Auf die von Diego Simeone berufene Startformation wurde mit Spannung gewartet, doch auch die Offensive um Correa, Griezmann und Suarez enttäuschte beim Aufsteiger. Nach 46 (Renan Lodi für Correa), 58 (Joao Felix für Griezmann) und 71 Minuten (Matheus Cunha für Suarez) hatte der Atletico-Coach ein Einsehen. Schließlich lief seine Mannschaft Gefahr, ihre erste Liga-Niederlage in dieser Saison zu kassieren.
Espanyol überzeugte in der ersten Hälfte, nach vier Minuten rettete Oblak gerade so gegen Embarba. Kurz vor der Pause belohnten sich die Hausherren, Rekordeinkauf de Tomas köpfte am ersten Pfosten technisch anspruchsvoll ein - 1:0 (40.). Nach dem Seitenwechsel brachten auch Simeones Joker den nötigen Schwung. Dem vermeintlichen Ausgleich von Lemar wurde noch die Anerkennung - Suarez stand im Abseits - verwehrt (56.).
Nach 79 Minuten war es aber soweit: Carrasco tankte sich mit einer Energieleistung links in den Strafraum, wo er sich die Kugel auch von Recasens sofort zurückeroberte und ins rechte untere Eck verwandelte. Kurz darauf verpasste Matheus Cunha nach Vorarbeit von Joao Felix und Renan Lodi nur knapp (89.). Mit Beginn der Nachspielzeit gab es Unmutsbekundungen von den Rängen und auch in der Coaching Zone von Espanyol, weil Referee Juan Martinez Munuera wegen diverser Unterbrechungen zehn Minuten nachspielen ließ.
Carrasco fehlen noch Zentimeter
Bereits in der dritten Minute der Nachspielzeit hatte Carrasco den Torschrei auf den Lippen, doch dem Belgier fehlten bei seinem Flachschuss aufs linke Eck Zentimeter. Als Simeone schon zu verzweifeln drohte, rettete Lemar das Comeback von Landsmann Griezmann: Nach Doppelpass mit Matchwinner Carrasco traf der Franzose mit seinem schwächeren Rechten ins rechte obere Eck (99.).
Durch den 2:1-Auswärtserfolg steht Atletico nun bei zehn Punkten und schob sich - zumindest vorübergehend - an die Tabellenspitze. Am Mittwoch (21 Uhr, LIVE! bei kicker) wartet zum Auftakt der Champions-League-Gruppenphase das Heimspiel gegen den FC Porto.