Letzter Auftritt: Friedhelm Funkel sah sein bisher letztes Spiel von der Eintracht-Bank aus. picture-alliance
In seinem vorerst letzten Spiel auf der Eintracht-Bank nahm Friedhelm Funkel gegenüber dem 0:2 in Bochum drei Wechsel in der Startelf vor: Inamoto fehlte im defensiven Mittelfeld, so rückte Jung auf dessen Position, hinten rechts übernahm Ochs. Korkmaz und Caio bekamen auf den offensiven Außenpositionen den Vorzug vor Mahdavikia und Steinhöfer.
Martin Jol reagierte auf das 0:1 gegen Köln und setzte auf drei frische Kräfte: Boateng war neu dabei und begann in der Innenverteidigung, Atouba fehlte. Für die Außen Streit und Jansen (Grippe) kamen Petric und Pitroipa neu herein.
Die Akteure ließen es bei sommerlichen äußeren Bedingungen ruhig angehen. Obwohl die Hamburger im Kampf um den Europa-League-Platz fünf quasi zum Siegen verdammt waren, ging die erste Torchance auf das Konto der Frankfurter: Caio steckte das Leder glänzend auf Meier durch, der frei vor Rost nicht sauber zum Abschluss kam. Der HSV-Schlussmann parierte mit dem rechten Knie (12.).
Der 34. Spieltag
Ansonsten versprühte die SGE ein überschaubares Maß an Torgefahr. Allerdings brannte auch der HSV kein Feuerwerk ab. Wie schon in den vergangenen Wochen, in denen die Hanseaten drei Titelchancen aus der Hand gaben, ließen die Jol-Schützlinge Elan und Frische vermissen. Dank guter Organisation kontrollierten die Gäste aber die Begegnung und schlugen bei einer der wenigen Schussmöglichkeiten eiskalt zu: Pitroipa legte auf Jarolim ab, der aus 17 Metern halbrechter Position kraftvoll ins kurze Eck traf. Pröll war machtlos (22.).
Olic (29., Pröll pariert) und Guerrero (41., daneben) versuchten es bis zur Pause zumindest noch mit Distanzschüssen. Die Strafräume glichen aber Sperrzonen, die von den Akteuren gemieden wurden.
Auch im zweiten Durchgang änderte sich das Bild zunächst nicht, ehe sich die Ereignisse nach rund einer Stunde plötzlich überschlugen. Zunächst war es Olic, der in seinem letzten Spiel für den HSV eine Demel-Flanke aus elf Metern zum 2:0 einköpfte (58.). Da zeitgleich Dortmund in Rückstand geriet, schien Platz fünf für die Hamburger bereits sicher. Doch nur drei Minuten sollten reichen, um das Bild komplett zu drehen.
30 Minuten Dramatik
Eher zufällig prallte Meier das Leder im HSV-Strafraum vor die Füße, so dass dieser aus wenigen Metern Rost zum Anschlusstreffer überwinden konnte (61.). Urplötzlich geriet die bis dato so gut organisierte Defensive der Hanseaten in Unordnung. Fenin nutzte das, indem er den Ball dem durchstartenden Caio in den Lauf legte. Der Brasilianer schob das Leder frei vor Rost locker ein (63.). Innerhalb von nur drei Minuten hatten die Hamburger einen sicher geglaubten Sieg aus der Hand gegeben und mussten auch noch die Nachricht vom Dortmunder Ausgleich verdauen – die Europa League war den "Rothosen" innerhalb kürzester Zeit aus den Fingern geglitten.
In der Schlussphase mobilisierten die Hamburger die letzten Kräfte, doch erst in der letzten Minute ergaben sich Chancen: Pitroipas Flachschuss hielt Pröll glänzend, doch Trochowskis Gewaltschuss aus halblinker Position musste der Eintracht-Keeper passieren lassen (90. + 1). Der Nationalspieler sicherte seiner Mannschaft damit in letzter Minute einen Platz im internationalen Geschäft. Bitteres Detail aus Dortmunder Sicht: Beim Zuspiel Pitroipas vor dem 3:2-Siegtreffer stand Trochowski knapp im Abseits.