Eintracht-Trainer Willi Reimann baute sein Team im Vergleich zur 0:1 -Niederlage gegen Bochum am vergangenen Samstag auf zwei Positionen um. Schur (nach Gelb-Sperre) kehrte für Günther ins defensive Mittelfeld zurück. Zudem ersetzte der Albaner Cipi Wiedener auf der linken Seite der Abwehrkette. Ohne Änderung dagegen die Mannschaft von Klaus Toppmöller: Nach dem 4:1 -Erfolg gegen den SC Freiburg sah der HSV-Coach keinen Grund für Wechsel in der Startformation.
Nur in den ersten fünf Minuten konnte die Frankfurter Eintracht vielversprechende Ansätze erkennen lassen, was prompt zu einer guten Chance durch Beierle führte. Danach aber überließ die Reimann-Elf den Hanseaten weitestgehend das Geschehen. Nachdem bereits Jarolim nach einer Viertelstunde eine gute Schussgelegenheit vergeben hatte, fiel der Führungstreffer für den HSV dann nur 120 Sekunden später. Vor dem eigenen Strafraum köpfte der Albaner Skela den Ball vor die Füße von Beinlich, der aus gut 25 Metern in halbrechter Position einfach abzog. Das Leder touchierte noch den rechten Innenpfosten, bevor es in den Maschen einschlug. Nikolov war ohne Abwehrmöglichkeit (17.). In der Folge blieben die Hanseaten spielbestimmend. Auch wenn der Druck der Hamburger nach knapp einer halben Stunde etwas nachließ und sich die Frankfurter ab und an befreien konnten, blieben die Angriffe der Norddeutschen eindeutig zielstrebiger und durchdachter als die seltenen und viel zu zaghaften Bemühungen der Hessen. Erst in den letzten Minuten der ersten Hälfte überließen die Toppmöller-Schützlinge der Eintracht etwas mehr Initiative, außer einem Schuss von Skela blieben die Aktionen aber unproduktiv. Anders der HSV: Mahdavikia vergab kurz vor der Halbzeit zwei Riesenchancen, weil Nikolov bravourös parierte.
Trotz eines Doppelwechsels von Eintracht-Coach Willi Reimann nach der Pause, der Lexa und Kreuz für Puljiz und Cipi brachte, waren die Hamburger nach Wiederbeginn gefährlicher. Im Anschluss an eine Ecke flankte Mahdavikia den Ball erneut Richtung Fünfmeterraum. Dort wurde Takahara nicht entscheidend am Kopfball gehindert, so dass der Japaner aus kurzer Distanz nur noch einnicken musste (52.). Nur eine Minute später aber die etwas glückliche Antwort der Eintracht: Skela schlenzte eine Freistoß in Richtung Fünfmeterraum des HSV. Wächter spekulierte darauf, dass der als Flanke gedachte Ball einen Abnehmer findet, doch an Freund und Feind vorbei flog das Leder neben den rechten Pfosten ins Netz (53.). Der Treffer gab den Frankfurtern Selbstvertrauen. Nach einem schönen Spielzug über Lexa legte der Koreaner Cha im Strafraum wunderbar mit der Hacke zurück. Damit narrte er Torhüter Wächter und die Hamburger Abwehr, so dass Beierle nur noch ins leere Tor einschieben musste (66.). In der Folgezeit waren beide Seiten um den Sieg bemüht, die Eintracht hatte durch Kreuz zwei dicke Möglichkeiten, während Takahara für den HSV vergab. In der 85. Minute war es dann Beinlich, der das Leder mit toller Vorlage zu Barbarez in die Mitte weiterleitete und der Bosnier köpfte aus kurzer Distanz über Nikolov hinweg in die Maschen. Aber die Hessen gaben sich nicht geschlagen. Nach einem Zweikampf zwischen dem von Reimann gerade erst eingewechselten Frommer und Reinhardt im Hamburger Strafraum entschied Schiedsrichter Kinhöfer auf Strafstoß (88.). Doch Skela scheiterte am glänzend reagierenden Torhüter Wächter, so dass die Norddeutschen den knappen Vorsprung über die Zeit retteten.
Eine bittere Niederlage für die Eintracht, die nach schwacher erster Hälfte einen Zweitorerückstand wett machte. So gehen die Frankfurter mit großen Abstiegssorgen als Tabellenletzter in die Winterpause. Ganz anders der HSV: Wenn auch am Ende mit ein wenig Glück, gewann die Toppmöller-Elf dank besserer Spielanlage nicht unverdient und bestätigte damit ihren Aufwärtstrend.