Eintracht-Trainer Armin Veh musste nach dem 1:1 auf Schalke umbauen. Matmour fehlte wegen einer Ampelkarte, Anderson wegen einer Bauchmuskelverletzung. Es begannen Occean und Kempf, der in der Innenverteidigung sein Liga-Debüt feiern durfte.
FSV-Coach Thomas Tuchel verschaffte seinerseits nach dem 1:2 gegen Dortmund Youngster Parker den Einstand in der Startelf. Auch Polanski stand in der ersten Mannschaft. Caligiuri und Müller rotierten raus.
Die ersten 45 Minuten war es das perfekte Auswärtsspiel des FSV Mainz. Der Tuchel-Elf unterlief in der Defensive kaum ein Schnitzer, körperlich waren die Gäste voll auf der Höhe und vor dem Tor präsentierten sie sich eiskalt. Der Lohn der Mühe stand dann zum Pausengang auch fett auf dem Frankfurter Videowürfel: Eintracht 0 – Mainz 2.
Dabei waren gerade in der Anfangsphase die Karten noch gerecht verteilt. Während die Eintracht durch Inui gefährlich aufkam (8.), durfte auf der Gegenseite Ivanschitz Trapp ein erstes Mal ernsthaft beschäftigen (9.). Der Schuss des Österreichers war das Signal für den FSV. Debütant Parker luchste Meier die Kugel ab, setzte einen Versuch knapp vorbei (13.). Es war gleichzeitig der Zeitpunkt, an dem die Fans das Protest-Schweigen aufgaben und das Stadion mit Atmosphäre füllten.
Der 14. Spieltag
Parker war wenig später auch an der nächsten Aktion beteiligt. Von Ivanschitz angespielt drang er in den Strafraum ein, legte an Zambrano vorbei auf den Österreicher zurück, der dann mühelos das 1:0 besorgte (18.). Mit Svensson war es ein Mitspieler, der FSV-Keeper Wetklo so richtig gefährlich wurde. Er verlängerte eine Rode-Flanke auf das eigene Tor, doch Wetklo parierte (21.). Die Veh-Elf mühte sich in der Folge, kam aber nicht wirklich in den Rücken der Gäste-Defensive, die auch körperlich dagegenhielten.
Parker ließ dann erneut aufhorchen, setzte einen Fernschuss über die Latte (31.), Polanski gab einen Dropkick Richtung Trapp ab (33.) – die Mainzern verteidigten bärenstark, hatten auch mehr Stringenz im Angriff und dazu einen blendend aufgelegten Parker, der noch vor der Pause Trapp düpierte und das 2:0 verantwortete (41.).
Auch nach dem Seitenwechsel war es Parker, der die Richtung vorgab. Nach Soto-Vorlage wuchtete er das Spielgerät an die Latte (51.). Wenig später nahm die erste Heimpleite der Eintracht Konturen an: Nach einem Eckball kümmerte sich niemand um Noveski, der per Kopf unbedrängt das 3:0 besorgte (53.). Ein schnelles Eigentor von Stürmer Szalai nährte im Anschluss wenigstens die Hoffnungen der Gastgeber (55.).
Geknickte Frankfurter, jubelnde Mainzer: Das Derby fand im FSV einen verdienten Sieger. picture-alliance
Die näherten sich nun dem Anschluss: Die Hessen waren stürmisch unterwegs: Oczipka (57.), Meier (60.), Inui (62.) und schließlich auch Aigner (63.), der aus kürzester Distanz abschloss, konnten Wetklo nicht überwinden. FSV-Matchwinner Parker durfte sich dann ausruhen. Risse kam, solllte helfen, den Vorsprung bis ins Ziel zu bringen.
Dies gelang recht souverän. Mainz zog sich nun zurück, verteidigte geschickt wie konsequent und gestattete den Hessen keine nennenswerte Gelegenheit mehr, verzichtete aber auch auf eigene Vorstöße. Die drei Punkte jedenfalls ließ sich die Tuchel-Elf nicht mehr nehmen, doch Baumgartlingers Ampelkarte nach Tritt gegen Kempf bedeutete dann doch noch so etwas wie einen Wermutstropfen.
Die Frankfurter Eintracht gastiert zur Eröffnung des 15. Spieltags am Freitag (20.30 Uhr) in Düsseldorf bei der Fortuna. Die Mainzer müssen erst am Samstag (15.30 Uhr) gegen Hannover ran.