Frankfurts Coach Adi Hütter nahm nach der 1:2-Niederlage beim FC Augsburg drei Änderungen an seiner Anfangsformation vor: Anstelle von Chandler, Paciencia (beide Bank) und Rode (Knieprellung) standen Kohr, Kostic und Silva von Beginn an auf dem Rasen.
Arsenals Trainer Unai Emery tauschte nach dem 2:2 beim FC Watford dagegen gleich siebenmal Personal: Leno, Maitland-Niles, Guendouzi, Ceballos, Pepé (alle Bank), Özil und Sokratis (beide nicht im Kader) wurden von Martinez, Chambers, Mustafi, Torreira, Smith Rowe, Willock und Saka vertreten.
Nach ersten Minuten des Abtastens ergriff Frankfurt in der heimischen Arena die Initiative. Doch aus dem Nichts hatten - und vergaben - die Gäste aus Nordlondon den ersten Hochkaräter: Saka spielte sich links auf die Grundlinie durch, sein Querpass kam bei Torreira an, der jedoch relativ ungedeckt aus wenigen Metern drüber schoss (5.). Durchatmen für die SGE, die Arsenal in der Folge hingegen wenig Luft zum Atmen ließ: Besonders der agile Kostic durchbrach die nicht sattelfeste Gunners-Abwehr wiederholt - erst scheiterte er am Außennetz (18.), dann an Schlussmann Martinez (23.). Auch Kamada machte aus einer aussichtsreichen Gelegenheit zu wenig (25.).
Sow schläft - Trapp chancenlos
Die Gäste versuchten es hin und wieder über Aubameyang, der aus 16 Metern das lange Eck verfehlte (23.). Sie erkannten daraufhin aber auch, wie anfällig sich Frankfurt bei schnellen Gegenstößen präsentierte: Aubameyang hängte Abraham ab und gab in die Mitte zu Willock, der ähnlich wie Torreira einen absoluten Hochkaräter liegenließ (29.). Nach wiederholtem Ballverlust von Sow schickte Xhaka den startenden Smith Rowe auf Trapp zu, der mit einer starken Fußabwehr die Null hielt (32.).
Machtlos war Trapp - zwischenzeitlich köpfte Dost nach einer Ecke etwa einen Meter vorbei (37.) - als der junge Saka Fahrt aufnahm, links im Sechzehner Willock bediente und Abraham dessen Schuss entscheidend abfälschte - 1:0 Arsenal, zu diesem Zeitpunkt nicht unverdient (38.). Den Ausgleich noch vor der Pause verpasste der motivierte Silva, dessen hastigen Abschluss aus kurzer Distanz der stets aufmerksame Martinez parierte (45.).
Entschlossener aus der Kabine kamen die Hausherren, die bereits in Minute 47 die erste Chance des zweiten Durchgangs verbuchten - Dost ließ wegen technischer Mängel eine gute Kopfballgelegenheit liegen. Sturmpartner Silva schoss aus vollem Lauf knapp drüber (49.), ehe Aubameyang aus dem Nichts am 2:0 schnupperte - Hintereggers Grätsche am Fünfmeterraum war schulbuchmäßig (51.). Doch die Eintracht blieb am weiterhin Drücker, Kostic gab den nächsten Schuss aufs Tor ab (54.).
Xhaka an die Latte - 80-Millionen-Mann Pepé kommt
Die Gunners präsentierten nach dem Seitenwechsel einen passiveren Spielansatz, nicht ohne gelegentlich durch geradlinige Vorstöße an einem Treffer zu schnuppern: Xhaka zog einen Freistoß von der rechten Seite zu Trapps Überraschung direkt aufs Tor, die Kugel klatschte zum Glück der SGE an den Querbalken (56.). Auf gute Vorarbeit von Kostic schoss Silva im Sechzehner mit dem ersten Kontakt drüber (59.) - Eintracht blieb willig, es fehlte ihr jedoch am nötigen Ideenreichtum und auch an der Präzision.
Emery, der einen taktisch geprägten Auftritt seiner Mannschaft forderte und auch sah, brachte nach einer Stunde 80-Millionen-Mann Pepé, der sich sofort ins schnörkellose Offensivspiel der Nordlondoner einschaltete. Willock scheiterte an Trapp (67.), Kostic verfehlte auf der Gegenseite das lange Eck knapp (68.). Der eingewechselte Paciencia (69.) und Silva (71.) legten nach - vergeblich.
Saka macht kurzen Prozess
Als den Hausherren, erst recht nach Kohrs Gelb-Roter Karte (79.), nichts mehr einfiel und Arsenal sich über die Zeit zu retten schien, machten es die Kanoniere doch noch deutlich: Xhaka trieb die Kugel nach einem SGE-Angriff schnell nach vorne zu Pepé, der Saka bediente - dessen Schlenzer schlug unhaltbar für Trapp im langen Eck ein (85.). Der Schlussmann wurde noch ein drittes Mal überwunden, wieder hatte Saka seine Füße entscheidend im Spiel: Der 18-Jährige luchste Abraham das Leder ab und schickte Aubameyang auf Trapp zu, das Duell ging an den Gabuner - 3:0 (87.). Am Ende feierte das Emery-Team auch einen Sieg der Effizienz.
Die Eintracht empfängt am Sonntag Borussia Dortmund um 18 Uhr. Eine halbe Stunde eher spielt Arsenal gegen Aston Villa.