidiger glänzt als Vorbereiter
Dieser Bellinghausen, der schon Bebou beim ersten Treffer mit einer sehenswerten Flanke bedient hatte, war auch am zweiten Tor seiner Fortuna maßgeblich beteiligt. Mit seinem flachen Zuspiel fand der Linksverteidiger Ya Konan, der das Leder aus acht Metern völlig freistehend hinter die Linie schieben konnte (30.).
Bis zur Pause kam aber auch die Elf von Trainer Fröhling zu vereinzelten Torchancen. Diese, die zumeist vom engagierten Claasen eingeleitet wurden, blieben aber ungenutzt (23./28.). Somit blieb es zum Seitenwechsel beim 2:0 aus Sicht der Heimelf.
Forsche Fortunen geben Gas
Nach dem Pausentee bekamen die Zuschauer in der Esprit-Arena ein ähnliches Spielbild wie im ersten Durchgang zu sehen. Düsseldorf spielte munter nach vorne und kreierte gegen defensiv verunsicherte Münchner zahlreiche Torchancen. Demirbay und Ya Konan entpuppten sich dabei als ein harmonisches Offensivduo, das die Löwen-Abwehr im Minutentakt durcheinanderwirbelte.
Nachdem Letzterer vorerst an der Latte gescheitert war (49.) und auch Sararer im linken Pfosten seinen Meister gefunden hatte (58.), sorgte Ya Konan mit seinem dritten Saisontreffer für die Entscheidung: Eicher ließ einen Demirbay-Distanzschuss abprallen und legte damit dem Ivorer sein zweites Tor auf (66.).
Die Schlussphase wurde von einem heftigen Zusammenprall zwischen Rensing und Okotie überschattet: Der Münchner Angreifer, der zuerst noch weiterspielen konnte, klappte nur wenige Augenblicke daraufhin ohne Fremdeinwirkung zusammen und musste vom Spielfeld getragen werden (73.).
Düsseldorf gelang der erste Saisonsieg und gibt damit die Rote Laterne ab. Am nächsten Freitag (18.30 Uhr) treten die Fortunen in Bochum an, die krisengebeutelten Löwen empfangen am Samstag (13.00 Uhr) den 1. FC Kaiserslautern.