Bei der Eintracht wechselte Trainer Adi Hütter im Vergleich zum 0:4 in Gladbach zweimal: Chandler lief auf der rechten Seite anstelle von Durm auf, in der Dreierkette verteidigte Hinteregger nach ausgestandenen Oberschenkelproblemen anstelle von Ilsanker.
Und Augsburg? Da entschied sich Trainer Heiko Herrlich wohl auch mit Blick auf das bevorstehende Keller-Duell gegen Köln am Freitag für eine Art Total-Rotation: Lediglich Gikiewicz (Tor), Uduokhai und Richter standen auch beim 0:0 gegen Bielefeld beim Anpfiff auf dem Platz.
Eintracht aktiv, Augsburg gefährlich
Ziemlich rasch wurde recht gut deutlich, wohin die Reise in der Mainmetropole gehen sollte: Die Eintracht hatte mehr vom Spiel, blieb mit einer Ausnahme, als André Silva relativ freistehend aus elf Metern in die Arme von Gikiewicz köpfte (5.), aber meist in der engmaschigen Gäste-Deckung hängen.
Die Augsburger standen dicht gestaffelt, machten die Räume dicht und setzten über Konter teils gefährliche Nadelstiche - so forderten Richter (10.) und Benes (11.) Eintracht-Keeper Trapp gute Paraden ab.
Mit fortschreitender Spieldauer wurde die Begegnung ausgeglichener, keineswegs aber chancenreicher. Beide Teams hatten Mühe, ihre Angreifer konkret in Szene zu setzen, was auch an den aufmerksamen Defensivreihen lag. Die Partie plätscherte folglich eine Weile vor sich hin und wurde lediglich von Benes ein wenig aufgelockert, der nach zu laxer Abwehrarbeit der Frankfurter mit einer tückischen Hereingabe für Gefahr sorgte (24.).
Zur Not muss eben eine Ecke her
Freude pur: Filip Kostic und André Silva (re.) bejubeln das 2:0. imago images
Das Spiel war lange von der Taktik geprägt. Die Hessen taten sich trotz mehr Ballbesitz (68 Prozent in Hälfte eins) lange schwer, spielten ihre Klasse dann aber doch noch aus: Nachdem Gikiewicz André Silvas exzellenten Kopfball bärenstark parierte (37.), gab es Eckball: Bei diesem bekamen die Augsburger die Lage nicht wirklich geklärt, sodass Kamada gefühlvoll zu Hinteregger flanken durfte. Der Österreicher, der kurz zuvor nach einem bösen Foul an Richter mit Gelb davongekommen war, setzte sich im Kopfball dynamisch gegen Oxford und Uduokhai durch und markierte den 1:0-Pausenstand (38.).
Nach dem Seitenwechsel sorgten die Hessen dann rasch für klare Verhältnisse: Kamada öffnet das Spiel klug mit einem tollen Ball auf Rode, der wiederum Kostic mitnahm. Der Serbe flankte schließlich perfekt in den Fünfer zu André Silva - 2:0 (58.).
Augsburg ohne Fortune
Damit war die Luft in diesem Spiel auch schon raus. Der FCA strahlte bei weitem nicht mehr die Torgefahr aus, wie er es noch vor der Pause getan hatte, während Frankfurt auf Verwaltung umstellte. Vielleicht wäre es noch einmal spannend geworden, hätte der eingewechselte Finnbogason einen von Tuta verursachten Handelfmeter nicht in die Wolken gejagt (73.) und hätte der ebenfalls eingewechselte Vargas nicht den Pfosten getroffen (85.).
So aber blieb es dabei - und die bayerischen Schwaben mussten mit leeren Händen und dem nächsten Dämpfer im Abstiegskampf nach Hause reisen. Zum Abschluss der englischen Woche steht dem FCA nun am Freitag das schwere Kellerduell gegen den 1. FC Köln (20.30 Uhr) bevor, die Eintracht hat es tags darauf (18.30 Uhr) in Leverkusen gewiss nicht leichter.