Champions League

Formcheck Real Madrid: Leistungsträger im Leistungsloch

"BBC" noch nicht in Fahrt - Coentrao im Kader

Formcheck Real Madrid: Leistungsträger im Leistungsloch

Schnurstracks in die Kabine: Cristiano Ronaldo hatte es nach dem Schlusspfiff bei Las Palmas eilig.

Schnurstracks in die Kabine: Cristiano Ronaldo hatte es nach dem Schlusspfiff bei Las Palmas eilig. picture alliance

Das sind Reals Stärken:

Die Verantwortung für das Toreschießen ist inzwischen auf viele Schultern verteilt - Real viel schwerer ausrechenbar. Elf verschiedene Spieler, darunter auch Toni Kroos, durften sich in der laufenden Saison bereits in die Torschützenliste eintragen. Nur ein Grund, warum die Königlichen immer noch ungeschlagen sind. Zudem gelang es Klubboss Florentino Perez, alle Leistungsträger an Bord zu halten; auch die abwanderungswilligen Varane, Nacho und James hielten den Madrilenen mehr oder weniger gewollt die Treue.

Spielersteckbrief Cristiano Ronaldo
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Und die Neuzugänge? Juve-Rückkehrer Alvaro Morata gelang in der Champions League der vielumjubelte Siegtreffer in letzter Minute gegen Sporting Lissabon (2:1), in der Liga wartet er allerdings noch auf seinen zweiten Saisontreffer. Richtig zu gefallen weiß der unbekümmerte Marco Asensio. Der Mallorquiner durfte nach seiner Leihe (Espanyol Barcelona) und seinem Traumtor im UEFA-Supercup gegen Sevilla (3:2 n.V.) bleiben. Beim 2:2 in Las Palmas gelang ihm der zweite Ligatreffer. Eine echte Option, denn der Offensivspieler ist ein Typ, der auch einmal etwas Unerwartetes initiieren kann.

Ebenfalls eine "Stärke": die Ruhe im Umfeld. Der zweite Champions-League-Erfolg in drei Jahren sorgt für eine anständige Basis, auch wenn sich Real mal wieder nach einem nationalen Meistertitel sehnt. Seit 2003 schaffte das Madrid "nur" dreimal, zuletzt 2012 unter José Mourinho. Dass Klub-Legende Zinedine Zidane als Trainer unumstritten ist, bewies der Riesentrubel rund um die Auswechslung von Cristiano Ronaldo bei Las Palmas . Die Mehrheit konnte die Entscheidung des Franzosen durchaus nachvollziehen, was eine Umfrage der "AS" zeigte: Nur 17 Prozent hielten ihm eine falsche Entscheidung vor. Und: Real geht immer noch mit dem Selbstvertrauen eines Tabellenführers in die Partie gegen Dortmund. "Wir haben noch nicht verloren, wir dürfen jetzt kein Drama daraus machen", sagte Morata nach dem Remis bei Las Palmas.

Das sind Reals Schwächen:

Nach vier Ligasiegen in Serie zeigt die Formkurve unweigerlich nach unten. Und das hat Gründe: Die fehlerbehaftete Abwehr der Königlichen wirkte zuletzt alles andere als sattelfest. Auch Weltklassemann Sergio Ramos leistete sich einige unerklärliche Fehler, die er immerhin durch starke Offensivaktionen meist wieder ausbügelt. Die Wadenverletzungen von Casemiro im defensiven Mittelfeld und Marcelo auf der linken Außenverteidigerposition konnten nicht kompensiert werden. Bei Las Palmas versuchte sich Nacho auf links, wusste allerdings nicht wirklich zu überzeugen.

Überraschend wurde der lange verletzte Fabio Coentrao für den Kader gegen Borussia Dortmund nominiert, Pepe ist ebenfalls wieder mit dabei. Auch wenn Zidane zufrieden mit dem Auftritt bei Las Palmas war, gestand er ein: "Wir hatten Konzentrationsdefizite, obwohl wir das Spiel unter Kontrolle hatten." Diese Aussetzer können gegen die torhungrigen und effektiven Westfalen aber tödlich sein.

Vorschau

Noch tiefer als Ramos stecken andere Leistungsträger im Leistungsloch. Das gilt in erster Linie für "BBC": Cristiano Ronaldo und Karim Benzema sind nach ihren Verletzungen noch nicht in Topform, Gareth Bale seit seinem Doppelpack zum Saisonauftakt torlos. Hauptsächlich sind die Augen aber natürlich auf Cristiano Ronaldo gerichtet: Dass er nach seiner langen Verletzungspause nicht gleich wieder zur Topform zurückfinden wird, war allen bewusst. Allerdings hinterließ CR7 jüngst nicht unbedingt den Eindruck, dass es bald soweit ist. Gegen Sporting war sein einziger Höhepunkt der Freistoßtreffer, gegen Villarreal (1:1) gab es keinen und gegen Las Palmas (2:2) der (wenn auch ungewollte) Assist zum 2:1-Führungstor. Nachdem er am Keeper gescheitert war, staubte Benzema ab. Sein Jubel hielt sich in Grenzen, dafür gab's jede Menge offen zur Schau getragenes Gezeter wegen seiner Auswechslung, die für unnötige Schlagzeilen vor dem Schlagerspiel sorgte. Nach dem Spiel marschierte er schnurstracks in die Kabine, ohne mit Kollegen oder Kontrahenten ein Wort zu wechseln.

Real Madrids Kader gegen Dortmund im Überblick:

Torhüter: Navas, Casilla, Yanez
Abwehr: Carvajal, Pepe, Ramos, Varane, Nacho, Danilo, Coentrao
Mittelfeld: Kroos, James, Kovacic, Modric, Asensio, Isco
Angriff: Cristiano Ronaldo, Benzema, Bale, Lucas Vazquez, Mariano, Morata

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